Trendwende in der Agrarfoschung: „Voll gegen die Wand gefahren“
Eine Neuausrichtung der Agrarforschung wird gefordert. Klimawandel, Bevölkerungswachstum und Energiewende lassen aber nur wenig Zeit dafür.
BERLIN taz | Die Weltbevölkerung wächst, aber mit ihr auch die Zweifel, ob Landwirtschaft in Zukunft neun Milliarden Menschen ernähren kann. Hinzu kommen die ökologischen Probleme, die mit der heutigen Form der Intensiv-Landwirtschaft unübersehbar einhergehen.
Diese Trends fordern auch die Agrarforschung heraus; die Stimmen nach neuen wissenschaftlichen Ansätzen werden lauter. Anlässlich der „Grünen Woche“ befragte die Wissenschaftspressekonferenz (WPK) in dieser Woche Experten in Berlin, wie eine „neue Agrarforschung“ in Deutschland aussehen müsste.
Für Wilfried Bommert, Agrar-Journalist und Sprecher des Instituts für Welternährung in Nümbrecht, ist die „High-Input-Landwirtschaft“ – getrieben durch intensiven Einsatz von Kunstdünger, Pflanzenschutzmittel und Erdöl – derzeit dabei, „voll gegen die Wand zu fahren“.
Die Fruchtbarkeit der Böden habe sich in den letzten Jahrzehnten um 30 Prozent verringert, der Artenverlust auf den Äckern der Agrarindustrie wird auf 95 Prozent geschätzt, die Grundwasservorräte sind durch Nitratbelastung nur noch zur Hälfte nutzbar.
Zudem sind bei zentralen Rohstoffen wie Phosphat und Kali die natürlichen Vorräte in wenigen Jahrzehnten erschöpft. Mit all dem agroindustriellen Aufwand konnte die Produktion von wichtigen Getreidesorten wie Weizen und Reis in den Jahren 2000 bis 2010 nur um ein Prozent gesteigert werden. In gleichem Zeitraum erhöhte sich die Nachfrage durch Bevölkerungswachstum um 1,8 Prozent – die Ernährungsschere geht auseinander. „Mit dieser Art von Landwirtschaft lässt sich die Welternährung nicht sichern“, ist Bommert überzeugt.
Weltformel funktioniert nicht
„Die Agrarforschung muss sicherlich umdenken“, ist auch die Überzeugung von Ulrich Köpke, Professor am Institut für Organischen Landbau der Universität Bonn. Bis vor fünf Jahren, als mit der Finanzkrise auch die Agrarmärkte von den Spekulanten entdeckt wurden, waren landwirtschaftliche Überproduktion in Gestalt von Butterbergen und Milchseen sowie Flächenstilllegungen die Hauptthemen der heimischen Agrarwissenschaftler. International wurde das Modell der industrialisierten Landwirtschaft exportiert.
„Aber die Weltformel hat nicht funktioniert“, kann Köpke am Vergleich der ostafrikanischen Länder Ruanda und Uganda belegen. Wichtiger als die eingesetzte Technik sind die örtlichen Bedingungen wie Lage und Klima, um zu guten Erträgen zu kommen.
Zentral ist auch die Einbeziehung der örtlichen Bevölkerung und ihres kulturellen Hintergrundes. Vergleichbare Ansätze sollte der ökologische Landbau nach Meinung des Bonner Experten auch in Deutschlands peripheren Regionen wie dem Hunsrück, der Eifel und dem Westerwald verfolgen.
Mehr als 5.000 Wissenschaftler
Die deutsche Agrarforschung ist ein Milliardenbetrieb. Derzeit widmen sich nach Angaben von Stefan Lange, Forschungskoordinator am Thünen-Institut in Braunschweig, rund 5.200 Wissenschaftler den Themen Ackerbau, Viehzucht und Ernährung. Zwei Drittel davon arbeiten an deutschen Hochschulen, ein Drittel an außeruniversitären Forschungseinrichtungen.
Zu ihnen gehört auch die Ressortforschung wie das Thünen-Institut, das dem Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft untersteht. Da die Agrarforschung in den Hochschulen in den letzten Jahrzehnten kontinuierlich abgebaut wurde, beläuft sich ihr Gesamtbudget an Stellen und Projektmitteln auf jetzt rund 600 Millionen Euro im Jahr, während die außeruniversitären Institute über 700 Millionen Euro verfügen können.
In der Breite ist zwar eine große Themenvielfalt der Agrarforschung anzutreffen, viele davon aber werden von den Individualinteressen der Wissenschaftler getrieben. Doch was die großen globalen Themen der Welternährung und des Klimaschutzes angeht, räumt Stefan Lange ein, darauf sei die deutsche Agrarforschung „strategisch nicht vorbereitet“.
Daher wurde im vorigen Jahr die Deutsche Agrarforschungsallianz (DAFA) gegründet, die sich neben Nachhaltigkeitsthemen auch stärker um die gesellschaftliche Akzeptanz kümmern will.
Optimierung allein reicht nicht
So sei „für die Optimierung der Nutztierhaltung in der Vergangenheit immer Geld“ dagewesen, erläutert der Thünen-Forscher. „Was aber vergessen wurde, war die gesellschaftliche Erwartung zum Thema Massentierhaltung“.
Umstritten ist weiterhin, wie die WPK-Anhörung zeigte, die Einschätzung der Bioökonomie. Darunter wird, wie Henk van Liempt, Referatsleiter Bioökonomie im Bundesministerium für Bildung und Forschung erläuterte, eine Wirtschaftsform verstanden, „die auf natürliche Prozesse zurückgreift und natürliche Ressourcen nutzt“. Dafür gibt die Bundesregierung pro Jahr 140 Millionen Euro aus, wovon 30 bis 40 Millionen in landwirtschaftliche und Pflanzenforschung gehen.
Weitere Schwerpunkte der Bioökonomie sind Energie und industrielle Rohstoffe. Steffi Ober von der Zivilgesellschaftlichen Plattform ForschungsWende kritisierte, dass das Bioökonomie-Programm zu sehr auf wirtschaftliche Interessen ausgerichtet sei und forderte den „Einbezug gesellschaftlicher Erwartungen“. Der Ministeriumsvertreter war offen für solche Beteiligungen, wenn sie „in praktikabler Gestalt“ eingebracht würden. Henk van Liempt: „Wir brauchen für die Bioökonomie auch die Gesellschaft“.
Gentech-Versuche in Nordamerika
Eine Gruppe hat sich allerdings aus der deutschen Agrarforschung weitgehend verabschiedet: die Spezialisten der Grünen Gentechnik. Professor Hans-Jörg Jacobsen konzentriert sich in seinem Institut für Pflanzengenetik an der Universität Hannover vor allem auf die Lehre.
„Mit meinen Freisetzungsprojekten bin ich 2012 nach Nordamerika gegangen“, berichtet Jacobsen. Themen sind die Trockentoleranz und die Pilzresistenz von Pflanzen. Bei Gentechnik-Kollegen beobachtet er einen Rückzug auf die Grundlagenforschung. Obwohl in Deutschland erfunden, sei die Grüne Gentechnik aufgrund politischer Restriktionen auf dem Abstieg. Jacobsen: „Wir werden dies später teuer zurückkaufen müssen.“
Sollte die niedersächsische Landesregierung ihre in der Koalitionsvereinbarung verankerte Ablehnung der Grünen Gentechnik auch in eine Gesetzesverordnung gießen, werde es Klagen in Karlsruhe wegen Verstoßes gegen die Forschungsfreiheit geben, so Jascobsen. Die Agrarforschung erobert die Justiz – das womöglich nächste Kapitel.
Leser*innenkommentare
kannes
Gast
Wir hätten dann eine echte Waffe gegen die anthropogene Lebensausrottung, die uns selbst
im Anbetracht der totalen Katastrophe(Meteoritenbombardement, Atomkrieg, Leben im Weltall auf Raumschiff mit Havarie) retten könnte! Es würde nicht mehr reichen ausgestopftes Material auszustellen, sondern es müßten lebenserhaltende Speicher
aufgebaut werden.
Es wäre eines der bedeutendsten biologischen Jahrhunderprojekte
und die Anlagen müßten natürlich vor Katastrophen jeglicher Art geschützt sein!
Die Leute sollten sich endlich fragen, ob sie nur Geld verdienen oder ihr Leben einen höheren Zweck zur Verfügung stellen wollen! Und die Rückgängigmachung von anthropogen verursachten Unrecht durch Artengenozide wäre
eines der edelsten Daseinsmotive überhaupt!
kannes
Gast
Sinnvolle Themen für GenetikerInnen
wäre die Nachzucht von Tierarten, wo in den Zoos nur ein Exemplar existiert und die Art sonst als ausgestorben gilt!!!
Solche haben wir auch in deutschen Zoos.
Und hier wäre es ausnahmsweise
auch erlaubt Immunsequenzen von
ganz ganz ähnlichen Vertretern einer Nachbarart einzubauen, falls es dazu eine zwingende Notwendigkeit gäbe, aber dann müssen die Arten über 10 Generationen im Labor getestet und vermehrt werden und auf schädliche Auswirkungen kontrolliert werden.
Es wäre vorher zu überprüfen, ob durch die Lebensbedingungen
der variablen Tiere aus dem Sperma des letzten Vertreters
genügend Varianzen in x-ter Generation neu auftreten werden.
Das ist echte Wissenschaft und keine Profitheimserei!
Und dann wären nicht nur Samenbanken aller Pflanzensorten auf dem Land und im Wasser einzuholen, sondern alle für alle Artenentstehungen genügend viele Samen-und Eizellen und Gewebeproben und das für 10
solcher 100% redundanter
Lebensbanken in Deutschland!
Das ist echte Forschung!
Und dann wären natürlich alle bereits verstorbenen Tiere z.B.
im sibirischen Permafrost auf
geeignetes genetisches Material zu untersuchen und zu archivieren und zu rekonstruieren.
Hier wäre es zu überprüfen ob die genetische Vielfalt des Männchens (X und Y-Geschlechtschromosom da) ausreicht, um genügend variable Vertreter der Spezies hervorzubringen!
Auch auf die kleinen Arten soll geachtet werden. Das wäre dann eine echte Kernfähigkeit der Menschheit. Aber: Es sollen keine neuen Arten durch Genetisch-technische Synthese gezüchtet werden und keine phänotypisch ähnlich aussehenden aber synthetisch erdachten Lebewesen produziert werden.
Friedbert
Gast
@Antwort
Bzgl. des Bambus an deutschen Küsten(keine bereits bewachsenen Dünen, sondern Sandstrand und bei Kalk-und Kreidefelsen) muss natürlich eine örtliche Anpassung erfolgen und die Schadstoffverteilung innerhalb der Pflanze beurteilt werden. Die am geringsten belasteten Bestandteile des Bambusstabes( auch abhängig von örtlichen Gegebenheiten)
sollen weiterhin als Holzkohlepellets auf Feldern und Baumschulen(keine Monokulturen) in der Biosphäre verbleiben. Durch die Landrückgewinnung an Nord-und Ostsee wird vorbeugender Deichbau für die zu erwartenden Flutkatastrophen sukzessive gebildet ohne den Finanzrahmen zu sprengen und Landesschutz, Immobilienschutz und Finanzsystemschutz betrieben!
Die entstehenden Räume sollen für Wald-und Wiesenwirtschaften, Aquafarming usw. genutzt werden und ein Asyl für weltweit bedrohte Tierarten werden! Es geht also darum ganze im Meer versunkene Städte als Naturfläche zurückzugewinnen über viele Jahrzehnte- Jahrhunderte!
Aber das Bambus als Spundwand
muss SCHADSTOFFFREI sein!
Die erste Stufe ist aber natürlich erst einmal der Bestandsschutz, gerade der flutzugewandten Seiten und
die Arbeitsbeschaffung für mehr Menschen, anstatt reine Maschinennutzung durch alleinigen sandspülen.
Die Spundwände sollten zur Wasser abgewendeten Seite
mit Sandschlick gestützt werden und in versetzten Abstufungen in Meer vorangetrieben werden
als Stufenketten mit wechselnden Höhenprofil.
Friedbert
Gast
@Antwort
Im Bereich der Nanoplasten wäre es die vordringlichste Aufgabe,
bevor soetwas auch nur diskutiert wird zuzulassen, den Einfluss auf die genetischen Prozesse zu untersuchen!!
Bei der Zulassung von Nanoplaste hätte ein strenges Veto der deutschen Forschung erfolgen müssen.
Die Nanoplasten könnten in der Lunge die Arteriolen beschädigen, sie sind ähnlich wie Asbestfasern nicht auszuscheiden.
Sie könnten hormonelle und Kurzschluss-Reaktionen(elektrische leitende Plaste(z.B. mit Schwermetallen angelagert,
Siehe Mikroplaste in Weltmeeren ) auslösen(siehe Epilesie und ein Allergen
(und Entzündungsprozesse provozieren)sein oder wichtige
Drüsenfunktionen und Abflussgefäße verstopfen oder durch Trankriptionsfehler im Keimzellenentstehungsprozess die Krüppelrate erhöhen.
Die Durchlässigkeit der Nanoplaste durch Zellmembranen
und ihre möglichen Interaktionsmöglichkeiten mit
Proteinen ist auch unklar.
Die Unfähigkeit eine potentiell schädliche Substanz wieder aus den Verkehr zu ziehen, und die Unfähigkeit der Wissenschaft rasch Gefahren abzuwehren,
zeigt sich auch hier wieder deutlich!
Friedbert
Gast
@Antwort
Sie wissen auch dass Schimmelpilzbildung mit schlechter Belüftung in Lagerhallen, Druckstellen,
Wassereinbrüchen, Staunässe o.ä. zusammenhängt.
Und Sie wissen auch,
dass gerade die leichte
Verdaubarkeit und der hohe Vitamingehalt und Flüssikeitsanteil, sowohl den Schädlingen bekömmlich ist, als auch dem Menschen und anderen gewünschten Konsumenten.
Wir schaden uns also selber, wenn wir die Fruchtbestandteile
weniger leicht verstoffwechselbar machen oder im Gegenteil die Förderung schädlicher Gifte und Pflanzenwachsschichten bestärken würden.
Die Gefahr von Lebensmittelallergien infolge von Protein-und Strukturänderungen hat nicht umsonst zugenommen.
Die Bestrahlung kann durch Solarzellen auf dem Dach des Lagerhauses kostenarm gestaltet werden und sollte natürlich auch nicht permanent erfolgen, damit die Schimmelpilze nicht auch dagegen Abwehrmaßnahmen bilden können. Vielmehr sollte darauf geachtet werden in einen sterilen Lagerhaus in sterilen Containern die Ware schimmelsporenpilzfrei einzulagern
und eben auch zügig zu verbrauchen. Perfekte Lösungen werden nicht gebraucht, sondern nur ausreichend gute und risikofreie Lösungen!
Bei dem RecoPhos-Projekt
(Phosphorgewinnung aus Klärschlamm) steht die Phosphorgewinnung im Vordergrund. Für die Nitratgewinnung muss letzlich nur Urin gefiltert werden und als Salz gewonnen werden.
Und für den Kohlenstoffgehalt
reicht Kohle aus Bambus
(keine fossile Kohle), sondern Holzkohle aus Bambus, gewonnen an den Küstenabschnitten aus.
Das untere Drittel des Bambus
kann Schwermetalle, Mikroplastebstandteile enthalten) kommt in die Blockheizkraftwerke mit Filteranlagen. Der obere Teil wird entweder zu Holzkohlepellets(Dünger) gepresst oder als Spundwandbestandteil
zur Landrückgewinnung an Nord-und Ostsee verwendet!
Gustav
Gast
@Antwort
Der Artikel handelt von Freilandversuchen der Agrargentechnologie.
Und die ist abzulehnen.
Schimmelpilze machen einen zweistelligen Verlust der Ernte in Prozent
aus(ca. 20%), nehmen wir noch die Verluste hinzu, welche aufgrund von Normungsproblemen
herausfallen sprechen wir von mindestens 40% und nehmen wir dann noch die Energieüberversorgung in den Schwellenländern und "Industrieländern" dann kommen wir gut aus.
Und was den Flächenverbrauch
bei der Lagerung angeht.
So ein Unsinn.
Die Lagerung ist so was von schlecht. Die Druckstellen, weil man zu grob mit den Pflanzen umgeht, machen schon
signifikante Einbußen beim Verkauf durch Preisminderung
oder Unverkäuflichkeit.
Und dann geht es darum nicht die perfekte aber mit hohen Risiken versehene Lösung oder die teuerste Lösung zu finden, sondern einen gute Behandlung.
Wenn beim Verladen auf die Schiffe oder beim Löschen oder bei der Verpackung im Supermarkt
viel geschlampt wird, dann
sind das keine biologischen Mängel!
Friedbert
Gast
@Antwort
Die Gentechnik z.B. für die Diabetologie soll in Hochsicherheitslaboren natürlich weiterhin erlaubt sein, nur in Freilandhaltung haben die genmanipulierten Tier-Pflanzen-und Bakterienorganismen und Viren nichts zu suchen!
Überhaupt befürworte ich
die Gentechnik, solange sichergestellt ist das ein Überleben in der Biosphäre, selbst bei Austritt aus dem Hochsicherheitslabor aufgrund
fehlender Stoffwechselmöglichkeiten
aufgrund mehrfacher
genetischer Sicherheitsbarrieren ist.
Bei Tieren die gentechnisch verändert worden sind, zur Erzeugung von Medikamenten bin
ich für die Keulung und rückstandslose Vernichtung(Einäscherung), damit eben NICHT zum Beispiel genmanipuliertes Pferdefleisch in den Handel gerät und verzehrt wird, wie in Frankreich geschehen und damit
auch die Exkremente der Tiere
keine manipulierten Viren oder Bakterien freisetzen und neue unkontrollierbare Vervielfältigungskaskaden beginnen für Resistenzen und Molkülfaltungen und Variationen davon, die wir in der Wirkung nicht kennen und die durch viel Forschung erst wieder im Menschen eventuell zum stoppen gebracht werden könnten!!!
Was hierbei nun für Resistenzen
oder Stoffwechselveränderungen eintreten bei den Menschen auftreten und wie sie das Potential vorhandener Krankheitserreger verändern
(siehe auch Antibiotika für Menschen) ist unbekannt.
Die Endprodukte - pharmazeutische Moleküle ohne
Selbstreplikationsfähigkeit
(KEINE PRIONEN ALSO) sind durchaus erwünscht, aber KEINE F R E I L A N D-
V E R S U C H E!
gast
Gast
Forschung ist ungleich Forschungsbetrieb. Forschungsbetrieb ist Forschung + Politik. Das Budget der Hochschulen ist lächerlich. Ich bin mir sicher, da wird deutschlandweit mehr Geld in Propaganda für Fleischkonsum gesteckt. Es sollte ja eigentlich um BREIT ANGELEGTE MAßNAHMEN gehen. Demonstrieren oder streiken, damit kann man der Öffentlichkeit als Gruppe zeigen, was man denkt und einzelne grundsteinlegende Maßnahmen durchsetzen. Es weiß ja eh fast jeder was so in etwa gut wäre für Natur und Gesellschaft. Die meisten Leute haben 0 Anreiz sich zu ändern. Der Artikel vermischt grundlegend Forschung und Politik und blendet die Rolle der Industrie aus. Ich bin mir sicher die meisten staatlichen Forscher haben in ihrem tiefen Innersten auch eine frustrierte, leicht depressive Seite; Aber Geld entlohnt.
Manni
Die deutsche Forschung arbeitet grundsätzlich Hand in Hand mit der Industrie. Hier sind keine wirklich fortschrittlichen Erkenntnisse zu erwarten, im Gegenteil.
Gute Ansätze sind da, aber sie werden nicht beachtet, weil sie keine Renditen bringen. Solange wir strukturell so gestrickt sind, kommt die Lösung eher von der Basis einer vernetzten Gesellschaft, die sich von den herrschenden Agrarstrukturen emanzipiert.
Friedbert
Gast
Würden Leute, wie Petersen einfach ihren Job ohne High-Techallüren
durchziehen, wären sie vielleicht auch darauf gekommen dass man mit
Licht unterschiedlicher Frequenzen spezifische Pilze abtöten kann
ohne neue systemische Risiken einzugehen, an deren Bekämpfung man sich
aber auch dumm und dusselig verdienen kann zuungusten der Lebensmittelpreise und Lebensmittelsicherheit!
Dann wären die AkademikerInnen vielleicht selber so klug gewesen
und hätten Bambus zum Küstenschutz verwendet, anstatt Millionensummen
in das Sandspülen zu investieren.
Und dann hätten sie Bambus für ihre Blockheizkraftwerke
eingesetzt und immer noch von CO2-Zertifikaten profitiert!
Sie hätten sich vielleicht auch einmal um den Artenschutz
auf Feldern und Feld-Wiesen-Räumen kümmern können,
damit die Eulen-, Bussard-, Adler- und Finken-und Schwalbenarten weiterhin auskömmlich existieren und die Hamster nicht elendig
an Pestiziden verrecken!
Die Nanoplasten sind ebenso ein Einsatzfeld, wo man zwanghaft eine
technische Anwendung herbeikrampft, um Chemikalien strecken zu können
und systemische Risiken auf Biosphäre outsourct, ebenso der übermäßige
Gebrauch von Verhütungshormonen! Und natürlich wird der Unsinn auch nicht gestoppt, weil die GremienleiterInnen auch mit den Profiteuren
im ähnlichen Fluidum herumsurren!
Löst Probleme, aber macht nicht noch mehr Neue!
Antwort
Gast
Zitat:
"Würden Leute, wie Petersen einfach ihren Job ohne High-Techallüren
durchziehen, wären sie vielleicht auch darauf gekommen dass man mit
Licht unterschiedlicher Frequenzen spezifische Pilze abtöten kann
ohne neue systemische Risiken einzugehen, an deren Bekämpfung man sich
aber auch dumm und dusselig verdienen kann zuungusten der Lebensmittelpreise und Lebensmittelsicherheit!"
Lesen Sie mal diesen Artikel:
http://www.deutschlandfunk.de/mit-blaulicht-gegen-schimmelpilze.676.de.html?dram:article_id=244017
Da fällt ein Satz ins Auge:
""Wir sind hier direkt vor unserem gentechnischen Arbeitsbereich, wo wir die Schimmelpilzkulturen untersuchen. Jetzt gehen wir mal rein.""
Irgendwie passt da was nicht....
Abgesehen davon, dass ein LM-Händler durch die Bestrahlung höhere Stromkosten hat:
Um eine ausreichende Beleuchtung zu erreichen, muss man das LM breit verteilen. Denn wenn man z.B. Brokolli in den Kühlschrank tut und mit blauen Licht bestrahlt, wird ja nur die Oberfläche von Diesem bestrahlt, nicht jedoch die unbeleuchteten Zwischenräume innerhalb des Brokollis.
Und Das kostet Platz....
Ferner sind Schimmelpilze ja nicht die einzigsten Verderbserreger. Da gibts z.B. auch Bakterien, Hefen usw...
Werden Diese durch das Licht auch abgetötet?
Friedbert
Gast
Die Phophatproblematik ist bereits gelöst( siehe RecoPhos-Projekt)!
Da wird Desinformation betrieben, damit man
nachher mit bereits erfolgten Lösungen punkten kann
und sie einem Politikwechsel zuschieben könnte!
Auch die Generierung von Kohle als Dünger ist bereits
erforscht.
Der Einsatz von immer massiveren Universalpestiziden
auf multipestizidresistente Gentech-nutzpflanzen ist gescheitert!
So hätte es korrekt formuliert werden müssen, weil wir uns
die Wasserressourcen kapputt machen, die Arten vernichten,
Humusneubildung unterbinden usw. !
Deutschland braucht kein neues Propagandaministerium der
Gentech-Lobbyisten auf Staatskosten!
Die Leute sollen Wissenschaft machen und nicht das Geld
verschwenden, um sich an eigenen Patenten zu bereichern und sich
gleichzeitig als Schutzstandardsgaranten aufzuspielen!
Und Laborversuche sind nicht verboten! Nur Biosphärenpfusch ist nicht
erlaubt!
Bereits heute gibt es Techniken zur gezielten Steuerung der Evolution
der Pflanzen unter Beibehaltung ihrer genetischen Vielfalt ohne
Einkopieren von Genmaterial.
Das Einkopieren von Genmaterial ist mit der potentiellen
Gefahr des terroristischen oder unabsichtlichen Einkopierens
schädlicher DNA verbunden. Eine Ursachenfindung bei Masseanwendung ist auch so gut wie aussichtslos und das Risiko unnötig.
Kritische und vor allem unabhängige Studien sind , real betrachtet, kaum finanzierbar.
Antwort
Gast
Zitat:
„Das Einkopieren von Genmaterial ist mit der potentiellen
Gefahr des terroristischen oder unabsichtlichen Einkopierens
schädlicher DNA verbunden. Eine Ursachenfindung bei Masseanwendung ist auch so gut wie aussichtslos und das Risiko unnötig.“
Dazu habe ich eben schon mal was geschrieben.
Abgesehen davon, dass die Forscher die Basenabfolgen der Pflanzengenome und der einzubauenden Gene kennen (Gensequenzierung durch Genchips, Pyrosequencing o.Ä.) und dass man hinterher prüfen kann, wo diese Gene eingebaut wurden (*):
Gentechnik wird auch in der Medizin eingesetzt (ROTE und WEIßE Gentechnik)
Und Das ist auch gut so!
So kann man dank rekombinanter Organismen heute Insulin für Diabetiker in Bioreaktoren herstellen. Abgesehen davon, dass dieses Insulin für die Patienten besser verträglich ist:
Früher hat man das Insulin für die Diabetiker aus Schlachtabfällen und menschlichen Leichen gewonnen.
http://de.wikipedia.org/wiki/Geschichte_der_Diabetologie
Und noch nicht mal Greenpeace ist gegen diese ROTE und WEIßE Genetchnik.
Das heißt: Selbst wenn man die GRÜNE Gentechnik abschaffen würde:
Im Zweifelsfall würde es immer genügend Fachleute geben, welche absichtlich Gentechnik für moralisch fragwürdige Zwecke missbrauchen könnten.
Was sollte man jetzt machen?
Medizinische Gentechnik verbieten, Bücher über Gentechnik verbrennen und die Mediziner (Welche an MEDIZNISCHER Gentechnik forschen) ins Gefängnis stecken?????
Und ja; Auch OHNE Gentechnik kann man neue Organismen für die biologische Kriegsführung züchten.
(*)
Bsp:
http://www.wissenschaft.de/home/-/journal_content/56/12054/1172845/
http://www.bgsc.org/_catalogs/Catpart2.pdf
http://www.biosafety.be/gmcropff/EN/TP/partC/Advice%20EFSA_14-09-2005.pdf
"The site of insertion of the transgenic cassette in Ms 8 was characterised using PCR amplification and nuceotide sequence determination.”
Antwort
Gast
Zitat:
„Auch die Generierung von Kohle als Dünger ist bereits
erforscht.“
Sie meinen „Terra Preta“?
Leider ist Terra Preta kein Wunderstoff und kann auch Nachteile haben:
http://www.dl-morbach.de/ov_morbach_biokohle-biochar-kritik-terra-preta.html
http://www.novo-argumente.com/magazin.php/novo_notizen/artikel/0001169
-> Giftige Schwermetallreste und giftige organische Substanzen
-> CO2-Bilanz usw.
Ferner wage ich zu bezweifeln, dass der Stickstoffgehalt in Terra Preta auch nur Ansatzweise hoch genug ist.....
Antwort
Gast
Dieses "RecoPhos-Projekt": Ist Das etwa jenes Projekt, wo man Phosphate aus Klärschlamm herausholen will?
www.umwelttechnik.at/fileadmin/content/RT_Phosphor/Praesentationen/03_Schoenberg_Final.pdf
Zitat:
"Bereits heute gibt es Techniken zur gezielten Steuerung der Evolution
der Pflanzen unter Beibehaltung ihrer genetischen Vielfalt ohne
Einkopieren von Genmaterial."
Meinen Sie etwa diese "Mutationszucht", wo man die Samen von Feldfrüchen mit giftigen Chemikalien oder Radioaktivität mutieren lässt?
www.sueddeutsche.de/wissen/zucht-mit-radioaktiver-stralhung-die-atom-gaertner-1.1270439-2
Da werden völlig willkürlich irgendwelche Gene verändert, ohne dass man vorhersagen kann, welche Gene mutieren und ob zusätzlich zu den gewünschten Mutationen denn nicht auch schädliche "Kollateralschäden" im Erbgut entstehen...
Zitat:
"Das Einkopieren von Genmaterial ist mit der potentiellen
Gefahr des terroristischen oder unabsichtlichen Einkopierens
schädlicher DNA verbunden."
Abgesehen davon, dass man neuartige Bakterienstämme für Biowaffen auch ohne Gentechnik züchten kann:
"Unabsichtlich" ist soetwas nur schwer möglich. Denn ducrh Genchips und Pyrosequencing kann man ganz genau ermitteln, wo fremde DNA-Abschnitt im Pflanzenerbgut eingebaut wurde.
Und nein: Die Forscher wissen ganz genau, welchen fremden Erbgutabschnitt man in ein Pflanzengenom einbaut.
Es ist ja nicht so, dass man die Basensequenz des einzubauenden Genabschnittes nicht kennen würde....
Stimme der Demokratie
Bei diesem Thema könnte man auch mal darüber berichten, wieviele Menschen letztendlich an Vitamin-A-Mangel gestorben sind, weil Greenpeace und Co. seit nunmehr 10 Jahren den genveränderten Reis verhindern. Warum stehen die nicht wegen Massenmordes vorm Internationalen Gerichtshof?
emantsag
Gast
@Stimme der Demokratie dann möchte ich aber auch das monsanto, exxon mobile und die anderen verklagt werden, denn ich denke die haben viel mehr menschen auf dem gewissen. zumal keine juristische person sondern nur staaten als parteien am igh zugelassen sind (schlechte idee also). zumal dein name scheiße ist, wo wir doch in der diktatur des geldes leben...