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Sicherheit in ZahlenWeniger kriminelle Energie

Statistik der Polizei für 2017 zeigt: Die Zahl der Einbrüche, der Fahrrad- und Taschendiebstähle geht zurück. Auch weniger Angriffe auf Flüchtlingsheime.

Nicht ganz vollständig im Bild: Innensenator Andreas Geisel (SPD) und die Kriminalstatistik Foto: dpa

Als wäre nichts geschehen, präsentierte Innensenator Andreas Geisel (SPD) am Freitag die Kriminalitätsstatistik der Polizei für das vergangene Jahr: Berlin sei 2017 wieder ein Stück sicherer geworden, verkündete er. Wo Licht sei, da sei aber auch Schatten. Der Name des ehemaligen Polizeipräsidenten, den Geisel Anfang der Woche gefeuert hatte, fiel nur, als sich der Innensenator bei der Polizei für ihre Arbeit bedankte: Klaus Kandt und die bisherige Polizeivizepräsidentin Margarete Koppers, nunmehr Generalstaatsanwältin von Berlin, „schließe ich ausdrücklich ein“, so Geisel.

Im Jahr 2017 wurden in Berlin 520.437 Straftaten registriert, das sind laut der Statistik 48.423 weniger als 2016. Die Aufklärungsquote stieg um 2,2 Prozentpunkte auf 44,2 Prozent. Im Wechsel mit dem Direktor beim Polizeipräsidenten Michael Krömer – der leitet die Behörde derzeit kommissarisch – ging Geisel auf einzelne Bereiche ein, etwa auf die Eigentumskriminalität: Delikte wie Einbrüche, Fahrrad- oder Taschendiebstähle haben mit 43,8 Prozent nach wie vor den größten Anteil an der Kriminalität. Allerdings seien die Taten so stark zurückgegangen, dass sie sich mit 8.580 erfassten Fällen auf dem zweitniedrigsten Niveau der letzten zehn Jahre befänden. Nur 2008 war die Zahl niedriger.

Wenn ein Rückgang regis­triert werde, behaupteten Kritiker gern, es hätten nur weniger Menschen angezeigt, trat Geisel etwaigen Vorwürfen entgegen. Bei Einbrüchen sei das aber ausgeschlossen, weil Versicherungen nur zahlten, wenn eine Anzeige erstattet worden sei.

Als Gründe für die sinkenden Zahlen nannte Geisel Ermittlungserfolge gegen reisende Täterbanden, intensive Präventionskampagnen und eine verbesserte Zusammenarbeit mit der Justiz. Das gelte auch für Taschendiebstähle, die um fast 40 Prozent zurückgegangen sind.

Kriminalität in Zahlen

Im Jahr 2017 wurden in Berlin insgesamt 520.437 Straftaten registriert, das sind rund 48.400 weniger als 2016.

Die Zahl der Sexualdelikte hat um 32 Prozent zugenommen. Grund dafür ist vor allem das Ende 2016 in Kraft getretene Gesetz, mit dem das Recht auf sexuelle Selbstbestimmung besser geschützt werden sollte (Nein heißt Nein).

Die politisch motivierte Kriminalität rechts hat um fast 50 Prozent zugenommen. Dabei handelt es sich vor allem um Propagandadelikte, Volksverhetzung und Sachbeschädigung. Rechte Gewalttaten sind rückläufig.

Die politische Kriminalität links ist mit einem Minus von 16 Prozent rückläufig. (plu)

Eine Zunahme von 2,7 Prozent gibt es dagegen bei gefährlicher Körperverletzung insbesondere auf öffentlichem Straßenland. Begründen wollte Geisel diese Entwicklung nicht. Er verwies aber darauf, dass die verstärkte Präsenz der Polizei am Kottbusser Tor Wirkung zeige.

Eine Abnahme von 17,3 Prozent sei auch bei der Kriminalität im Zusammenhang mit Zuwanderung zu verzeichnen. Gemeint sind damit Personen mit einem Flüchtlings- und Asylbewerberstatus. 14.209 Straftaten wurden hier registriert, ausländerrechtliche Verstöße sind darin nicht enthalten. Selbst einer Straftat zum Opfer gefallen sind im vergangenen Jahr 2.473 Zugewanderte. Im Vergleich zu 2016 ist das ein Rückgang von 13,2 Prozent. Die Zahl der Angriffe auf Flüchtlingsunterkünfte ist von 46 auf 22 gesunken. Die Aufklärungsquote ist hier gleich null. Eine Statistikerin der Polizei sagte dazu nur: „Die meisten Angriffe werden von Unbekannten verübt.“

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2 Kommentare

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  • Daß die Primitivkriminalität ganz langsam abnimmt, ist nicht der Polizeiarbeit zu verdanken, sondern lediglich dem Umstand, daß immer mehr Ganoven erkennen, daß ein Umsatteln auf Internetkriminalität, Wirtschaftsbetrug und "legalem" Kundenbetrug profitabler und risikoärmer ist.

  • Spricht ja irgendwie dafür, dass er scheidende Polizeipräsident in Berlin doch keine schlechte Arbeit gemacht hat.