Für ihre drastische Haltung zu „Mainstream“ Themen viel kritisiert, für ihre Literatur oft geehrt. Sibylle Lewitscharoff ist mit 69 Jahren verstorben.
Sibylle Lewitscharoff wettert gegen „Gender-Unfug“. Aber die altehrwürdige Académie française erlaubt nun weibliche Berufsbezeichnungen.
Ein neues Image für Cat Ladys, ein Filmprojekt in Istanbul und der 40. Geburtstag einer stummen Ikone: Highlights des Katzenjahres 2014.
Am 14. April erscheint ihr neuer Roman. Aber vorher stellt sich noch eine Frage: Wie halten wir es nun mit der Schriftstellerin Sibylle Lewitscharoff?
Auf der Lit.Cologne wollte Lewitscharoff einen Roman vorstellen. Aber geredet wurde über „Halbwesen“. Sie bedauert die Formulierung – die Aussage nicht.
Wo Aufmerksamkeit knapp ist und Angst überall, kann man sich ruhig mal zum Arsch machen. Gerne auch mit Tradition und Eiern.
Hitlervergleiche können nur die Deutschen, die EU ist nicht der Samthandschuh der Nato, und die bürgerlichen Zeitungen sind der neue Boulevard.
Die Tirade der Büchnerpreisträgerin gegen die Reproduktionsmedizin ist nicht die erste dieser Art – und wird nicht die letzte bleiben.
Kinder haben das Recht zu erfahren, woher sie stammen. Das bedeutet nicht, dass dem Kinderwunsch nicht künstlich nachgeholfen werden darf.
In einem Punkt entschuldigt sich die Schriftstellerin Lewitscharoff wegen ihrer Aussagen zur Reproduktion. Selbst der Suhrkamp-Verlag rückt von ihr ab.
Robert Koall schrieb den Offenen Brief an Sibylle Lewitscharoff. Besonders ihr Sprachduktus sei gefährlich, ihr Gesellschaftsbild kleingeistig und religiös-verbrämt.
Sibylle Lewitscharoff drückt ihre Abscheu vor homosexuellen Familien aus. Das kann sie ruhig machen. Aber: Warum protestiert niemand?
Künstliche Befruchtung sei „widerwärtig“, Onanie müsse verboten werden, sagt die Büchnerpreisträgerin Lewitscharoff. Wie kommt sie bloß dazu?
Sie ist wohl die sprachmächtigste Autorin Deutschlands, ihre Romane sind von großem Sprachwitz. Nun hat Sibylle Lewitscharoff den Büchnerpreis erhalten.
Etliche Preise hat Sibylle Lewitscharoff schon erhalten, nun noch der Büchner-Preis. Die Ausgezeichnete selbst sieht sich als „kleine, tapfere Schriftstellerin im Literatur-Kanon.“
Die Nachfrage ist stabil: 400 Millionen Bücher wurden 2009 in Deutschland angeschafft. Menschen kaufen Bücher, immer noch. Die Frage ist nur: wo?
Die Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung ehrt die Autorin Sibylle Lewitscharoff. Sie kann unglaublich gut formulieren – aber meint sie es ernst?