Shabaab-Miliz in Somalia: Scharia-Strafen für Internetnutzer

Die islamistische Shabaab-Miliz hat in Somalia die Nutzung des Internets verboten. Wer sich dem widersetze, soll „entsprechend der Scharia“ behandelt werden.

In Shabaab-kontrollierten Gebieten undenkbar: Internetcafé in Mogadischu. Bild: reuters

MOGADISCHU afp | Die islamistische Shabaab-Miliz hat in den von ihr kontrollierten Gebieten in Somalia die Nutzung des Internets verboten. In einer Erklärung der Extremisten vom Mittwoch wurde Kommunikationsunternehmen eine Frist von 15 Tagen gesetzt, um die Bereitstellung von Internetdiensten einzustellen. Wer sich dem widersetze, werde „als Feind“ betrachtet und „entsprechend der Scharia behandelt“.

Das Internet wird in dem vom Bürgerkrieg zerrütteten Land am Horn von Afrika vor allem per Telefon stark genutzt. In den Gebieten unter ihrer Kontrolle hat die Miliz bereits strikte Regeln ausgerufen und zahllose Menschen unter dem Vorwand der Spionage festgenommen.

Zwar konnten die Shabaab-Kämpfer, die Verbindungen zum Terrornetzwerk Al-Kaida unterhalten, in den vergangenen zwei Jahren von den Truppen der Afrikanischen Union aus Mogadischu und den anderen größeren Städten des Landes verdrängt werden. Dennoch kontrollieren sie riesige Gebiete im Zentrum und Süden des Landes und verüben immer wieder blutige Anschläge auf Behörden und Sicherheitskräfte.

Seit dem Sturz von Machthaber Siad Barre im Jahr 1991 tobt in Somalia ein blutiger Bürgerkrieg. Eine funktionierende Staatsgewalt im gesamten Land gibt es nicht. Die Shabaab-Miliz gilt als größtes Hindernis bei der Befriedung des Landes.

Einmal zahlen
.

Fehler auf taz.de entdeckt?

Wir freuen uns über eine Mail an fehlerhinweis@taz.de!

Inhaltliches Feedback?

Gerne als Leser*innenkommentar unter dem Text auf taz.de oder über das Kontaktformular.

Bitte registrieren Sie sich und halten Sie sich an unsere Netiquette.

Haben Sie Probleme beim Kommentieren oder Registrieren?

Dann mailen Sie uns bitte an kommune@taz.de.