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Sexuelle Belästigung im öffentlichen RaumDie Straße als Risikozone

Einer Befragung zufolge werden Frauen häufig auf der Straße belästigt. Mehr als jede dritte Frau in Deutschland wurde laut den Ergebnissen sogar schon verfolgt.

Nicht der unbeschwerteste Zustand: das Unterwegssein mit vielen Menschen Foto: dpa

Paris dpa | Frauen werden einer Umfrage zufolge auf der Straße oft sexuell belästigt. Zu diesem Ergebnis kommt eine repräsentative Befragung von Frauen aus verschiedenen Ländern des Instituts Ifop im Auftrag der Jean-Jaurès-Stiftung in Paris. Demnach hat jede zweite Frau in den USA auf der Straße bereits sexuelle Bemerkungen oder Beleidigungen erfahren, in Großbritannien sind es 43 Prozent, in Spanien 40. In Frankreich gaben dies 39 Prozent der befragten Frauen an, in Deutschland 36, in Italien 25.

Jede zweite Frau wurde demnach in Spanien mit groben Gesten belästigt, an zweiter Stelle liegen die USA mit 46 Prozent, an dritter Großbritannien mit 43 Prozent. In Deutschland gaben das 28 Prozent der Frauen an.

Mehr als jede dritte Frau (36 Prozent) wurde der Umfrage zufolge in Deutschland bereits auf der Straße verfolgt, in Frankreich sind es 43 Prozent, in Spanien 40 und in den Vereinigten Staaten 36. Jede zehnte befragte Frau aus Deutschland ist in ihrem Leben Opfer sexueller Gewalt auf der Straße geworden, jede fünfte in den USA. In Großbritannien gaben dies 18 Prozent der Frauen an.

Zur Erhebung

Es wurden zwischen dem 25. und 30. Oktober 2018 6025 Frauen befragt, davon 1009 aus Italien, 1007 aus Spanien, 1004 aus Frankreich, 1004 aus Deutschland, 1001 aus Großbritannien und 1001 aus den Vereinigten Staaten. Die Umfrage ist für die jeweiligen Länder repräsentativ für Frauen ab 18 Jahren. (dpa)

Für Samstag haben in Paris und anderen Städten in Frankreich verschiedene Verbände und Persönlichkeiten zu einer Demonstration gegen sexuelle Gewalt unter dem Motto „Nous Toutes“ (Wir alle) aufgerufen.

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Lesen Sie hier auch den taz-Blog „Heimweg“, in dem Frauen über ihre Erfahrungen mit sexueller Belästigung im öffentlichen Raum berichten.

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5 Kommentare

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  • Also entweder war die Frau sooo weit von Ihnen weg, dass Sie als scheinbar gestandener Mann nicht mal überholen konnten. Dann lag keine Situation vor, die in Ursache oder WIrkung irgendwas mit "Verfolgung" zu tun gehabt hätte. Bzw. hätten Sie sich ja auch problemlos ein bisschen weiter nach hinten fallen lassen können und/oder die Straßenseite wechseln oder was man(n) sonst noch so alles tun kann, damit eine Frau nachts allein auf der Straße nicht das Gefühl bekommen muss, von einem komischen Typen verfolgt zu werden.

    Oder aber Sie sind der ultraschnellen unüberholbaren Dame in ebenso schnellem Stechschritt mit nicht nachlassendem Abstand in spürbarer Nähe ganze 20 Minuten entlang sämtlicher Biegungen und Weggabelungen hinterhergesprintet. Und dabei würden dann wohl nicht nur einsame Frauen sondern auch Männer oder Kinder nach spätestens 5-10 Minuten nicht zu Unrecht den Eindruck bekommen, verfolgt zu werden.

    Kurzum: Was soll so ein Post, außer mal wieder die bereits überquellende Schublade "die Mädels bilden sich das ja alles nur ein" zu befüllen?

  • Mit Sicherheit gibt es zu viele solcher Vorfälle, allerdings erweckt auch dieser Text wieder den Eindruck, dass die Definition, von dem was als sexuelle Belästigung gilt, viel zu großzügig ausfällt.



    Damit macht man die Debatte nur lächerlich und dem Problem wird nicht genug Aufmerksamkeit gewidmet.



    An sich aber ohnehin eine unnötige Debatte, handelt es sich doch wiedermal nur um einen Nebenschauplatz im Kampf der Unterdrückten gegen Unterdrücker.



    Diese sind niccht am Geschlecht, sondern am Gehalt zu identifizeiren

  • Meint ihr wirklich wir Frauen sind so blöd und merken nicht was auf den Straßen los ist?

    Wir sond schon in der Lage zu erkennen ob jemand den selben Weg hat, oder uns verfolgt.



    Genauso können wir unterscheiden, ob wir sexuell belästigt werden oder ob uns das nur jemand einreden will.

    Aber danke, dass wir jetzt euer Frauenbild erkennen durften

  • Ich habe auch mal eine Frau auf der Straße verfolgt. Normalerweise überhole ich zügig, war in diesem Fall aber nicht möglich, da der Abstand zu groß und die Frau zu schnell war, also lief ich gute zwanzig Minuten hinter ihr her. Ich würde nicht ausschließen, dass diese Frau sich von mir bedroht und verfolgt fühlte. Tatsächlich hatten wir lediglich den gleichen Nachhauseweg.

  • Na Servus

    Schau an - Schau an - die Italiener.

    Bella Italia nur - Däh! “…in Italien 25.% “

    Ja der alte Fellini hat doch recht.



    “Was ein Volk!“



    “65 Millionen gute Schauspieler!



    Nur die schlechten sind beim tv & Theater.“



    Nu - Ooch wieder wahr. Newahr.



    Normal.

    unterm—-



    Erst wenner der letzten Frau eingeredet habt.



    Daß sie nicht mehr auf die Straße gehen soll.



    Werdeter - vllt - begreifen - Was da grad so abgeht.



    & Däh!



    “Wie*¿* - Klar U#me too!“



    Liggers & Njorp.