■ Selbstmord im nordkoreanischen U-Boot: Seoul verlangt Entschuldigung von Nord-Korea
Donghae (AP) – Nach dem erneuten U-Boot-Zwischenfall in Süd-Korea hat die Regierung in Seoul die Machthaber des kommunistisch regierten Nordens zu einer offiziellen Entschuldigung aufgefordert. Das südkoreanische Verteidigungsministerium bezeichnete den Vorfall am Freitag als Provokation. Die Verantwortlichen müßten bestraft und eine Wiederholung verhindert werden. Das Militär hatte das geborgene U-Boot zuvor geöffnet und neun Leichen im Inneren gefunden. Die Toten wiesen Schußwunden auf, ein kollektiver Selbstmord wird vermutet.
Das Ministerium in Seoul wies eine Erklärung aus Pjöngjang zurück, wonach das U-Boot auf einer Trainingsmission wegen technischer Probleme vom Kurs abgekommen sei. Süd-Korea will das Kommando der UN-Truppen um offiziellen Protest ersuchen. Nach Angaben des südkoreanischen Militärs deuteten einige gefundene Gegenstände darauf hin, daß das Boot von einer Spionagemission auf dem Rückweg gewesen sei.
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