Seenotrettung im Mittelmeer: „Sea-Eye 4“ darf Pozzallo anlaufen

Das Rettungsschiff hat Pozzallo auf Sizilien als sicheren Hafen zugewiesen bekommen. Bis dahin sind es zwei Tage Reise – mit 400 Geretteten an Bord.

Das Seenotrettungsschiff "Sea-Eye 4" legt im Fischereihafen im polnischen Swinemünde (Swinoujscie) ab, um in Richtung Mittelmeer zu fahren

Das Seenotrettungsschiff „Sea-Eye 4“ legte im April im Fischereihafen in Swinemünde (Swinoujscie) ab Foto: Bernd Wüstneck/dpa

REGENSBURG epd | Das Rettungsschiff „Sea-Eye 4“ mit mehr als 400 Geretteten an Bord hat nach eigenen Angaben Pozzallo auf Sizilien als sicheren Hafen zugewiesen bekommen. Die deutsche Organisation Sea-Eye äußerte sich in der Nacht zum Donnerstag erleichtert, kritisierte aber, dass bis zum Erreichen des italienischen Hafens noch eine zweitägige Reise nötig ist.

„Wie kam man auf die Idee, ein Rettungsschiff mit hunderten erschöpften Menschen und 150 Kindern noch auf eine zweitägige Seereise zu schicken, obwohl es bereits vor einem sicheren Hafen lag?“, fragte Sea-Eye im Netzwerk Twitter. Das Schiff hatte am Mittwoch die Gewässer vor der sizilianischen Hauptstadt Palermo erreicht. Dessen Bürgermeister Leoluca Orlando hatte den italienischen Behörden angeboten, die geretteten Migrantinnen und Migranten in seinem Hafen zu empfangen.

Die mehr als 400 Menschen waren in den vergangenen Tagen bei sechs Einsätzen im Mittelmeer gerettet worden, nachdem sie bei der Fahrt von Afrika nach Europa in Seenot geraten waren. Es war der erste Rettungseinsatz des neuen Schiffes „Sea-Eye 4“. Wie auch die „Sea-Watch 4“ der gleichnamigen Organisation wird die „Sea-Eye 4“ vom Bündnis United4Rescue unterstützt, das unter anderem von der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) getragen wird.

Das Mittelmeer ist eine der gefährlichsten Fluchtrouten der Welt. Laut IOM starben bei dem Versuch, auf diesem Weg nach Europa zu gelangen, seit Jahresbeginn 1.269 Menschen.

Einmal zahlen
.

Fehler auf taz.de entdeckt?

Wir freuen uns über eine Mail an fehlerhinweis@taz.de!

Inhaltliches Feedback?

Gerne als Leser*innenkommentar unter dem Text auf taz.de oder über das Kontaktformular.

Wir würden Ihnen hier gerne einen externen Inhalt zeigen. Sie entscheiden, ob sie dieses Element auch sehen wollen.

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung.

Bitte registrieren Sie sich und halten Sie sich an unsere Netiquette.

Haben Sie Probleme beim Kommentieren oder Registrieren?

Dann mailen Sie uns bitte an kommune@taz.de.