Schwule Fußballer in Großbritannien: Such die Schwuchtel!
Zwei Profifußballer in England stehen angeblich kurz vor dem Coming-Out. Luke Shaw von Manchester United sagt schon jetzt: „It´s not me“.
Glaubt man dem Daily Mirror, stehen zwei britische Fußballprofis kurz vor ihrem Coming-out. Einer soll gar Nationalspieler sein. Und schwul! Laut einer ungenannten Quelle seien die Familien und Vereine informiert, ebenso der Fußballverband. Sie alle unterstützen demnach ihre Pläne.
Seitdem der Mirror die Story am Freitag auf der Titelseite druckte, rätselt Fußball-England, wer die schwulen Spieler sein könnten. Einer konnte mit dem Gerücht nicht umgehen. Luke Shaw von Manchester United twitterte: „It’s not me. So everybody can shut up now“.
Man könnte jetzt laut „Schade“ rufen. Aber auch verzweifeln. Denn die vorauseilende Beteuerung von Shaw zeigt, dass es nicht nur die Reaktionen der Fans sind, vor denen sich schwule Fußballprofis so sehr fürchten, dass sie jahrelang gekaufte Ehefrauen und erlogene Affären präsentieren, sondern auch die Mitspieler und Trainer.
Der frühere Nationaltorwart Jens Lehmann fände schwule Mitspieler „komisch“, da „man ja jeden Tag zusammen duscht“. Der britische Spieler Joey Barton beschimpfte einen brasilianischen Profi öffentlicht als „Ladyboy“ und Trainer Christoph Daum brachte einst Homosexualität und Pädophilie in einen Zusammenhang.
Mit seiner Klarstellung zeigt Shaw aber auch, dass die Reaktionen auf die Mirror-Geschichte zu euphorisch waren. Soll jetzt ein Hetero-Profi nach dem nächsten klarstellen, nicht einer der beiden Homos zu sein? Nach dem Selektionsprinzip finden wir die Schwuchteln schon?
Man möchte also nicht nur „Schade!“ rufen, sondern auch laut „Schnauze!“.
40.000 mal Danke!
40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Polarisierung im Wahlkampf
„Gut“ und „böse“ sind frei erfunden
Werben um Wechselwähler*innen
Grüne entdecken Gefahr von Links
Wahlverhalten junger Menschen
Misstrauensvotum gegen die Alten
Donald Trump zu Ukraine
Trump bezeichnet Selenskyj als Diktator
Streit um tote Geiseln in Israel
Alle haben versagt
Gerichtsentscheidung zu Birkenstock
Streit um die Sandale