Schulbeginn in Berlin: Klasse, es geht wieder los!

Heute startet bereits das dritte Schuljahr unter Pandemiebedinguungen. Und erneut ist vieles unklar. Drei Schü­le­r:in­nen berichten

Schüler sitzen im Kreis im Klassenzimmer, ein Schüler meldet sich

Ab heute heißt es wieder: bitte melden! Foto: dpa

„Ich hoffe auf Ausflüge und Kursfahrten“

Das vergangene Schuljahr war sehr chaotisch. Es hat mehr oder weniger zu Hause stattgefunden, was das Lernen sehr eingeschränkt hat. Ich hoffe, dass es dieses Schuljahr besser wird.

Ich hatte jetzt meine erste Impfung. Von den Schü­le­r:in­nen aus meiner Klasse weiß ich, dass die meisten auch schon mindestens ihre erste Impfung hatten. Aber es gibt auch immer welche, die sich erst mal gar nicht impfen lassen wollen, weil sie irgendetwas daran zu riskant finden.

Ich finde gut, dass durch das Impfen das öffentliche Leben wieder stattfinden kann und zum Beispiel Reisen immer besser möglich werden. Allerdings kommen halt auch immer wieder neue Mutanten, und das verunsichert viele – auch mich. Trotzdem wollen wir ja wieder einen Schulalltag, zu dem auch Ausflüge, Klassenfahrten und Abschlussfeiern gehören.

Gerade nach der 10. Klasse sind viele Leute abgegangen, und wir konnten das nicht gemeinsam zelebrieren. Das war natürlich schade. Ich hoffe dass sich das dieses Schuljahr sich wieder ändert und durch Kursfahrten und Ausflüge das soziale Leben wieder mehr gefördert wird.

Antonia, 16, besucht die 11. Klasse eines Gymnasiums in Charlottenburg

„Unterricht in kleinen Gruppen – wie zu Coronazeiten“

Ich komme am Montag in die 11. Klasse. Das ist für alle eine große Umstellung. Durch Corona hatten wir vorher schon in kleineren Lerngruppen Unterricht. In der Oberstufe wird das nun dauerhaft so sein. Dadurch erhoffe ich mir mehr Produktivität.

Die meisten meiner Freunde habe ich im vergangen Schuljahr nur einmal in der Woche draußen auf Abstand treffen können. Jetzt sind Treffen auch in der Schule täglich wieder möglich. Zwar gibt es immer noch Hygienemaßnahmen wie das Tragen einer Maske im Klassenraum, aber das stört mich nicht.

Für gut 340.000 Berliner Schü­le­r*in­nen beginnt am heutigen Montag das neue Schuljahr, für weitere rund 36.000 am kommenden Samstag sogar die Schule überhaupt. Und wie jedes Jahr stellt sich zum Start die bange Frage: Wird alles klappen?

In den Zeiten vor Corona ging es dabei vor allem um die Zahl der neu eingestellten Lehrkräfte: Werden genug da sein, um die durch Ruhestand, Abwanderung, Krankheit und steigende Ansprüche entstandenen Lücken zu schließen? Aber im dritten Corona-Schuljahr rückt diese Problematik in den Hintergrund. Die große Frage ist vielmehr: Wie lange wird der ganz normale Unterricht wegen der Pandemie stattfinden können? Wie im August 2020 auch werden die Klassen in Gänze und in Präsenz unterrichtet – und zwar so lange, wie dies trotz auch in Berlin steigender Inzidenzen möglich ist, hatte Scheeres betont.

Anders als im vergangenen Jahr gibt es mehr Schutzmaßnahmen – ob die ausreichen, bleibt allerdings umstritten. So müssen alle Schü­le­r*in­nen auch in der Grundschule in allen Innenräumen eine medizinische Maske tragen und sich dreimal die Woche vor Ort selbst testen. Die erste Auflage gilt auf jeden Fall für die ersten beiden Wochen; dann werde man weiter sehen, so Scheeres. Tests seien genug da: Sie reichen bis Weihnachten. Zudem gilt der Stufenplan: Die Infektionslage wird donnerstags an jeder Schule einzeln bewertet und der Unterricht entsprechend angepasst.

Neue Regeln könnten allerdings schon am Dienstag kommen: Dann treffen sich die Mi­nis­ter­prä­si­den­t*in­nen mit der Kanzlerin zum Gipfel und reden explizit auch über die Lage an den Schulen. (bis)

Meine Impfung habe ich noch nicht erhalten, aber ich habe es vor. In meiner Familie sind alle schon geimpft. Deshalb mache ich mir nicht so große Sorgen. Aber Überträger kann man ja immer noch sein.

Leonardo, 15, geht auf ein Gymnasium in Neukölln

„Mit Maske, aber ansonsten noch ziemlich unorganisiert“

Über den Schulstart weiß ich bisher nur, dass wir uns am Montag um 9 Uhr in der Aula treffen. Und ich glaube, wir werden alle Masken tragen. Ansonsten ist alles noch unorganisiert. Aber das war es letztes Jahr bei mir an der Schule auch schon. Ich habe da keine großen Erwartungen und schaue, wie das abläuft.

Den Onlineunterricht möchte ich ganz sicher nicht zurückhaben. Der ist mir schwer gefallen, weil wir viele Extraaufgaben bekommen haben und weil es schwierig ist zu erkennen, ob die Schü­le­r:in­nen richtig anwesend sind.

Ich habe das Gefühl, jede Schule macht das digital anders. Aber auch wenn meine Schule in dieser Hinsicht vielleicht etwas fortgeschrittener ist, war es immer noch kompliziert für die Leh­re­r:in­nen, uns richtig viel Stoff beizubringen. Ich habe nicht viel Wissen durch den Onlineunterricht dazubekommen. Dieses Jahr muss ich aber meine Punkte erreichen, um am Ende dann mein Abitur in den Händen zu halten. Das ist das Wichtigste an diesem Schuljahr. Dafür ist Präsenzunterricht echt besser.

Wenn ich an die Schule zurückkomme, gehe ich davon aus, dass die Leute über 18 Jahre schon geimpft sind. Auch unsere Lehrerinnen und Lehrer hatten schon alle ihre Impfung. Ich hab am Montag meine zweite.

Julie, 17, besucht die 13. Klasse eines Gymnasiums in Mitte

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