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Schul-UmfrageNorddeutsche sind für Noten

Grundschulkinder sollen Noten im zeugnis stehen haben: Das wünscht sich die Mehrheit der Menschen im Sendegebiet des NDR. Zustimmung auch zum Abitur nach Klasse 13.

Schulnoten gehören ins Grundschulzeugnis, sagen die Befragten Bild: dpa

HAMBURG epd | 81 Prozent der Norddeutschen befürworten Schulnoten an Grundschulen. Nach einer repräsentativen Umfrage im Auftrag des NDR ist die Zustimmung in Mecklenburg-Vorpommern mit 92 Prozent am größten, gefolgt von Schleswig-Holstein (87 Prozent), Niedersachsen (79 Prozent) und Hamburg (72 Prozent). In Schleswig-Holstein gibt es seit diesem Schuljahr für Klassen 1 bis 4 keine verbindlichen Noten mehr. Ebenfalls eine große Mehrheit von 80 Prozent plädiert für ein Abitur nach neun Jahren ("G9"). Nur 17 Prozent wünschen sich "G8".

Die Frage "Sollten Lehrer am Ende der Grundschulzeit für den Besuch weiterführender Schulen Empfehlungen aussprechen?" verneinten zehn Prozent der Befragten grundsätzlich. Die Mehrheit von 70 Prozent ist für eine "orientierende Empfehlung, die nicht bindend ist", immerhin 18 Prozent wollen noch eine "bindende Empfehlung".

Die größte Zustimmung zum Abitur nach acht Jahren gibt es in Mecklenburg-Vorpommern: Hier sind 36 Prozent für "G8" und 55 Prozent für "G9". Diese Ergebnisse sind unabhängig von der Schulform Gymnasium oder Gemeinschaftsschule. In Hamburg sind 14 Prozent der Befragten für das Abitur nach acht Jahren, 84 Prozent befürworten das Abitur nach neun Jahren. Hier ist in dieser Woche das Volksbegehren gestartet, "G9" auch an Gymnasien wieder einzuführen.

54 Prozent der Norddeutschen finden laut Umfrage, dass Kinder in der Schule nicht ausreichend gefördert werden. Diese Einstellung ist vor allem in Hamburg (63 Prozent) weit verbreitet. Nur 24 Prozent sind hier mit der Förderung zufrieden, gegenüber 35 Prozent der Norddeutschen insgesamt.

Für die repräsentative Studie hat das Meinungsforschungsinstitut infratest dimap im August 1.012 Einwohner ab 14 Jahren in Hamburg, Niedersachsen, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern befragt. Anlass war ein Schwerpunkt zum Thema Bildung, der am Montagabend im NDR-Fernsehen ausgestrahlt wird.

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