Schüsse vor NSA-Hauptquartier: Zwei Männer in Frauenkleidern
Beim Versuch, die Sicherheitssperre zur NSA-Zentrale zu durchbrechen, wurden ein Mann getötet, einer wurde verletzt. Wachleute hatten das Feuer eröffnet.
FORT MEADE ap | Bei einem bizarren Zwischenfall an der Zufahrt zur NSA-Zentrale in Fort Meade ist ein Autofahrer von der Polizei erschossen worden. Wie der US-Geheimdienst am Montag weiter mitteilte, wurde der Beifahrer verwundet und ein Polizist verletzt.
Den NSA-Angaben zufolge versuchten zwei Männer in Frauenkleidern, ohne Genehmigung mit ihrem Wagen in das Sperrgebiet zu fahren. Der Fahrer habe Routineanweisungen ignoriert, woraufhin Sperren aufgebaut worden seien. Der Fahrer habe sein Fahrzeug beschleunigt und sei auf ein Auto der NSA-Polizei zugefahren, das die Straße blockiert habe.
Nachdem er sich geweigert habe, anzuhalten, hätten die Wachleute geschossen. Das Auto der beiden Männer sei dann in den Polizeiwagen geprallt. Der Fahrer sei Verletzungen erlegen, deren Ursache nicht sofort festgestellt worden seien. Die beiden Verletzten seien in ein Krankenhaus gebracht worden.
Die Bundespolizei FBI teilte mit, ersten Ermittlungen zufolge habe der Zwischenfall wohl keinen terroristischen Hintergrund.
Fort Meade ist eine große, festungsartig ausgebaute Anlage des US-Heeres nahe Baltimore. Neben dem NSA sind auf dem Gelände das Cyber Command und eine weitere Behörde des Verteidigungsministeriums, die Defense Informations Systems Agency, untergebracht. Es ist der größte einzelne Arbeitgeber Marylands mit 11.000 militärischen Bediensteten und 29.000 Zivilangestellten.
Der Zwischenfall ereignete sich am NSA-Eingangstor. Ein Gebäude des Geheimdienstes in der Nähe war Anfang des Monats von Schüssen beschädigt worden.
Der Verdächtige in dem Fall feuerte auch auf mehrere andere Orte in der Gegend und zwei fahrende Autos. Bei seiner Vernehmung sagte er, er habe Stimmen gehört, die ihm befohlen hätten, auf eines der Autos zu schießen.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Hoffnung und Klimakrise
Was wir meinen, wenn wir Hoffnung sagen
Rechte Gewalt in Görlitz
Mutmaßliche Neonazis greifen linke Aktivist*innen an
Spiegel-Kolumnist über Zukunft
„Langfristig ist doch alles super“
+++ Nachrichten im Ukraine-Krieg +++
Slowakischer Regierungschef bei Putin im Kreml
Lohneinbußen für Volkswagen-Manager
Der Witz des VW-Vorstands
Krieg in der Ukraine
„Weihnachtsgrüße“ aus Moskau