Schüsse auf den Golanhöhen: Israel reagiert mit Raketen
Zwischen Syrien und Israel wächst die Spannung. Auf Mörserfeuer reagierten die Israelis mit Raketen. Die ersten Schüsse seit Jahrzehnten.
JERUSALEM dapd/afp | Nach der Türkei hat sich am Sonntag erstmals auch Israel militärisch in den Bürgerkrieg in Syrien hineinziehen lassen: Nachdem eine Mörsergranate einen israelischen Militärposten auf den Golanhöhen traf, wurde eine Rakete auf syrisches Gebiet gefeuert, teilte die Streitkräfteführung mit. Dies sei eine Warnung, hieß es weiter.
Auf den von Israel nach dem Sechstagekrieg 1967 annektierten Golanhöhen sind in letzter Zeit durch den Bürgerkrieg immer wieder Mörsergranaten eingeschlagen. Israel hat erklärt, es betrachte dies als Versehen, mache aber dennoch die syrische Regierung dafür verantwortlich.
Nach Angaben des israelischen Rundfunks handelte es sich um die ersten Schüsse in Richtung syrischer Streitkräfte seit dem Jom-Kippur-Krieg von 1973. In den vergangenen Tagen waren von syrischem Gebiet aus mehrere Granaten auf die von Israel besetzten Golan-Höhen abgefeuert worden. Daraufhin hatte die israelische Regierung Syriens Führung vor einer Ausweitung der Grenzzwischenfälle gewarnt.
Anfang Oktober hatte die Türkei nach einem tödlichen Granateneinschlag in einem Grenzdorf mit Artillerie auf Syrien gefeuert. Seitdem ist die Sorge groß, der syrische Bürgerkrieg könnte auf die Nachbarländer übergreifen.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Internationaler Strafgerichtshof
Ein Haftbefehl und seine Folgen
Krieg in der Ukraine
Kein Frieden mit Putin
Krieg in der Ukraine
Geschenk mit Eskalation
Umgang mit der AfD
Sollen wir AfD-Stimmen im Blatt wiedergeben?
Warnung vor „bestimmten Quartieren“
Eine alarmistische Debatte in Berlin
Haftbefehl gegen Benjamin Netanjahu
Er wird nicht mehr kommen