piwik no script img

Schlachten in LibyenWaffenruhe für das Opferfest

Für die Zeit des Opferfestes, des Eid ul-Adha, gilt eine Waffenruhe in Libyen. Bis Montagnachmittag soll die LNA alle Militäreinsätze stoppen.

Ein Kämpfer der international anerkannten Regierung während eines Gefechts mit der LNA Foto: pa/dpa

Tripolis AFP | Die Konfliktparteien in Libyen haben einer befristeten Waffenruhe rund um die Hauptstadt Tripolis zugestimmt. Sowohl die libysche Regierung als auch die Truppen des abtrünnigen Generals Chalifa Haftar gaben am Samstag ihre Einwilligung in die von den Vereinten Nationen geforderte Kampfpause aus humanitären Gründen während des mehrtägigen Opferfestes, des höchsten islamischen Feiertags. Bei einem Anschlag auf einen UN-Fahrzeugkonvoi wurden derweil zwei UN-Mitarbeiter getötet.

General Haftar habe die Einstellung aller Militäreinsätze in den Vororten von Tripolis beschlossen, sagte ein Sprecher seiner sogenannten Libyschen Nationalen Armee (LNA) am Samstag. Die Waffenruhe laufe von Samstagnachmittag bis Montagnachmittag. Auf jeglichen Verstoß werde die LNA „sofort und streng an allen Fronten“ reagieren.

Zuvor hatte bereits die libysche Regierung der Waffenruhe unter Bedingungen zugestimmt. Haftars Truppen hatten im April eine Offensive zur Eroberung von Tripolis gestartet. Regierungstreue Truppen und Einheiten Haftars liefern sich seither erbitterte Kämpfe um die Kontrolle der Hauptstadt. Nach UN-Angaben wurden bisher mehr als 1000 Menschen getötet. Haftar unterstützt eine Gegenregierung im Osten des Krisenstaates.

In Bengasi, einer Hochburg Haftars, starben am Samstag zwei UN-Mitarbeiter, als eine Autobombe beim Vorbeifahren ihres Konvois explodierte. Acht weitere Menschen wurden nach Angaben eines UN-Vertreters bei dem Anschlag verletzt. Zu der Tat bekannte sich zunächst niemand.

In dem nordafrikanischen Land herrscht seit dem Sturz und gewaltsamen Tod des langjährigen Machthabers Muammar al-Gaddafi 2011 Chaos. Die international anerkannte Regierung in Tripolis ist schwach und hat weite Teile des Landes nicht unter Kontrolle. Haftar unterstützt eine Gegenregierung im Osten Libyens.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

0 Kommentare

  • Noch keine Kommentare vorhanden.
    Starten Sie jetzt eine spannende Diskussion!