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Saudi-Arabien laviert weiter

Riad will angeblich den USA Stützpunkte für einen Irakkrieg zur Verfügung stellen und den Luftraum freigeben. Bagdad übergibt Liste mit Namen von Wissenschaftlern

KAIRO taz ■ Das saudische Königshaus eiert weiter. Neuerdings heißt es wieder, die USA können die für sie wichtigen US-Militärbasen in Saudi-Arabien bei einem Krieg gegen den Irak nutzen. Sie hätten dementsprechende „private Zusagen“ bekommen, bestätigten amerikanische Militärs am Sonntag gegenüber der New York Times. Danach sollen auf den US-Militärstützpunkten im Wüstenreich Transport- und Aufklärungsflugzeuge starten und aufgetankt werden können. Jedoch sollen sich die Saudis immer noch dagegen verwehren, dass von ihrem Boden aus Bombenmissionen geflogen werden können. Aber auch das, so die US-Militärs optimistisch, sei noch nicht endgültig ausdiskutiert. „Ich glaube fest daran, dass die Saudis in allen notwendigen Bereichen mit uns kooperieren werden. Bisher habe ich nur Signale bekommen, dass wir alles bekommen, was wir wünschen“, sagt der US-Luftwaffenchef, General John P. Jumper, gegenüber der Zeitung.

Aus Saudi-Arabien wurden diese Aussagen bisher weder bestätigt noch dementiert. Noch letzten Monat hatte der saudische Außenminister, Saud al-Faisal, kategorisch ausgeschlossen, dass die USA ihre Militärbasen im Land für einen Krieg gegen den Irak nutzen könnten. Die widersprüchlichen Aussagen könnten sich darauf zurückführen lassen, dass sich das saudische Königshaus offiziell weiterziert, um die Menschen zu Hause und in der arabischen Welt nicht vor den Kopf zu stoßen. Vielleicht können die verschiedenen Töne aus Riad auch auf Widersprüche innerhalb des Königshauses zurückzuführen sein.

Die US-Militärs haben in den letzten Monaten konsequent im kleinen Nachbarstaat Katar parallele Kommandostrukturen aufgebaut, um nicht einseitig von Saudi-Arabien abhängig zu sein. Dennoch gilt der Prinz-Sultan-Militärstützpunkt in der Nähe der saudischen Hauptstadt Riad weiterhin vor allem für die US-Air-Force als wichtige Kommandobasis. Von dort wurde der Luftkrieg gegen Afghanistan koordiniert, außerdem erlauben die Saudis den Amerikanern seit Monaten unter der Hand, von dort Bombermissionen in der südlichen Flugverbotszone im Irak zu fliegen.

Unterdessen hat Washington mehreren tausend Soldaten den Marschbefehl an den Golf erteilt. US-Präsident George Bush hatte zuvor erklärt, der Irak stelle eine „katastrophale Gefahr“ dar. Die irakische Regierung übergab unterdessen am Wochenende gemäß den Forderungen der UN-Waffeninspektoren eine Liste der Namen von 500 Wissenschaftlern, die an Waffenprogrammen beteiligt gewesen sein sollen.

KARIM EL-GAWHARY

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