Sarah Wiener auf Arte: Klebrig süßer Kochkurs

Die neuen "Kulinarischen Abenteuer der Sarah Wiener" (Mo. bis Fr., 20.15 Uhr, Arte) führen den Zuschauer nach Italien. Leider sind sie doch arg süß geraten.

Kann kochen - und vorkosten: Sarah Wiener. Bild: dpa

All zu hungrig sollte man am Montag Abend nicht bei Arte vorbeizappen, denn Sarah Wiener ist mal wieder mit ihrem roten VW-Käfer unterwegs. Nach Frankreich führen "Die kulinarischen Abenteuer der Sarah Wiener" diesmal gen Italien, und weil die Berliner Promi-Köchin zwar italienisch kochen, aber nicht so dolle sprechen kann, ist diesmal Dolmetscher Michele Marotta mit dabei.

In jeder Folge bereist das Dreiergespann eine andere Region und isst sich so während zehn Etappen quer durchs Land. Jeweils fünf Tage ist Wiener in den regionalen Küchen zu Gast. Sie blickt einfachen Familien, aber auch Spitzenköchen in die Töpfe, kostet Kaffee mit Ziegenmilch, trifft auf Winzer und Fischer. Marotta übersetzt und schießt brav jede Menge Polaroidfotos, die anschließend etwas sinnlos eingeblendet werden.

Die erste Etappe führt die Beiden nach Ligurien, in den Kräutergarten Italiens. Es geht um grüne Küche und den Pesto alla Genovese. Auf der Suche nach lokalen Leckerbissen spricht sie mit Seeleuten und Menschen, die auf Riesenmuscheln musizieren. Und schickt ein Stoßgebet zur "Heiligen Madonna del Ravioli." Denn jetzt ist Inspiration gefragt: Am sechsten Tag ist es nämlich an Sara Wiener, den Kochlöffel zu schwingen. Aus den neu entdeckten Spezialitäten muss sie eine eigene delikate Variante auf den Tisch bringen. Dort sitzen dann die Gourmets und Köche, welche im Laufe der Sendung ihre Kochgeheimnisse preisgegeben haben. Doch keine Angst: Hier geht es nicht um eine harte Jury, alle sind begeistert, und dazu gibts Musik von der Gitarre. Dolce Vita und italienische Boheme - ein reichlich zuckriger Genuss.

Zudem ist die Sendung leider sehr unnatürlich inszeniert. Warum muss sich Sarah Wiener so enorm anstrengen, um entspannt zu wirken? Da können auch noch so viele Polaroidfotos nichts mehr ausrichten: Es schmeckt nach künstlichem Süßstoff. Schade um das italienische Lebensgefühl, das leckere Essen und den roten VW.

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