piwik no script img

Salafist stand vor Eintritt in PolizeidienstPolizeikarriere frühzeitig gestoppt

Einer der in Nordrhein-Westfalen inhaftierten Islamisten stand kurz vor einer Polizeianwärterschaft in Bremen. Auffällig wurde er beim Beantragen eines Waffenscheins.

LKA-Beamte bei der Spurensicherung in Düsseldorf. Bild: dpa

ESSEN afp | Einer der vier festgenommenen Islamisten, die einen Mordanschlag auf den Vorsitzenden der rechtsextremen Partei Pro NRW geplant haben sollen, stand einem Bericht zufolge im Jahr 2011 unmittelbar vor dem Eintritt in den Polizeidienst.

Wie die Zeitungen der WAZ-Mediengruppe in ihren Dienstagsausgaben berichten, trainierte Koray D. rund ein Jahr lang in einem Schießsportverein in Essen und orderte über den Verein eine Waffe. Er soll dann kurz vor seiner Vereidigung für den Bremer Polizeidienst auf eine rasche Lieferung der Neun-Millimeter-Pistole gedrungen haben.

Ermittler hätten daraufhin die angestrebte Polizeikarriere von D. gestoppt, berichteten die Zeitungen weiter. So sei „Schlimmeres“ verhindert worden. Der Mann sei aber auf freiem Fuß geblieben, weil ein Terrorverdacht gegen ihn nicht erhärtet werden konnte. Nach Informationen der Zeitungen hatte der 25-Jährige bei seiner Festnahme in der vergangenen Woche eine Pistole bei sich.

Die der radikalen Salafisten-Szene zugerechneten Männer sollen einen Anschlag auf den Vorsitzenden der rechtsextremen Partei Pro NRW, Markus Beisicht, geplant haben. Mittlerweile übernahm die Bundesanwaltschaft die Ermittlungen.

Es gebe Anhaltspunkte dafür, dass die mutmaßlichen Islamisten „eine inländische terroristische Vereinigung radikal-islamistischer Prägung gebildet haben“, teilte die Behörde am Montag mit.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

3 Kommentare

 / 
  • G
    Gorter

    Es wäre schön wenn TAZ einmal, nur einmal, den Namen "Pro-NRW" ohne Epitheton "rechtsextrem" schreiben könnte. Wir sind ja nicht blöde und haben längst kapiert, dass das die bösen sind. Nur Waffenkauf, Attentat und co, da müssen sie noch dazulernen. Sind trotzdem die bösen. Sagt TAZ.Und wiederholt es.

  • G
    Georg

    Puh, nochmal gutgegangen, aber ein Vorgeschmack auf die Idee mehr Migranten im Polizeidienst zu haben.

     

    Aber bei einem bin ich mir sicher, wenn dann mal was schief geht, dann gibts keine Kampagnen wegen Polizeigewalt, denn dann paßt ja das Schema.

  • K
    Karl

    Den Artikel könnte man nochmal überarbeiten?

     

    Der Polizeischüler und mutmaßliche Salafist trainiert bei der Polizei das Schießen auf Menschen und im Verein auf Ringscheiben.

     

    Er hatte also schon Zugang zu Dienstwaffen!

     

    Und was das Vereinsrecht angeht, so bedarf auch das einer Erklärung. Die Vereine stellen einen schriftlichen Nachweis über die regelmäßige Teilnahme an Wettkämpfen etc aus, damit kann bei der zuständigen Kreisbehörde erst ein Antrag auf Erwerbsbewilligung gestellt werden.

     

    Ein Schusswaffe gibts nie vom Verein, denn die Bewilligung ist ein hoheitlicher Akt und kann auch versagt werden, da mittlerweile mit einer Regelanfrage beim LfV verbunden! (Wegen mögl. Nazis auch korrekt!)

     

    Ist aber auch egal, da der mutmaßliche Täter sowohl Zugang zu Dienstwaffen hatte, und es ihm auch möglich war sich illegal eine Pistole zu beschaffen!

     

    Glück auf!

     

    Karl