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SWR-IntendantenwahlVerfahren steht fest

Die Aufsichtsgremien des Südwestrundfunks haben sich geeinigt: Zwei KandidatInnen stellen sich am 23. Mai zur Wahl um die Intendanz.

Der SWR ist die Anstalt für Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz Foto: Christoph Schmidt/dpa

Wenn am 23. Mai der oder die neue IntendantIn des Südwestrundfunks (SWR) gewählt wird, wird es nur zwei KandidatInnen geben: Kai Gniffke, Chefredakteur von ARD aktuell und Stefanie Schneider, Landessenderdirektorin des SWR in Baden-Württemberg. Darauf haben sich der Rundfunkrat und Verwaltungsrat auf ihrer gemeinsamen Sitzung am Freitag mit großer Mehrheit geeinigt: 70 Ja-Stimmen, eine Gegenstimme, vier Enthaltungen.

Der Vorsitzende des SWR-Verwaltungsrates, Hans-Albert Stechl, lobte die „konstruktive und vertrauensvolle Atmosphäre“ in der Sitzung am Freitag, in der alle Argumente offen ausgetauscht worden seien. Ähnlich positiv äußerte sich auch der Vorsitzendes des SWR-Rundfunkrates, Gottfried Müller.

Im Vorfeld der heutigen Sitzung hatte es im SWR Ärger und Verwirrung gegeben. Eine Findungskommission, die juristisch umstritten ist, war eingesetzt worden, um aus den 15 BewerberInnen geeignete KandidatInnen auszuwählen und dem Rundfunk- und Verwaltungsrat vorzuschlagen. Die Kommission einigte sich auf die Gniffke und Schneider, die nun auch ins Rennen gehen werden.

Sender-MitarbeiterInnen kritisierten die Auswahl als intransparent, weil entscheidende KandidatInnen somit von vornherein ausgeschlossen worden. Ein Rundfunkratsmitglied hatte öffentlich erklärt, in der heutigen Sitzung ein alternatives Verfahren vorzuschlagen.

Die Intendanz des SWR ist frei geworden, weil der amtierende Intendant Peter Boudgoust Mitte des Jahres vorzeitig aus Altersgründen ausscheidet.

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1 Kommentar

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  • Pikant ist, dass Verwaltungsdirektor Jan Büttner den Rückzug von der Kandidatur mit einem vergifteten Pfeil Richtung Stefanie Schneider versehen hat: Laut Stuttgarter Zeitung schrieb er: „Wir gewinnen sehr viel Kraft“, mahnt er, „wenn wir zwanzig Jahre nach der Fusion endlich unsere internen Gegensätze überwinden. Leider hat das Gegeneinander von Direktionen und Standorten in den letzten ­Jahren stark zugenommen.“ Immerhin amtiert Frau Schneider seit 2014 als Landessenderdirektorin für Baden-Württemberg. Sie ist für das Landesprogramm im TV-Dritten, sowie die Radiosender SWR 1 und SWR 4 sowie den regionalen Online-Auftritt verantwortlich. Büttner hatte wohl gedacht, wenn Boudgoust als Verwaltungsdirektor Intendant werden kann, warum dann nicht auch ich? Am verschnarchten Ländle-Image des SWR wird sich, egal ob Schneider oder Gniffke das Rennen machen, wohl nicht viel ändern....