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SPD-Chef Gabriel und HandelsabkommenTTIP ist „de facto gescheitert“

Obwohl SPD-Chef Gabriel daran festhält, sind immer mehr SPDler gegen das Ceta-Abkommen. Und selbst Gabriel erklärte nun, TTIP sei „de facto“ gescheitert.

Trotz Kritik aus den eigenen Reihen hält Gabriel an Ceta fest Foto: dpa

Berlin dpa | In der SPD wächst der Widerstand gegen das Freihandelsabkommen Ceta zwischen der Europäischen Union und Kanada. „Bei Ceta habe ich große Bedenken. Wenn es nicht in den nächsten Wochen noch dramatische Weiterentwicklungen und Verbesserungen gibt, kann ich mir nicht vorstellen, dass wir das aus Berlin unterstützen können“, sagte Berlins Regierungschef Michael Müller der Berliner Morgenpost. Damit stellte er sich gegen den SPD-Bundesvorsitzenden und Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel, der trotz Kritik an dem geplanten Abkommen festhält.

Zuvor hatte bereits der Sprecher der Parlamentarischen Linken in der SPD, Matthias Miersch, Nachbesserungen gefordert.

Die SPD will am 19. September auf einem Parteikonvent in Wolfsburg ihre Position zum Ceta-Abkommen zwischen der EU und Kanada festlegen. „Wir werden das ganz sicher klug beraten und am Ende auch entscheiden“, sagte Gabriel im ZDF-Sommerinterview. Ungeachtet des Widerstands innerhalb der SPD geht der Parteichef weiter von einer Zustimmung der Sozialdemokraten aus: „Ich kann mir nicht vorstellen, dass die deutsche Sozialdemokratie Europa anhält und sagt, wir wollen lieber bei den ganzen schlechten Abkommen bleiben.“ Gabriel bezeichnete Ceta am Sonntag in der Bundespressekonferenz als einen „Quantensprung“ gemessen an allen älteren Abkommen.

Das geplante Freihandelsabkommen zwischen der EU und den USA (TTIP) sieht er dagegen als chancenlos an. „Die Verhandlungen mit den USA sind de facto gescheitert, weil wir uns den amerikanischen Forderungen natürlich als Europäer nicht unterwerfen dürfen“, sagte Gabriel im ZDF. „Da bewegt sich nix.“ Gabriel beklagte, das Ceta und TTIP oft verwechselt würden: „Die Debatte ist sehr schwierig gewesen, indem das Abkommen mit Kanada und dem der USA in einen Topf geworfen wurde und das ist falsch.“

Im Interview mit der zur Funke-Mediengruppe gehörenden „Berliner Morgenpost“ sagte Müller weiter, mit dem Ceta-Vertrag werde der private Bereich gestärkt. Das stehe im Konflikt zu dem Weg, den Berlin beispielsweise mit der Rekommunalisierung bei der Energieversorgung oder beim Wohnen gehe.

Am 17. September sind in mehreren deutschen Städten Demonstrationen gegen Ceta und TTIP – dem geplanten Handelsabkommen mit den USA – angekündigt. In Berlin werden zu dem Protest Zehntausende Teilnehmer erwartet. Anders als TTIP ist Ceta („Comprehensive Economic and Trade Agreement“) bereits ausverhandelt. Es gilt als Blaupause für TTIP.

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4 Kommentare

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  • Gabriel glaube ich kein Wort.

  • Entscheidend ist, das er uns erklärt, das CETA ein Quantensprung zu älteren Abkommen wäre. Und zwar so, das Wissen unters Volk kommt. Geht nicht, dann müsste er den Kapitalismus erklären. Und das es auch in diesem System immer mehr sozialisierte Verlierer gibt wie immer weniger aber always sauber gestopfte wie private Konzerne, die die Politik bestimmen.

    • @jörg krauss:

      Groessere Wirtschaftsraeume bringen neue Nischen und Moeglichkeiten zum Vorschein. Man hat auch mehr Einfluss auf die Standards. Beispiel Politik: Wenn Biden zu Erdogan faehrt, freut sich Erdogan. Wenn sich die USA in 50 Bundesstaaten aufloesen wuerden und der Senator von Illinois zu Erdogan faehrt , das ware wenig bedeutend.,

  • 3G
    35440 (Profil gelöscht)

    Praktisch ist zwischen den beiden Abkommen auch kein Unterschied.

    Nur dass es zwei verschiedene Vertragspartner sind und die amerikanischen Unternehmen durch CETA dann TTIP nicht mehr brauchen.