: Rund um die Uhr
■ Neues Konzept zur Betreuung jugendlicher Straftäter in Hamburg
Das neue Konzept zur Betreuung straffälliger Jugendlicher in Hamburg wird in der kommenden Woche vorgelegt. Der „Landesbetrieb Erziehung und Berufsbildung (LEB)“ bestätigte gestern, daß die Eckpunkte dafür bereits stehen. Auch in Zukunft wird es danach in Hamburg keine geschlossenen Heime geben. Dafür hatten sich PolitikerInnen aller Couleur stark gemacht, nachdem in Tonndorf ein Lebensmittelhändler von zwei 16jährigen ermordet worden war. Bisher haben straffällige Jugendliche, die vom Gericht von der Untersuchungshaft verschont wurden, in einer Einrichtung am Tonndorfer Pulverhofweg gelebt – auch die beiden 16jährigen. Das Haus war nach dem Mord jedoch vom LEB geschlossen worden, weil dieser die Stigmatisierung der restlichen dort lebenden Jungen fürchtete.
Nach Beratungen im Senat hatte Bürgermeister Ortwin Runde (SPD) bereits vorige Woche angekündigt, daß es künftig mehrere derartige Einrichtungen in Hamburg geben soll. Die Rede war von zwei Standorten, an denen die Jugendlichen rund um die Uhr unter Aufsicht stehen sollen.
Der NDR berichtete gestern, daß diese Wohngruppen im Herbst eingerichtet und mit „besonders qualifizierten Erziehern“ ausgestattet werden sollen. Zudem sollen sie „Leitungspersonen“ haben, die auch für den Kontakt mit der Justiz verantwortlich sind. Für schnelle Entscheidungen solle auch das Gericht AnsprechpartnerInnen benennen. Die Sprecherin der Jugendbehörde, Viola Griehl, wollte sich zu diesen Details gestern nicht äußern. Ihr Kommentar: „Das Konzept ist noch nicht fertig.“ ee
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen