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Rücktritt von EKD-VorsitzenderDas Prinzip Käßmann

Die EKD-Vorsitzende Käßmann steht für ihre Trunkenheitsfahrt ein und tritt zurück. Sie besitze nicht mehr die nötige moralische Autorität für ihr Amt, begründet sie den Schritt.

Kurze Erklärung: Margot Käßmann. Bild: dpa

Schade. Schade. Schade. Was hat sie alles gemeistert, diese Frau aus kleinen nordhessischen Verhältnissen. Letztlich ließ sie sich von nichts und niemandem davon abhalten, ihren Weg weiterzugehen. Bis ganz nach oben an die Spitze der evangelischen Kirche. Ganze 121 Tage war sie die Chefin der EKD. Jetzt ist sie an ihrer eigenen Verfehlung gescheitert. Margot Käßmann hat die Konsequenzen daraus gezogen, dass sie in der Nacht auf Samstag mit 1,54 Promille im Blut durch die hannoversche Innenstadt gefahren ist. Und erwischt wurde. Die 51-Jährige hat ihr Amt niedergelegt. Weil sie, wie sie bei ihrem Rücktritt sagte, nun nicht mehr die Autorität und Freiheit besitzt, die ethischen und politischen Herausforderungen zu benennen, wie sie es bisher tun konnte. Nach diesem Samstagabend seien Sätze wie "Nichts ist gut in Afghanistan" nicht mehr möglich.

Reagiert sie damit richtig? Falsch? Angemessen?

Zweifelsohne war sie eine starke Persönlichkeit. Doch woher kam die Kraft, die sie all die Jahre trug? Und warum reicht sie jetzt nicht mehr aus, um auch diese Krise zu meistern?

Wo Margot Käßmann war, war Rampenlicht. Die Kirchen waren voll. An ganz normalen Sonntagen. Und natürlich erst recht bei ganz besonderen Anlässen. Wie dem Trauergottesdienst für den Nationaltorhüter Robert Enke. Da war die Hannoveraner Marktkirche so voll, dass eilig herbeigerufene Kamerateams den Gottesdienst auf den Vorplatz übertrugen, dorthin, wo hunderte Väter mit ihren Jungs standen und weinten und Trost suchten bei der Bischöfin, einer Frau, der die Menschen glaubten, was sie sagte.

Weil sie ja selber auch Fehler gemacht hatte in ihrem Leben. Und dazu auch stand. Obwohl Käßmanns Alltag, ihr Leben schon lange nicht mehr normal war, behielt sie die Bodenhaftung. Der Grundstein dafür ist sicher in ihrem Elternhaus gelegt worden. Der Vater, ein Kfz-Mechaniker, starb früh. Die Mutter war Krankenschwester und "eine ganz normal gläubige Frau", wie Käßmann sagt. Sich selbst bezeichnet sie gerne als fromm. Als eine, die weiß, dass niemand tiefer fallen kann als in Gottes Hand. Diesen Satz hat sie oft zitiert in den vergangenen Jahren, zuletzt jetzt bei ihrem Rücktritt.

In ihrer Kirche hat sie früh gelernt, sich durchzusetzen. 1992 wurde sie Studienleiterin der Evangelischen Akademie in Hofgeismar, obwohl die Kirchenväter der Meinung waren, eine stillende Frau sei dazu nicht in der Lage. Sie hat diese Bedenken einfach weggelächelt. Und mit unendlicher Disziplin gezeigt, dass sie mindestens genauso erfolgreich sein kann wie ihre männlichen Mitstreiter.

Margot Käßmann war die jüngste Bischöfin, die es in der evangelischen Kirche jemals gab, und zwar der größten Landeskirche in Deutschland. Von Anfang an war sie eine Frau, die Grenzen überschritt und dabei lernen musste, Häme zu überstehen. Schon lange vor ihrer Neujahrspredigt in diesem Jahr zu Afghanistan legte sie sich an mit den Mächtigen, wenn es um Gleichberechtigung ging, um den Kampf gegen Gewalt und Armut. Oft saßen Schwule und Lesben in ihrer Kanzlei, die entweder schon im Pfarramt waren oder gerne Seelsorger werden wollten. Dabei musste Käßmann lernen, dass auch sie nicht mit unbeschränkter Macht ausgestattet war. Viele, die sie bei ihrer Wahl zur Landesbischöfin unterstützt hatten, waren später enttäuscht, wie klein die Schritte doch waren, mit denen sie die Kirche in Bewegung setzte.

Auch in der evangelischen Kirche gibt es viele, die ein Problem damit haben, wenn sich der Bauch einer Schwangeren allzu deutlich unter dem Talar wölbt. Aber wenn dann eine amtierende Bischöfin in aller Öffentlichkeit über ihren Brustkrebs spricht, von Angst und Körperlichkeit redet, schreibt und predigt: überschreitet das nicht die Grenzen dessen, was sein darf? Oder ist es nicht vielmehr eine Masche der Selbstvermarktung ohne Grenzen?

Doch damit nicht genug. Kaum waren die Schlagzeilen über ihre Krebserkrankung aus dem öffentlichen Gedächtnis verschwunden, kam das Nächste, worüber sie fast gestolpert wäre: Die Mutter von vier Töchtern ließ sich scheiden. Über die wahren Gründe schwieg sie, um ihrer Familie nicht zu schaden. Die gehässigen Kommentare, dass neben einer Frau, die so karrieregeil ist, doch kein Mann bestehen könne, trafen sie tief. Aber auch hier behielt sie ihre Strategie bei: sich in Arbeit zu stürzen und aus der öffentlichen Zuwendung und Wertschöpfung so viel Kraft zu ziehen, dass der private Kummer auszuhalten war. Und diese Zuwendung wuchs mit ihrer Verwundbarkeit.

Das war das Prinzip Käßmann. Tabus brechen. Nicht ein bisschen, sondern volles Risiko. Und die tiefe Überzeugung, dass sie darauf bauen kann, dass die Menschen ihr ihre Geradlinigkeit abnehmen. Und sie deswegen die Dinge angehen konnte, die ihr wichtig waren. Dieses Vertrauen hat sie nach eigenem Ermessen am Samstag verspielt. Damit ist die Basis ihres Selbstverständnisses weggebrochen. Und es erscheint konsequent, dass sie jetzt zurückgetreten ist. Ob das angemessen ist, konnte Margot Käßmann nur selbst beantworten. Das hat sie getan.

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81 Kommentare

 / 
  • S
    shima

    @ willy:

     

    Und wo Sie gerade von Heuchelei schreiben:

    Frau Käßmann kritisierte in der Vergangenheit massiv den mangelnden Klimaschutz, fährt selbst aber einen Luxuswagen-Spritfresser namens VW Phaeton, der mehr Schadstoffe ausstößt als 3 VW Golf zusammen.

    Genau das ist praktizierte Heuchelei.

  • S
    shima

    @willy

    "Sie kennen schon den Unterschied zwischen einer Kündigung und dem Zurücktreten aus einem Amt?"

     

    Ja, den kenne ich. Während ein Rettungswagenfahrer/Taxifahrer sofort aus dem Job fliegt, hat Frau Käßmann die Möglichkeit weiterhin für ihren Arbeitgeber tätig zu sein. Und zwar in einer Funktion ihrer Wahl, bei weiterhin bester Absicherung, was erst recht absurd anmutet, denn sie hatte auch noch den Polizisten über die von ihr konsumierte Alkoholmenge angelogen. So eine Frau ist nicht tragbar, so einfach ist das.

  • B
    bertram

    “Ueberhaupt ist es eine seltsame Anforderung an einen Moralisten (Moralistin), daß er (sie) keine andere Tugend empfehlen soll, als die er selbst besitzt.” sagt Schopenhauer, und ich gebe ihm Recht!

  • R
    Respekt

    Konsequent. Die Häme sollte sich in Grenzen halten. Wer tritt heute schon von selbst zurück? Westerwelle etwa???

  • KW
    K. Wienberg

    Frau Käßmann macht es den Verantwortlichen in der katholischen Kirche vor. Sollen doch die Verantwortlichen der katholischen Kirche, angesichts des sex. Mißbrauchs in kathloischen Einrichtungen, gesammelt zurücktreten!

  • P
    PaterPen

    Ujuiuiui, Tiffy, es wird nicht besser...

     

    Es reicht, die bisherigen Kommentare zu lesen, um einen halbwegs repräsentativen Eindruck von der "Lage im Lande" zu erhalten.

    In der Minderheit, wie auch im "wahren Leben", präsentieren sich entweder die Verbiesterten, die entweder "ganz bewusst" christlich sich geben oder diejenigen "ganz bewusst" schon vor Jahren ausgetreten sind. Aus der Kirche natürlich. Herr schütze uns vor deren Häme, und schütze diese vor der Macht des Geistes.

     

    Die Mehrheit, wie auch im "wahren Leben", gibt mutlos sich, und ratlos und verzagt, danket den Guten und verachtet die Mächtigen. Und beweint den Untergang von Hoffnungszeichen, in diesem Fall zurecht.

     

    Und sonst?

    Die Wachen sind nur dünn gesät, zu dünn, für meinen Geschmack.

    Und die Presse: trägt ihr Scherflein dazu bei, wie sollte es auch anders sein, bildet die Presselandschaft die übrige LANDschaft ab.

     

    Wo bleibt der Mut, außer in Leserkommentaren zu jammern über die "Verhältnisse", wer schickt sich an, sie zu ändern? Und wo versteckt sich die berechtigte Wut auf die "Verhältnisse", welche es scheinheiligen Vereinen (meint nicht: e.V.) wie der EKD (ist nur ein wahlloses Beispiel) erlauben, sich (nicht nur in den letzten Tagen) vor ihrer Pflicht zu drücken, verantwortungsvoll Stellung zu beziehen zum "wahren Leben"; prinzipiell für den Menschen, konkret für Frau Käßmann. Fühlte man sich der Organisation verbunden, gäbe es Anlass zur Scham. Und leider ist dies der Fall, Tiffy.

    Womit wir den aktuellen Stimmungsbericht kreisförmig abgeschritten hätten: Scham, Bedauern, Feigheit und Hochmut.

    Ujuiuiui, Tiffy, da schenk mir lieber nochmal nach. Auf Frau Käßmann. Vielleicht wird ja doch noch besser....

  • W
    willy

    @ shima:

    "Sie hat einen Fehler gemacht und daher ihren Job verloren. Jedem Taxifahrer, Feuerwehrmann, Rettungssanitäter wäre es ebenso ergangen, wenn er mit 1,54 Promille über eine rote Ampel gerast wäre."

     

    Sie kennen schon den Unterschied zwischen einer Kündigung und dem Zurücktreten aus einem Amt?

     

    Wohl eher nicht.

     

    Sonst hätten Sie den obigen Artikel gelesen und nicht nur kommentiert.

  • HA
    Hellmuth aus Friolzheim

    Unglaublich starker und konsequenter Abgang einer im öffentlichen Fokus stehenden Frau. Höchste Anerkennung für diesen Mut aber auch schärfste Verurteilung für dieses Verhalten! Saufen und Autofahren, eins von beiden geht nur! Sie entschied sich zuerst für's Saufen, offensichtlich im Bewusstsein, sich anschließend hinter's Steuer setzen zu wollen. Eine rollende Sprengladung! Sie muss und wird dafür rechtlich zur Verantwortung gezogen werden, wie Otto Normalverbraucher.

  • DG
    Dirk Gober

    Fehlt jetzt nur noch die Behauptung, Käßmanns Suff-Fahrt sei das Ergebnis einer bayrisch-katholischen Verschwörung. Aber: diese Vermutung fehlt nicht einmal, denn irgendein standhaft der Evolution trotzender taz-Leserbriefschreiber hat schon eine ähnlich lautende Theorie aufgestellt ("...wer hat sie abgefüllt?").

     

    Der Ton gleicht einer Zusammenkunft von Neonazis oder Linksextremen, die für alles in der Welt einen Schuldigen ausfindig machen können, wie etwa die Illuminaten, CIA, Mossad, FC Bayern etc.

     

    Und natürlich fehlt in den meisten Briefen nicht der Hinweis, daß Katholiken, und insbedondere die Bayern, ja noch viel, viel schlimmer sind. Ähnliches habe ich früher täglich von meinen Kindern gehört, aber da waren diese erst 3, 4, oder 5 Jahre alt. Seit ugf. dem 6. Lebensjahr sind ihnen solche Ausflüchte zu flach geworden...

     

    So also repräsentiert sich die Linke... wundert es also noch jemanden, wenn die Linken keinen Fuß auf den Boden bekommen? Hätte Marx das geahnt, hätte er sich die Mühe sparen können, wenn das Ergebnis sein soll, daß seine Jünger hart an der Grenze zur geistigen Inferiorität sind.

     

    Eine Bitte an die Katholiken-/Bayern-Basher: schmeißt uns Süddeutschen doch bitte endlich aus dem deutschen Staat hinaus. Glaubt mir, für uns wäre es eine Befreiung. Ich wäre sogar bereit, für eine gewisse Zeit Entwicklungshilfe für das verbliebene Restdeutschland zu befürworten. Z. B. zahlbar durch einen neuen Südstaat, bestehend aus Ba.-Wü., Bayern, Österreich, Schweiz, Norditalien. Was für ein schöner Gedanke...ein Leben ohne zivilisationslose Schmarotzer und Pöbler, denen man deutlichst anmerkt, daß sie das Pech haben, nicht Teil des Römischen Reichs gewesen zu sein, sondern stattdessen lieber nackt und laut gröhlend gewalttätig durch die Wälder geschlichen sind. Und etliche tun es intellektuell noch heute - wie man anhand besagter Leserbriefe und 1.-Mai-Bräuche feststellen kann.

  • F
    Flipper

    @Sab: Ach wissense, wenn "Der Zustand, in dem unser Land sich befindet" lediglich auf einer - nach kurzem Check - mindestens mal ultrarechten Website, in einem Land mit FPÖ+-BZÖ-Wähleranteil von - spontan geswchätzt - etwa einem Drittel "auch nach außen traurig" aussieht - dann ist es vielleicht gar nicht so schlecht hier!?

    Mit Grüßen an die rechten Provokateure auf den TAZ-Seiten - und Bedauern für den Verlust auf Seiten der Evangelen (vielleicht lohnt es sich doch nicht mehr, von den Katholen her die Seite zu wechsen).

  • P
    Peter

    Frau Käßmann gelingt das Kunststück, einen menschlichen Fehler zu begehen aber den Mythos des guten Menschen aufrechtzuerhalten.

     

    Genau das ist der Inhalt des Filmes « Das weiße Band ». Schaut ihn Euch nochmal an und denkt nach, bevor Ihr Euch so sicher seit mit der Überlegenheit des protestantismus.

  • A
    Asbach

    lol, hackedicht vom protestantentag!

     

    bisher hab ich die frau gar nicht so wirklich wahrgenommen, jetzt ist sie mir aber richtig sympathisch.

  • VM
    Viktor Meister

    Ein Freundin schickte mir den Link zu diesem Bericht und ich muss ihr Recht geben, das ist endlich mal ein ausgewogener Bericht zu diesem Thema. Vorher war ich noch nie auf der TAZ.de und bin daher angenehm überrascht.

    Was mich allerdings voll vor den Kopf traf, waren eine Großzahl der Kommentare. Tatsächlich wichen diese Kommentare inhaltlich nicht von den Kommentaren auf Bild-Online zum selben Thema ab.

    Hier wie dort sind Moralapostel dabei alle Steine die sie finden zu werfen, da sie selber unfehlbar zu sein scheinen. Welch Andrang von perfekten Idealmenschen, ja geradezu eine Zusammenrottung, welche polizeilich aufgelöst werden müsste, aber leider nicht wird.

    Frau Käßmann hat einen Fehler gemacht und hat die Konsequenzen daraus gezogen. Da muß man doch keine Steine mehr hinterherwerfen. Wer es doch tut sollte an seinem eigenen Charakter zweifeln.

  • MN
    Mein Name

    Ich sehe keinen Grund, Frau Käßmann besonders zu loben für ihren Rücktritt.

     

    Ihr Rücktritt nach der Alkoholfahrt sollte der Normalfall sein. Selbst wenn die Medien davon nichts erfahren hätten.

     

    Es wäre gut, wenn solches Verhalten zur Grundausstattung jeder Person gehören würde, die ein öffentliches Amt oder Mandat bekleidet.

  • KK
    Klaus Keller

    @von Shima

     

    sie werden vermutlich dann entlassen wenn sie den Führerschein für Ihre Tätigkeit brauchen.

     

    Ich habe viele Patienten kennengelernt die auf anraten Ihres Arbeitgebers zum satationären Alkoholentzung in der Klinik aufgenommen wurden.

     

    Es ist für den Arbeitgeber immer eine Güterabwägung ob er jemanden entläßt oder nicht. Viele hätten eine Mitarbeiterin mit so großem Erfahrungshintergrund und den unterschiedlichsten Kompetenzen sicher nicht entlassen.

     

    PS 1-sollte hier eine Erkrankung(Abhängigkeit)zu Grunde liegen, was ich nicht glaube, ist dies nicht automatisch ein Rechtfertigungsgrund für eine Entlassung.

     

    2-Grundsätzlich geht es die Öffentlichkeit und den Arbeitgeber nichts an.

    Es wäre zu prüfen gewesen ob es die Ausübung der beruflichen Tätigkeit tatsächlich einschränkt.

     

    klaus keller hanau

  • H
    Hans

    Meine Hochachtung für Frau Käßmann ! Solche Menschen wie sie brauchen wir !

  • J
    jorge

    na ja, seitenlanges laborieren über öffenliche personen, die schon längst glauben, sich unendliche freifahrscheine leisten zu können ---- klar ist ihr verhalten gegenüber einem althaus oder der vergewaltigung von kindern durch katholische funktionäre zu würdigen --- aber wer mit so einem anspruch an sich(und andere) öffentlich predigt und dafür karriere macht, sollte verdammt noch mal nach einem besäufnis nicht selber auto fahren.von daher, die entscheidung von ihr zurückzutreten ist völlig in ordnung. ob sich politiker, kirchenfürsten oder welche öffentliche oder prominente pappnase ihr folgen (wollte nicht missfelder auch zurücktreten, wenn das und das nicht geschieht..?)ist in dem zusammenhang völlig belanglos...

    ich lebe hier in koeln in einem bezirk, wo all dies jeden tag und jede nacht geschieht(und einiges mehr)da interessieren irgendwelche hochbezahlten wichtigtuerInnen egal in welcher branche, niemanden(und die hier kämpfenden frauen noch weniger)

     

    jorge

  • W
    Wurz

    Die katholische Fakultät könnte sich ein Beispiel an der Konkurrenz nehmen! Wenn Frau Käßmann schon wegen zu viel Alkohol im Blut zurücktritt, welche Konsequenzen müssten dann bei sexuellem Missbrauch folgen?

  • GA
    Gerd aus Lübeck

    Frau Käßmann hat sich zielsicher und machtbewusst zur Ikone der Gutmenschen aufgebaut - das ist legitim, aber je höher der Sockel, desto tiefer der Fall. Gestern bereits fragte mich ein Barmann, ob ich "einen Käßmann" trinken wolle: Das sei ein Lakritzlikör mit Sahnehaube (In Anlehnung an Talar und Kragen) zum Einführungspreis von 1,54 Euro...

  • J
    Jonas

    @peter zimmermann

     

    "Dass Frau Käßmann betrunken am Steuer erwischt wurde, ist sicher KEINE göttliche Strafe. Sie hätte eben keine Kritik an der Beteiligung der Bundeswehr am Afghanistan Krieg üben dürfen."

     

    Nun lassen Sie mal die Kirche im Dorf. Wir sind hier nicht in der DDR.

  • S
    Sab

    Ihr Rücktritt war eine logische Konsequenz. Natürlich ist es nicht angebracht, die religiösen Werte eines Landes zu vertreten, wenn man selbst so wenig von Verantwortung und Regeln hält.

     

    Der Zustand, in dem unser Land sich befindet, sieht auch nach außen traurig aus.

     

    http://www.unzensuriert.at/content/00622-moralinstanz-im-vollrausch

  • JB
    James Brown

    Frau Käßmann hat nach ihrem Fehler vollkommen richtig gehandelt und ihr Amt zur Verfügung gestellt. Wahre Größe zeigt sich nämlich dann, wenn man verloreb hat - und Frau Käßmann hat unbestrittener Maßen Größe, Stil und Anstand gezeigt. Schade, dass wir alle auf diese Art und Weise eine mutige, unbequeme, intelligente und integrierende Persönlichkeit verlieren, wirklich schade!

     

    Unseren Politikern wünsche ich solch ein Rückgrat.Man wird es vergeblich suchen...

  • J
    jaffé010

    Ein sehr protestantisches Verhalten - ein Katholik wäre zur Beichte gegangen, aber nicht zurückgetreten. Allerdings war der Rücktritt der Bischöfin Käßmann überfällig. Hatte sie es doch fertiggebracht, bei der Trauerfeier für den durch Suizid verschiedenen Torwart Enke, diesem ins Grab hinterherzurufen "Niemand kann tiefer fallen als in Gottes Hand". Das hat nicht mal jemand verdient, der die Traumatisierung eines Lok-Führers verschuldet hat.

  • SL
    Sebastian lumpe

    Ich Wuerde mich freuen , wenn bei Verfehlungen unserer Politiker genauso intensiv diskutiert wuerde wie bei diesem Thema. Siehe aktuell ruettgers. Unsere Erde wir sehenden Auges gegen die Wand gefahren , aber unser Deutschland hat nichts besseres zu tun als sich ueber diese alkoholfahrt zu erregen.

  • E
    eva

    Allen Respekt vor Frau Käßmanns Mut und Konsequenz!

    Ihr Schritt scheint mir weniger ein Zeichen von Schwäche und Resignation als vielmehr eins von Stärke, Ehrlichkeit und Rückgrat.

    Jeder kann Fehler machen, aber man muss auch dazu stehen können. Augen zu und durch wäre die falsche Strategie gewesen, sie hätte damit ihrer Kirche und sich selbst geschadet.

    Vielen Politikern zeigt sie sich damit weit, weit überlegen. Und kann ihnen daher auch als einfache Pastorin weiterhin sagen, was Moral und Anstand nicht nur Christen und nicht nur in Afghanistan gebieten. Mindestens hoffe ich, dass man auch weiter von Frau Käßmann hören wird. Auf solche Menschen kann die EKD, kann unsere Gesellschaft nicht verzichten!

  • E
    eva

    Allen Respekt vor Frau Käßmanns Mut und Konsequenz!

    Ihr Schritt scheint mir weniger ein Zeichen von Schwäche und Resignation als vielmehr eins von Stärke, Ehrlichkeit und Rückgrat.

    Jeder kann Fehler machen, aber man muss auch dazu stehen können. Augen zu und durch wäre die falsche Strategie gewesen, sie hätte damit ihrer Kirche und sich selbst geschadet.

    Vielen Politikern zeigt sie sich damit weit, weit überlegen. Und kann ihnen daher auch als einfache Pastorin weiterhin sagen, was Moral und Anstand nicht nur Christen und nicht nur in Afghanistan gebieten. Mindestens hoffe ich, dass man auch weiter von Frau Käßmann hören wird. Auf solche Menschen kann die EKD, kann unsere Gesellschaft nicht verzichten!

  • R
    rénnèh

    Es gab keine Alternative zum Rücktritt. Man mag es bedauern oder nicht.

     

    Erstens fährt man nicht mit 1,5 Promille Auto, und zweitens trinkt man als Protestant in Amt und Würden gar nicht erst so viel!

     

    Aber neugierig bin ich schon wer eigentlich ihr Beifahrer war?

  • T
    Tobias

    Ich frage mich gerade, ob dieses Sektenoberhaupt auch zurückgetreten wäre, wenn man sie nicht alkoholisiert am Steuer erwischt hätte ?

     

    Wäre es mit der christlichen Ethik wirklich so weit her, würde sie am nächsten Tag aus "persönlichen Gründen" zurücktreten.

     

    Aber vermutlich hätte sie gedacht, solange sie noch als Moralapostel Wasser predigen, aber selbst Wein saufen könne... was das dumme Schaf nicht weiß, macht es nicht heiß.

  • H
    HartmutK

    Meinetwegen haette Sie nicht zuruecktreten muessen ...

    Aber so hart und schlimm das im Moment auch ist, faellt sie doch immerhin nicht allzuhart - waere sie Pharmareferentin, Busfahrerin oder Chauffeuse einer Bischoefin, wartete jetzt nicht eine Pfarrerstelle, sondern Jobcenter, erfolglose Weiterbildungen und zum Schluss Hartz 4.

  • H
    Homer

    Bedauern über den Rücktritt von Frau Käßmann?Insofern ja, als das sie sicherlich auch gute Eigenschaften und Seiten hatte.

    Ihr eigener Kommentar zum Rücktritt, dass Sie sich für den Rückhalt und die Blumengrüße in dieser schweren Zeit, doch sehr bedanke und sich unterstützt fühlt in der Gemeinde der Gläubigen muss ein Schlag ins Gesicht sein für alle Angehörigen die einen lieben Menschen durch eine Trunkenheitsfahrt eines anderen verloren haben.

    Sie kann ihrem Herrgott danken, dass nichts schlimmeres passiert ist, als das was bislang geschehen ist.

    Es ist gut so ...

  • F
    Feinfinger

    Ach, zum Teufel mit der ganzen Echauffierung! Da hat eine Moralapostelin Wasser gepredigt und Wein gesoffen, na und? Sind wir doch gewohnt von den Religiösen aller Coloeur. Sie wird schon nicht verhungern als Pastorette. Der Staat sollte lieber die Chance nutzen und auf eine strikte Trennung zur Kirche drängen. Sprich: Die zukünftigen Gehälter aller Landesbischöfe werden nicht mehr von Steuergeldern bezahlt. Die Kirchensteuer sollen sie selber einsammeln, etc.

    Und im Übrigen: Huber und Käßmann, wo schreiben sie Kolumnen und geben zuerst ihre Statements? Genau, in der BLÖD-Zeitung. Da wundert es nicht, wenn mensch auf der Haarfettspur vom Dieckmann ausrutscht. Wahrscheinlich steht ein schadenfroh lachender Andreas E. Vatikankolporteur im Hintergrund.

  • H
    Homer

    Bedauern über den Rücktritt von Frau Käßmann?Insofern ja, als das sie sicherlich auch gute Eigenschaften und Seiten hatte.

    Ihr eigener Kommentar zum Rücktritt, dass Sie sich für den Rückhalt und die Blumengrüße in dieser schweren Zeit, doch sehr bedanke und sich unterstützt fühlt in der Gemeinde der Gläubigen muss ein Schlag ins Gesicht sein für alle Angehörigen die einen lieben Menschen durch eine Trunkenheitsfahrt eines anderen verloren haben.

    Sie kann ihrem Herrgott danken, dass nichts schlimmeres passiert ist, als das was bislang geschehen ist.

    Es ist gut so ...

  • MN
    Mr N. E. Drama

    @Carla, 09:32 Uhr:

    Ihr mediales selbstverständnis ist erschreckend: Veröffentlichungsschutz für amtsträger/innen und prominente? So etwas gibt es in autokratisch regierten staaten, sollte der Bundesrepublik als freiheitlich-demokratischem rechtsstaat aber nicht gut bekommen!

     

    Zu ihrer aussage, zitat: "Frau Käßmann hat mit ihrem Rücktritt etwas getan, zu dem eher das weibliche Geschlecht neigt. Andere tun dies nicht, und deshalb sieht unsere 'Demokratie' so aus wie sie derzeit ist."

     

    Kann ich nur bedingt zustimmen. Leider sind mir die akademischen frauen, die mir bisher begegnet sind, den beweis größerer zivilisiertheit schuldig geblieben. Lehramtsstudentinnen beispielsweise frönen genauso ungeniert der droge alkohol wie ihre männlichen kommilitonen. Und das ist das eigentliche drama.

     

    Also den blick bitte ohne selbstidealisierung auf die realitäten lenken!

  • S
    Svend

    Dass Frau Käßmann die notwendigen Konsequenzen aus gewissen Fakten (Staatsanwaltschaft ermittelt gegen sie im Licht der Öffentlichkeit!) zieht, die sie ohnehin nicht ändern kann, verdient noch lange keinen überbordenden Respekt.

     

    Es scheint ja geradezu eine Folge der Vertuschungs -und Entschuldigungs-Gesellschaft zu sein, dass ein Mensch sein Ansehen durch das bloße Zugeben des Offensichtlichen noch steigern kann.

    Man spricht dann immer von „Fehlern“, hoch emotional wird die Entschuldigung noch medial in Szene gesetzt – ich fühle mich dabei immer an die legendäre Pressekonferenz unserer „Radsport-Helden“ zurückerinnert, die für solcherlei Spektakel offensichtlich stilbildend war.

     

    Sie hat aus ihrem Fehlverhalten resultierend ihren Job verloren, wie es täglich Tausenden passiert.

    Und die Art und Weise, wie sie ihn verlor mag viele mit Häme erfüllen, mich erfüllt es mit maßlosem Ärger und mit Scham - unprofessionell und dem Amt leider nicht würdig – so sympathisch die Frau auch sein mag.

     

    P.S.: Apropos Häme: Die christlichen Kirchen scheinen gerade in Deutschland nun ihre moralische Grundlage (wieder einmal) verspielt zu haben. Allerdings muss ich sagen, sehe ich nicht so viel hinterlistige Freude über den Fall Käßmann in der Medienwelt, wie im Falle der Berichterstattungen über die verachtenswerten und erschütternden Vorfälle am Canisius-Kolleg. Dort war doch der klammheimliche Spott (den armen Opfern zum Trotz) über das moralische Versagen der katholischen Kirche schon an den SPIEGEL-Titeln zu erkennen.

  • H
    hto

    Ines Pohl: "Was hat sie alles gemeistert, diese Frau aus kleinen nordhessischen Verhältnissen."

     

    Sie hat sich sehr gut vermarktet, entsprechend dem FUNKTIONALEM Glauben an "Individualbewußtsein" und Zeitgeist - die EINDEUTIGE Botschaft des Christus, ist auch für ihre Karriere gebogen, entstellt, konfusioniert und verschleiert geblieben.

     

    Ich sehe NICHTS was in Richtung geistig-heilendes Selbst- und Massenbewußtsein gehen würde.

  • EF
    Evangelische Frauen in Deutschland e.V.

    Rücktritt von Dr. Margot Käßmann ist ein herber Verlust

    EFiD würdigt beeindruckende Haltung

     

    Bestürzt hat der Vorstand der Evangelischen Frauen in Deutschland e.V. (EFiD) den Rücktritt der Ratsvorsitzenden der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Bischöfin Dr. Margot Käßmann, von allen kirchlichen Leitungsämtern zur Kenntnis genommen.

     

    Der Rücktritt von Bischöfin Dr. Margot Käßmann ist ein katastrophaler Verlust für die EKD wie für die evangelischen Frauen in Deutschland und darüber hinaus für viele Frauen in anderen Kirchen, die in der Wahl einer Frau an die Spitze der EKD ein ermutigendes Zeichen auch für die Entwicklung in ihren eigenen Kirchen gesehen haben.

     

    „Eine Gesellschaft wäre reifer, wenn sie keine makellosen Helden an ihrer Spitze bräuchte“, kommentiert ZEIT online. „Wenn es genügte, dass das Führungspersonal einfach nur den Job gut macht. Der Ruf nach lupenreinen Vorbildern ist allzu sehr Ausdruck einer infantilen Sehnsucht. Kinder brauchen das Vorbild, Erwachsene können es nicht perfekt sein.“ Auch in der Kirche wären Bischöfinnen und Bischöfe wünschenswert, die mit ihren menschlichen Schwächen und Fehlern – und seien es so schwer wiegende wie eine Autofahrt unter Alkoholeinfluss – tadellos umgehen, indem sie zu ihnen stehen und die Konsequenzen tragen. Das hat Bischöfin Dr. Margot Käßmann mit ihrem sofortigen Schuldeingeständnis getan.

     

    Die veröffentlichte Aufregung über das Fehlverhalten der Bischöfin übersteigt nach aller Erfahrung der vergangenen Jahre bei Weitem den in vergleichbaren Situationen auf männliche Funktionsträger ausgeübten Druck. EFiD würdigt ausdrücklich die Haltung des Rates der EKD, seiner Vorsitzenden das uneingeschränkte Vertrauen auszusprechen und ihr „die Entscheidung über den Weg, der dann gemeinsam eingeschlagen werden soll“, zu überlassen.

     

    EFiD würdigt darüber hinaus die Haltung von Dr. Margot Käßmann, auch wenn der Rücktritt zutiefst bedauerlich ist. Diese Entscheidung ist zugleich ein eindrückliches Zeichen von Geradlinigkeit und Aufrichtigkeit angesichts weit verbreiteter Praxis in unserer Gesellschaft, durch persönliches Fehlverhalten verursachte Probleme auszusitzen.

     

    Unabhängig von allen kirchen- und gesellschaftspolitischen Erwägungen aber dankt EFiD Dr. Margot Käßmann für ihre über Jahrzehnte durchgehaltene, Kräfte zehrende Rolle als Vorreiterin für die kirchliche Frauenbewegung. Wir wünschen ihr zutiefst, dass die Entscheidung, alle kirchlichen Leitungsämter aufzugeben, sich als die für sie persönlich richtige erweisen wird. Dr. Margot Käßmann bleibt für EFiD als Theologin und als Mensch prägend und wichtig.

     

     

    Brunhilde Raiser

    Vorsitzende der Evangelischen Frauen in Deutschland e.V.

     

    Kerstin Möller

    Stv. Vorsitzende der Evangelischen Frauen in Deutschland e.V.

     

    Dr. Beate Blatz

    Leiterin des Verbandes

     

     

    Evangelische Frauen in Deutschland e. V.

    Berliner Allee 9-11

    30175 Hannover

    Telefon: (0511) 89768-120

    Telefax: (0511) 89768-399

    E-Mail: josuweit@evangelischefrauen-deutschland.de

    www.evangelischefrauen-deutschland.de

     

     

    Der Verband Evangelische Frauen in Deutschland e.V. (EFiD) mit Sitz in Hannover

    st als Dachverband die Stimme evangelischer Frauen in Kirche und Gesellschaft.

    Die EFiD fördert und unterstützt die Arbeit von und mit Frauen in kirchlichen Bezügen

    und ermutigt Frauen, in der heutigen Welt als Christinnen zu leben.

    Mit frauenspezifischer Kompetenz und Sicht setzt der Verband theologische, spirituelle,

    sozialdiakonische und politische Impulse.

    Zur EFiD gehören 41 Mitgliedsorganisationen mit insgesamt rund 3 Millionen Mitgliedern.

  • T
    tom

    Ich schließe mich dem Kommentar von Silke an:

     

    "Ihre Ausführen scheinen mir bei weitem das Angemessenste und Differenzierteste, was bis dato über die Sache geschrieben wurde."

     

    Tom

  • S
    Staunender

    Es ist schon erstaunlich, dass die meisten jetzt mit Lob und Ähnlichem um sich schmeißen. Also anstatt sich in Schutt und Asche verkriechen zu müssen, bleibt noch genug Bewunderung übrig und die Medien bleiben Frau Käßmann auch gewogen. Das wird sie freuen und ihr Genugtuung verschaffen. Sich bei immer noch passablen Einkommen zurücklehnen zu können und als Demütige rüber zu kommen, ist nicht schlecht - ob das taktisches Kalkül war, sei mal dahin gestellt

  • S
    Schnurzel

    Besaufen als menschliches Verhalten? Ja natürlich. An schweren wie an guten Tagen. Auch ich bin schon mit 1,5 Promille Fahrrad gefahren! Auch schon über Ampeln bei Rot.

    Das aber ist der Unterschied. Sie ist mit einem VW Phaeton gefahren. Zwei Tonnen Leergewicht. Ein kleiner Panzer.

    Hätte man für das Geld, was diese Sackkarre kostet, nicht ungefähr dreitausend Kinder in Afrika impfen können?

     

    PS: Der oberste deutsche Kathole wäre von der Polizei in Bayern nach Hause begleitet worden und hätte keine Blutprobe abgeben müssen, da bin ich mir sicher.

  • S
    Silke

    Liebe Frau Pohl,

    danke für den Kommentar. Ich habe heute morgen schon einiges zum Thema gelesen und war teilweise ziemlich genervt. Alle Welt scheint zu wissen, was in der Ex-(leider)Bischöfin vor sich geht, wie z.B. Ihre Kollegin Kappert. Wie anmaßend.

    Ihre Ausführen scheinen mir bei weitem das Angemessenste und Differenzierteste, was bis dato über die Sache geschrieben wurde.

  • C
    Carla

    Unabhängig davon, ob gläubig oder nicht, ob man sie mag oder nicht, und ohne ihr Fahren unter Alkohol entschuldigen zu wollen:

     

    Frau Käßmann hat (menschlicherweise) einen Fehler begangen, ihn eingesehen und eine Konsequenz daraus gezogen.

     

    Das haben in der Vergangenheit viele Banker/ Unternehmensbosse, Politiker, Staatssekretäre, Journaliten, usw. nicht getan, von denen viele durch (Nicht)Handeln oder verbale Stigmatisierung davon dazu beigetragen haben, dass wir die derzeitigen ökonomischen bzw. gesellschaftlichen Bedingungen haben. Deren Handeln oder Unterlassungen haben große Schäden angerichtet, von den (noch nicht ent-deckten) Kollateralschäden mal ganz abgesehen. Während z. B. Minister/ Staatssekretäre in Untersuchungsausschüssen häufig unter spontaner Amnesie zu leiden scheinen, steht sie für ihren privaten Fehler in einem öffentlichen Amt mit sehr hohen Ansprüchen an den Amtsträger gerade. Respekt.

     

    Frau Käßmann hat mit ihrem Rücktritt etwas getan, zu dem eher das weibliche Geschlecht neigt. Andere tun dies nicht, und deshalb sieht unsere "Demokratie" so aus wie sie derzeit ist.

     

    Weil sie als mutige und denken könnende Frau vermutlich noch Großes bewirkt hätte (siehe z. B. ihre berechtigte Kritik an Rüstungsexporten), wurde in ihrem Fall auch der Datenschutz (1,54 Promille - Lancierung?) nicht gewahrt.

     

    Das ist Deutschland!

  • T
    TomFe

    Respekt und Dank zugleich, Frau Käßmann für Ihr konsequentes Handeln. Endlich ein Licht im Dunkeln der Ehrenerklärungen, des Wegduckens und Aussitzens. Moralisch und menschlich sind Sie Siegerin geblieben. Und an all die anderen da draussen, die sich an ihre Posten, Sitze und Privilegien klammern kann man nur sagen: "Mach mir die Käßmann"

  • GE
    Gordian Ezazi

    Sehr guter, sehr ausgewogener Artikel.

  • A
    avelon

    Wie Sie, liebe Autorin schreiben:

     

    Schade, schade, schade ...

     

    Nicht irrational, jedoch emotional, diese Frau Käßmann zog die Menschen an. Keine maennliche Rhetorik, keine frommen Sprueche, wie wir sie seit Jahrhunderten aus maennlichen geistlichen Muendern kennen. Sie brachte endlich einen humanen Aspekt in die Kirche, nahm kein Blatt vor den Mund, sprach auch Klartext bei Tabuthemen.

     

    Traurig, daß es ausgerechnet eine Frau trifft, die diese evangelische Weltkirche haette veraendern koennen.

     

    Um so mehr Bewunderung empfinde ich ihre Enscheidung zurueck zu treten.

     

    Ich moechte hoffen, daß keine Verschwoerung dahinter steckt.

  • M
    Martin

    Was mich am meisten stört, dass sind Drecksblätter wie Bild mit ihrer Verlogenheit, die jetzt auf Bedauern machen. Eine Schweinezeitung.

  • S
    Shima

    In der Disziplin namens "Sauferei" ist Frau Käßmann offensichtlich ebenso "erfolgreich" wie ihre "männlichen Mitstreiter", um mal den Artikel zu zitieren.

    Warum werden eigentlich jetzt Krokodilstränen vergossen und Frau Käßmann zum Opfer gemacht? Sie hat einen Fehler gemacht und daher ihren Job verloren. Jedem Taxifahrer, Feuerwehrmann, Rettungssanitäter wäre es ebenso ergangen, wenn er mit 1,54 Promille über eine rote Ampel gerast wäre. Entscheidender Unterschied: Frau Käßmann dürfte weiterhin dauerhaft bestens versorgt sein, andere müssen wegen dem gleichen Fehler zur ARGE.

  • KH
    Karin Haertel

    Welch Glueck, dass ich schon lange aus der Kirche ausgetreten bin, denn sonst wuerde man meine Steuern fuer die Bezahlung von Personen verschewenden, die Wein im Uebermass konsumieren und mir sonntags Wasser predigen. Wenn die Polizei die Trunkenheit am Steuer auch erst nach der Blutabnahme festgestellt hat, dann muss Frau Kaessmann diesem Laster wohl schon etwas laenger froehnen.

  • V
    vic

    Obwohl ich mit Kirche nichts am Hut habe, dedaure ich diesen Schritt. Frau Käsmann war etwas Frischluft in all dem Staub. Sie hat sich nicht blöd rausgeredet, sondern ist zurückgetreten obwohl sie nicht musste. An diesem Beispiel gemessen, wären schon sehr viele gescheitert.

    Das wäre nicht nötig gewesen.

    "Nichts ist gut in Afghanistan" Jetzt erst recht.

  • W
    willy

    Ich als Atheist

    bedauere den Rücktritt der Frau Käßmann sehr!

    Aber sie hat Recht, wenn sie sagt, sie habe nicht mehr die moralische Autorität für Ihr Amt.

     

    Wenn sie, wie in ihrer Rede in Dresden den Afghanistaneinsatz der Bundeswehr anprangert, kann ihr in Zukunft zu JEDER ihrer Äußerungen von den konservativen Heuchlern diese Landes entgegen geschleudert werden:

    "SIE haben eine Straftat begangen und haben deshalb kein Recht bla bla..."

     

    Einige Kommentare hier auf taz.de und auch die auf anderen beBILDerten oder WELToffenen Seiten sprechen ja für sich.

     

    Wahrscheinlich von einigen sogenannten Christen, für die offensichtlich Vergebung und Barmherzigkeit Fremdwörter sind.

     

    "Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unseren Schuldigern."

     

    Alles Gute für Sie Frau Käßmann!

  • IN
    Ihr Name

    ich bin kein freund der evangelischen kirche aber frau käßmann ist eine großartige chistin, eine starke und- so weit es zu beurteilen ich mir anmaßen kann- gute frau.

  • K
    Karl

    Schade, sehr schade! Traurig.

  • M
    magicienne

    Von allen heutigen online-Artikeln zu diesem Thema ist dies m.E. der beste. Und das auf der Seite der taz - welch ein schöner Artikel über diese großartige Person.

    Als Protestantin fühlte ich mich durch die Institution Kirche nie besonders gut repräsentiert. Es wird viel lebensferner Kram geredet und oft ein Welt- und Menschenbild vertreten, das wohl in konservativem, aber bei näherem Hinsehen nicht eigentlich in christlichem Sinne ist.

    Durch Frau Käßmann erhielt meine Kirche, der ich mich trotz all meiner Kritik doch beheimatet fühle, eine Repräsentantin, zu der ich uneingeschränkt ja sagen konnte.

    Was nun passiert ist, dürfte Wasser auf die Mühlen ihrer zahlreichen konservativen Kritiker sein.

    Ihr rascher Rücktritt ist ein schlimmer Verlust für den Protestantismus, aber aus Käßmanns Warte wohl die vernünftigste Wahl - die einzige Möglichkeit, Angriffsfläche zu minimieren, bevor die hämische Boulevardpresse über sie herfällt. Spätestens ab da hätte wohl ihr Ansehen einen so großen Schaden genommen, dass ihre starke Stimme nie mehr so gehört worden wäre, wie sie gemeint ist.

  • P
    Phaidros

    Schade schade schade.

     

    Da läuft doch etwas schief im System:

    Die Guten treten bei jedem Fehltritt gleich erhobenen Hauptes beiseite und geben verantwortungsvoll Ihre Macht preis -

    und jene, welche man bekanntlich keine Perlen vor den Rüssel werfen sollte bleiben auf Ihrer Macht dreist und plump kleben.

     

    Diese Art der Selektion hat sich in erheblichem Maße in der letzten Zeit durchgesetzt, weshalb wir unser Kreuz schlagen sollten angesichts der augenblicklichen gesellschaftlichen, ökologischen und politischen Lage.

     

    Ausweg: Die wirklichen Tiere die uns unsere Zukunft versauen sollten stattdessen "aufgrund unsres Zorns" den Hut nehmen müssen. Aber da fehlt es dem deutschen Michel an Substanz (die Medien mit eingeschlossen). Schade - denn das wäre die Lösung für so manches Problem.

    Doch da schweigen die Vöglein im Walde!

     

    Stattdessen hat sich wieder Judas durchgesetzt, denn welche Amtsperson hat denn da wohl an die Presse weitergepetzt! Ist die Weitergabe dieser Information an die Presse seitens Polizei oder Ordnungsamt eigentlich keine Datenschutzverletzung oder ist das vielleicht im öffentlichen Interesse diese Information zu verbreiten?

     

    Merkwürdig ist es schon, daß ausgerechnet derartige Persönlichkeiten die unbequem geworden sind oft sehr schnell wegen irgendwelchen zufällig auftauchenden Makeln ins Aus katapultiert werden.

     

    Das muss hier nicht so gewesen sein. Das soll aber ein Appell an alle Querköpfe sein, durchzuhalten:

     

    Kippen wir lieber stattdessen solche Agitatoren von den Sesseln, die uns erzählen, dass der Lohnabstand zwischen Arbeitenden und Arbeitslosen größer werden sollte und die nach Rot/Grün/Schwarz noch den letzten Rest an Sozialem Miteinander demontieren wollen...

  • S
    Schroedingers

    Darf ich sie taz einen Tag früher zitieren, Titel und Untertitel

     

    Käßmann blau am Steuer

     

    Die EKD-Ratsvorsitzende Margot Käßmann wurde mit 1,54 Promille Alkohol im Blut am Steuer erwischt. Konservative Protestanten fordern "Konsequenzen für den Super-GAU".

     

     

    Ich denke, an einer Polarisierung dieser Debatte haben sich alle Medien ein klein wenig beteiligt.

    Also erparen auch Sie, liebe taz, uns nun bitte diesen scheinheiligen Artikel voll des Bedauerns.

  • AS
    Andreas Schmid

    Endlich eine Geistliche die menschlt !!!

  • UW
    ulf wieder

    danke für den sehr sachlichen und doch berührenden kommentar.

  • M
    Michael

    Richtig formuliert, liebe TAZler: "Es erscheint konsequent..."

    Verantwortung heißt, sich der bewussten Verantwortung stellen.

    Verantwortung=zur Trunkenheit stehen und dann weiter machen (nicht weiterfahren, wenigstens nicht trunken!)

    Einer 18jährigen, vielleicht sogar 25jährigen hätte ich es, auch aufgrund eigener, ganz gleich lautender Erfahrung, entschuldigen können, besoffen Auto zu fahren - weil mangelndes Verantwortungsbewusstsein.

    Einer 51jährigen von vornherein nicht.

    Aber: Trotzdem hätte ich ihr eher dazu geraten, weiter zu machen und zum Fehlen praktisch-gegenwärtig zu stehen. Als Mensch, wie als evangelikaler Christ zugleich.

    Ein/Ihr Rückzug bedeutet (auf diese Art und Weise) dass jeder, der ähnlich fehlt, sich ins Nichts zu verdünnisieren darf.

    Zu einfach.

    Natürlich kann Frau Käßmann jetzt auf eine neue Position bauen und ich bin sicher, dass wird sie.

    Trotzdem ist es mir nicht plausibel, sich derart aus der Verantwortung und Position zu stehlen. Es ist nicht schwer, gleich, was Sie sagt, es ist zu einfach.

    Mit ihrem Bleiben bliebe das Fehlen praktisch und metaphorisch und politisch erhalten: Echtes Verzeihen und Entschuldigen wäre nachhaltig und dauerhaft möglich, die Einsicht, Sie müsste ebenso damit leben und schaffen.

    Frau K. ist sich ihrer Verantwortung nicht bewusst, Sie folgt einer hohlen Konvention.

    Schade. Schade. Schade?

    Eher merkwürdig.

  • SM
    Stefan Martens

    Es gibt wirklich Dinge die man nicht durch die Feminismusbrille betrachten muss.

    Und es gibt wirklich Fortschritte innerhalb der Gesellschaft.

     

    In den Debatten die Ich erlebt habe ist das Geschlecht überhaupt kein Thema gewesen. (Das ist echter feministischer Fortschritt)

    Es spielt für die Betrachtung der Entscheidung schlicht keine Rolle ob Sie eine Frau oder ein Mann ist.

     

    Einzig die Frage nach Integrität und Verantwortungsbewusstsein dem Amt gegenüber ist Thema.

     

    Und Frau Käßmann hat die richtige Entscheidung getroffen!

     

    Sie hat eine integre und verantwortungsbewusste Entscheidung getroffen, Ihrem Amt angemessen.

     

    Ich gratuliere Frau Käßmann dazu und wünsche Ihr alles Gute.

    So verhalten sich Vorbilder nach schlechten Entscheidungen!

     

    In meinen Augen kann Sie gerne in einigen Jahren Ihr Amt zurück erhalten.

     

    Jeder (egal ob Mann oder Frau) hätte auch sein Amt behalten können, einige Woche schlechte Presse aussitzen dann würde dass nur noch als schlechte Posse ab und zu hochkommen.

     

    Aber das können eben verantwortungsbewusste und integre Menschen nicht! Die stellen sich Ihrer Verantwortung.

     

    Und das ist keine falsche sondern die richtige Entscheidung! Egal ob für Mann oder Frau.

     

    Nur so erhalten wir uns Vorbilder und Menschen zu denen wir aufschauen können. Selbst nachdem Sie falsche Entscheidungen getroffen haben.

     

    In diesem Sinne, alles Gute Frau Käßmann

  • T
    torpedo11

    Sowohl die evangelische als auch die katholische Kirche geben seit Jahrzehnten im gesellschaftlichem Leben der BRD ein haarsträubendes Bild ab. Als wären sie von allen guten Geistern, auf jedem Fall aber vom heiligen Geist verlassen worden. Geld, Macht, Cliquenwirtschaft und Verlogenheit beherrschen die Szenerie. Da war Käßmann ein, wenn auch nicht überzubewertender Hoffnungsschimmer. Deswegen. Schade!

    Wäre Bischoff Huber zurückgetreten, wenn er mit der gleichen Promillezahl von einem bayrischen Bierfest gekommen wäre oder wäre er in der Öffentlichkeit nicht so unter Druck gestanden und man hätte es mit einem Augenzwinkern aufgenommen?

  • M
    MKKM

    Schade, zugegebenermaßen das beste Wort, um Käßmanns Rücktritt zu kommentieren. Aber sie hat auf menschliche Weise Verantwortung übernommen für ihren menschlichen Fehler. Dafür höchste Anerkennung!

  • BH
    Banjo Hansen

    Ironie, dass Frau Käßmann durch diesen Schritt wiederum höchste Autorität und Kompetenz zeigte. Nun haben viele, die sich an ihr aufrichteten, eine Hoffnung weniger, während z.B. Koch und Konsorten alle weiter quälen mit ihrer Verlogenheit und Bigotterie. Die Frage, die sich nun stellt: Welches ist das erfolgreiche Konzept? Ehrlich und weg vom gestalterischen Fenster oder Augen zu und durch...

  • HV
    Herr von Neubabelsberg

    Und Jesus sprach im Traum zu der künftigen EKD-Ratsvorsitzenden: "Wer ganz oben angekommen ist, der gönne sich statt eines Eselchens einen VW-Phaeton mit exklusiven Ledersitzen, eleganten Dekoreinlagen nebst integrierter Minibar, ausgesuchten Felgen und einem High-End-Multimediasystem!" - Hallelujah...

  • U
    Ursli

    Egal wie der christliche Aspekt dieser Verfehlung zu bewerten ist, politisch/gesellschaftlich/ethisch ist der Rücktritt von Frau Käßmann ein Desaster. Ist er unumgänglich gewesen? Sie hat niemandem geschadet, nur sich selbst und ihrem Ansehen. Meiner Meinung nach hätte sie die Situation aushalten müssen, morgen wird ja schon die nächste Sau durch´s mediale Dorf getrieben.

    In Bayern sitzt ein Mitglied einer christlichen Partei ganz oben in der Staatshierarchie, der betrunken jemanden tot gefahren hat.......

  • A
    Autofreier

    Käßmann entzieht sich ihrer Verantwortung. Sie hätte Glaubwürdigkeit beweisen können, wenn sie sich vom mörderischen Automobilismus distanziert hätte.

    Solange sie nicht den Führerschein verbrennt hat sie tatsächlich nicht mehr die ethische Autorität die Gewalttätigkeit der Autogesellschaft anzuprangern.

  • T
    Torben

    Die einleitenden drei Wort treffen es wirklich sehr gut. Schade!

    Frau Käßmann war die einzige Repräsentantin einer Glaubensgemeinschaft, die ich als Nichtgläubiger respektieren konnte. Sie war glaubwürdig und ich habe Ihr gerne zugehört, auch wenn ich nicht immer Ihrer Meinung war. Es fiel einem leicht ihr zu glauben, ihr zu trauen. Sie kam ohne missionarische Arroganz oder pseudomoralischem Gequatsche aus und war für mich der Beweis, dass es auch in den Kirchen noch "vernünftige" Menschen gab. Schade, aber konsequent ist sie ja.

    Hoffentlich wird sie dennoch weiter an öffentlichen Diskursen teilnehmen und ihre schätzenswerten Ansichten kundtun.

    Alles Gute Frau Käßmann.

  • FJ
    Foerster Joachim

    Aus der katholischen Kirche bin ich vor über 40 Jahren ausgetreten, weil ich den Klerus von Basis bis Spitze für unglaubwürdig hielt/halte!

    Margot Käßmann war die erste (christliche) Vertreter/in, die ich für in jeglicher Hinsicht glaubwürdig und integer halte! Ich respektiere ihre Haltung und wünsche ihr viel, viel Kraft, dies alles zu überstehen! Und ich danke ihr für die überzeugende (auch mich) geleistete Arbeit der letzten zehn Jahre!

  • TM
    Thorsten Müller

    Frau Käßmann scheint mir ein übertrieben gutes Vorbild sein zu wollen.

     

    Aber hoffenlich wird sie nun zum Vorbild für die wirklich schlimmen, z.T. schwer kriminellen Kultfunktionäre, von denen in den letzten Wochen viel zu lesen war:

     

    Die zahlreichen römisch-katholischen Priester, die Kinder geschändet haben und die mohammedanischen Prediger, die hierzulande gegen Israel gehetzt oder ebenfalls hierzulande saudiarabische Broschüren mit einer Gebrauchsanweisung zum spurenlosen Verprügeln von Frauen verteilt haben.

     

    Und die vatikanischen Oberhirten, die mit ihrem sog. Zölibat gezielt gesunde Heterosexuelle und gesunde Homosexuelle vom Priesterberuf ausschließen und für solch eine verantwortungsvolle Tätigkeit nur sexuell zweifelhaft veranlagte Typen zulassen und auf Kinder loslassen. Im Fall Riekofen sogar einen bereits verurteilten Täter, der danach auch als Wiederholungstäter Haftverschonung bekam.

     

    Ja, es gibt hierzulande und andernorts für viele Kultfunktionäre Grund, sofort zurückzutreten. Und wer solchen nicht zurücktretenden Tätern, ideologischen oder unmittelbar kriminellen Tätern, die 1933 eingeführte deutsche Kirchensteuer zahlt, ist m.E. auch ein Täter.

     

    Frau Käßmann hat ein Maß für Anstand gesetzt! Dafür gebührt ihr Dank und Ehre.

  • M
    Matthias

    Dieser Fall ist sehr bedauerlich, ihr Ruecktritt umso mehr, aber konsequent.

     

    Frau Kaessmann hat fuer mich - seit dem sie als EDK-Ratsvorsitzende gewaehlt wurde im Oktober 2009 - das Interesse am Verhaeltnis zwischen Kirche und Politik geweckt. Ich mochte ihre oeffentlichen Auftritte sehr, mich hat ihre Grundhaltung zum Leben, ihre Bodenstaendigkeit - trotz ihrer so glorreichen Aemter (Bischoefin, EKD-Ratsvorsitzende) und Karriere - sehr beeindruckt.

     

    Ihre Ruecktrittserklaerung beruehrte mich, und ich zolle ihr hoechsten Respekt und sie wird mir im Gedaechtnis bleiben als eine Frau, die Mut, Konsequenz und Staerke in allen erdenklichen Lebenslagen und in der maennerdominierten Kirchenwelt bewies!

  • S
    Schade

    Mit ihrem Rücktritt hat Frau Kässmann der evangelischen Kirch mehr geschadet als durch 10 Alkoholfahrten.

  • S
    Saby

    Traurig, dass Frau Käßmann zurücktritt. Ihre Afghanistan-Predigt war ebenso mutig wie notwendig, denn sie hat ausgesprochen, was zwar die meisten Menschen hierzulande denken, aber kaum noch so entschieden zu äußern wagen. Das habe ich sehr bewundert.

    Angesichts ihres "Fehltritts" ist der Rücktritt zweifellos eine ehrenhafte Entscheidung. Nur wünsche ich mir dieses Ehrgefühl auch bei unseren PolitikerInnen. Doch ganz gleich, wieviel Dreck die am Stecken haben, die sitzen's halt aus, und das Schlimmste: Der Erfolg gibt ihnen recht.

    PS: Aber ich frage mich insgeheim doch, wer Frau Käßmann so fleißig nachgeschenkt hat? Und wer dann wohl der Polizei den heißen Tipp gab...?

  • ME
    Manfred Erkenbrecher

    Gott sei Dank, Margot Käßmann ist ein Mensch !

  • HT
    HUBER tus

    Die Einen schänden Kinder und Frau Kässmann tritt zurück wegen Trunkenheit am Steuer. Vielleicht war das Ganze auch inszeniert, weil Frau Kässmann die Debatte um die Afghanistan Kritik angekäst hat.

  • BK
    Benno Kurze

    Käßmann wird als positive Figur des deutschen Christentums in der größeren Öffentlichkeit künftig fehlen. Ein Fehltritt wie der ihre hätte einem CSU-Politiker-Image noch nicht einmal einen Kratzer beibringen können. Da kann man sogar am Aschermittwoch, dem Beginn der Fastenzeit, live und in Farbe erleben, dass Saufen zum guten Ton gehört. Und wer einen im Suff tot fährt, findet, wie seinerzeit Wiesheu, einen gnädigen Richter und eine vergessliche Öffentlichkeit. Verglichen damit hat sich Käßmann zu hart gerichtet.

  • AD
    Andreas Dmytrowicz

    Nachtreten aber unerwünscht.

     

    Ihre Krebserkrankung, Scheidung u.a., dürften nicht spurlos an Frau Käßmann vorbeigegangen sein (auch wenn es viele Menschen mit weitaus größeren Problemen gibt).

     

    Nachvollziehbar, wenn hier auch Alkohol ein Tröster gewesen sein mag. Das ginge auch niemanden etwas an.

     

    Es endet an dem Punkt wo sie in schwer trunkenem Zustand fährt, zudem offenbar mit Beifahrer, zudem offenbar die Unwahrheit sagt nur ein Glas getrunken zu haben, - insbesondere dabei eine rote Ampel überfährt, eine Straftat begeht und zur Gefahr für die Allgemeinheit wird.

     

    Außerdem hatte sie, im Gegensatz zu vielen anderen, die privilegierte Möglichkeit eines Fahrers, Taxi, oder anderes, - jedenfalls standen keine finanziellen Gründe dem entgegen.

     

    Es ist wahrhaft schon kein Vorbild für ihre vier Kinder, aber für ihre Position dann absolut inakzeptabel.

     

    Der Rücktritt war die notwendige Konsequenz.

     

    Allerdings .. ist sie auch hier mit lobenswert gutem Beispiel vorangegangen, an dem sich Politiker u.a. - zuhauf - ein Beispiel nehmen könnten/sollten/müßten.

     

    Darum: Dieser Vorgang ist beendet, nun bitte kein weiteres unnötiges nachtreten.

  • T
    tom

    Ist dem dem Beckstein auf den Leim gegangen!!

  • PZ
    peter zimmermann

    Dass Frau Käßmann betrunken am Steuer erwischt wurde, ist sicher KEINE göttliche Strafe. Sie hätte eben keine Kritik an der Beteiligung der Bundeswehr am Afghanistan Krieg üben dürfen.

  • HH
    Heiko Hölling

    Klärungswürdig bleiben die Umstände der Trunkenheitsfahrt. Warum dieser doch recht hohe BAK-Wert? Warum fühlte Frau Käßmann sich dennoch für fahrtauglich? Aus welchen Gründen hielt sie niemand von der Fahrt ab? Wer ist dieser geheimnisvolle Begleiter gewesen? Die Beantwortung dient letztlich ihr selbst, vor allem ihrer persönlichen Reputation. Ansonsten ist der Rücktritt ein herber Verlust für alle evangelischen Christen u. menschlich tragisch. Glück auf, Frau Käßmann!

  • W
    wieauchimmaa

    ich bin nicht gläubig, bin nicht fromm und auch kein fan von kirchen und co. doch diese frau hat das was vielen in wichtiger position fehlt.... das fingerspitzen gefühl zu wissen wo der schuh wirklich drückt, mut das kind beim namen zu nennen ohne angst vor den medialen folgen, ein alfatier zu sein ohne sich aufblasen zu müssen und vorallem prinzipien... ich glaube auch diese wahren es die sie zu diesem schritt bewegt haben den sie ist eine der ganz ganz wenigen die es aus leidenschaft machen und nicht aus machtgeilheit... und auch sich nicht aufspielt als retter der nation wie andere die mit essensmarken und gutscheinen winken....

    eine ganz große frau in eiskalten zeiten!!!

  • T
    theologe&christ

    der protestantismus verliert eine ihrer profiliertesten, menschlichsten, glaubwürdigsten persönlichkeiten wegen so einer jugendlichen dummheit. jeder fahrschüler lernt dont drink & drive! so etwas unnötiges. hätte sie sich wenigstens in der wortwahl vergriffen und dadurch wieder(!) eine wichtige u überfällige debatte angestoßen, aber so!?

    dass sie zurücktritt finde ich unglaublich schade (auch wenn die wut im moment noch überwiegt), aber doch auch richtig. die "nötige moralische autorität für die ämter" hätte ihr ab jetzt leider tatsächlich gefehlt.

    unfassbar, dass sie sich wegen so etwas dummen (eine lappalie ist es nicht!!) diskreditiert. ich fühle mich durch frau käßmann um frau käßmann betrogen! so ein ärger!

    dass sie jemals etwas anderes als eine normale sünderin gewesen wäre, hat niemand behauptet und am wenigsten sie selbst (schon nach der scheidung hatte sie ihr amt angeboten!). nervig sind die ganzen phaetonkommentare, sicher verbraucht der prius weniger - geschenkt. es ist nun wirklich unprotestantisch sich als moralisch besser zu betrachten. protestantisch ist das zugleich von sünder und gerecht, es ist praktisch unmöglich moralisch integer zu leben. wir leben immer auf kosten anderer, profitieren von ungerechtigkeiten, machen uns schuldig. moralische überheblichkeit ist auch bei bio&fairtrade-veganern kurzsichtig!

    das "gerecht" kommt allein aus der gnade gottes, die zum leben befähigt und vor selbstbestrafung schützen kann, weshalb ines kapperts theologischer begründungsversuch auch so sehr an der sache vorbei geht!

  • T
    Thomas

    schade, schade, schade

  • KW
    Karlheinz Warnebold

    Frau Käßmann übernimmt Verantwortung für ihr Tun und zieht die Konsequenzen. Dies ist ein Vorgang, der in unserer Gesellschaft leider nicht mehr selbstverständlich ist. Dafür gebührt ihr Respekt!