Rückstellungen für Atomkraftwerke: Ganz knapp berechnet
Ein Gutachten bezweifelt, dass die Atomkonzerne Eon und RWE genug Geld für den Rückbau ihrer AKW beiseitegelegt haben. Die Firmen dementieren das.
Eon und RWE wiesen die Bedenken allerdings zurück. Auf Nachfrage betonten die Konzerne am Mittwoch, dass die Angemessenheit der Rückstellungen regelmäßig von unabhängigen Wirtschaftsprüfern überprüft werde.
Die Gutachter Wolfgang Irrek und Michael Vorfeld von der Hochschule Ruhr West (HRW) warnen laut SZ in dem Gutachten: „Sowohl bei Eon als auch bei RWE ist festzustellen, dass die vorhandene materielle Substanz derzeit höchstens annähernd ausreicht, um die Gesamtheit langfristiger Verpflichtungen decken zu können“.
Die Professoren gehen davon aus, dass sich die Lage in den nächsten Jahren sogar noch zuspitzen könnte, wenn die schwierige Branchensituation andauere. Im Jahr 2024 könnten die wesentlichen Vermögenswerte und Beteiligungen der Konzerne nur noch weniger als die Hälfte der langfristigen Verpflichtungen ausmachen. Bei RWE stünden einem Vermögen von 19 Milliarden Euro Verbindlichkeiten von 51 Milliarden Euro gegenüber.
Irrek und Vorfeld empfehlen dem Bericht zufolge deshalb, den Konzernen die Rückstellungen abzunehmen und sie in einen öffentlich-rechtlichen Fonds zu übertragen.
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