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Rückschlag für die KlimaskeptikerKeine Pause bei der Erderwärmung

Eine neue Studie erklärt das angebliche Ende des Temperaturanstiegs mit Messlücken. Die Daten für die Arktis wurden einfach geschätzt.

Es schmilzt Bild: ap

BERLIN taz | Die Erderwärmung macht offenbar doch keine Pause. Anders als in den vergangenen Monaten unter Politikern und Wissenschaftlern diskutiert, zeigen die Messdaten und Klimamodelle einen fast unveränderten Trend des globalen Temperaturanstiegs. Das ist das Ergebnis einer neuen Studie britischer und kanadischer Wissenschaftler, die nun im Quarterly Journal of the Royal Meteorological Society erschienen ist.

Rund um die Veröffentlichung des aktuellen Sachstandsberichts durch den UN-Klimarat IPCC Ende September hatte es eine heftige Debatte über die angeblich ausbleibende Erwärmung gegeben. Denn anders, als viele Klimamodelle vorausberechnet hatten, zeigten die Messdaten nur leicht erhöhte Oberflächentemperaturen seit Ende der 1990er Jahre: Statt einer erwarteten Erwärmung um etwa 0,12 Grad pro Jahrzehnt verzeichneten die Instrumente der maßgeblichen britischen Messreihe „HadCRUT4“ nur 0,05 Grad.

Der Grund dafür ist das Fehlen von Messdaten aus Afrika und der Arktis, die sich besonders stark aufheizt, schreiben nun die Autoren Kevin Cowtan und Robert Way. Bisher waren diese Datenlöcher durch eine relativ grobe Schätzung aufgefüllt worden.

Cowtan und Way entwickelten nun eine neue Rechenmethode, um diese blinden Flecken mit Messungen aus Satelliten zu füllen – und kamen zu dem Schluss, die Abweichung der HadCRUT4-Berechnungen sei beträchtlich. Nach ihren Zahlen ist der Erwärmungstrend „zweieinhalb mal größer“ als der bisher debattierte Verlauf. Das aber führt zu einem Anstieg der Temperaturen um 0,12 Grad pro Jahrzehnt – ziemlich exakt der von den Modellen vorhergesagte Wert.

Kritik entkräftet

Wenn sich diese Kalkulation durchsetzt, wäre damit einer der schärfsten Kritikpunkte an der etablierten Klimaforschung entkräftet. Denn die These von der angeblich „ausgefallenen Erderwärmung“ war von Klimaskeptikern und Medien vor allem rund um den IPCC-Bericht begierig aufgegriffen worden.

Skeptiker hatten dem IPCC vorgeworfen, diesen Trend zu ignorieren, weil er nicht erklärt werden konnte. Teilweise hatten sich die Berichte über den IPCC-Report vor allem auf diese Frage konzentriert und die Kernaussage an den Rand gedrängt, dass der Klimawandel schnell und weitflächig voranschreitet.

Die Kontroverse hatte auch Eingang in den IPCC-Bericht gefunden. Viele Klimaforscher hatten dagegen die Meinung vertreten, diese Abweichung sei noch im Rahmen der Modelle, sie sei durch Messfehler, extreme Großwetterlagen und durch eine verstärkte Aufnahme der Wärme in den Ozeanen zu erklären.

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3 Kommentare

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  • D
    Desillusionist

    "(...) Der Grund dafür ist das Fehlen von Messdaten aus Afrika und der Arktis, die sich besonders stark aufheizt (...)"

     

    Wie kann es sein, daß diese Meßdaten einfach fehlen? Ist es nicht möglich dort entsprechende Meßstationen zu bauen? Solide Meßwerte sind das Fundament jeder empirischen Forschung und viel Geld wert, mehr als alle Simulationssoftware. Ohne solide Meßwerte sind alle Computerberechnungen und -simulationen für die Tonne.

     

    Manchmal muten die Klimaforscher und ihre Methoden methodisch desorientiert oder einfach nur schlampig an. Gutes Futter für all jene, die dem Thema jegliche Existenzberechtigung absprechen.

  • Diesbezüglich bestimmt sehr interessant ist diese Graphik: http://www.skepticalscience.com/graphics.php?g=47

  • NS
    Na sowas

    Die Daten wurden einfach GESCHÄTZT!

    Vielleicht sogar alle Daten.

    Und einfach verschätzt.