rot weiss: Rot
2001er Pinot noir, Spätburgunder, Qualitätswein trocken, Weingut Draxler, Burgenland, Österreich, neun Euro ab Weingut
Das Burgenland steht immer ein wenig im Schatten der bekannteren österreichischen Weinbaugebiete. Die Wachau, die Steiermark oder das Weinviertel haben einen deutlichen Imagevorsprung. Doch das Burgenland holt mächtig auf. Vor allem beim Rotwein beweist die Region ihre Stärke. Der Spätburgunder von Andreas Draxler ist ein besonders schönes Exemplar. Mit sattem Purpur steht er im Glas und verströmt ein kräftiges Aroma mit wohl dosierten Holznoten und etwas Pflaume. Die angenehme Säure sorgt für Frische und Eleganz, die kräftigen Tannine wirken reif und samtig. Auffällig ist die enorme Dichte dieses Weins. Mit seinem dynamischen, fast wuchtigen Auftritt entspricht dieser Spätburgunder nicht unbedingt dem fröhlich-fruchtcharmanten Ideal. Dafür steht er für ausgezeichnete Arbeit im Weinberg und Keller. Der Wein wurde in gebrauchten Barriques ausgebaut. Eindrucksvoller Burgenländer mit Muckis und eigenem Charakter. Zu diesem Preis fair kalkuliert. Nicht zu warm ausschenken (sechzehn Grad)!
Speisen: Der freut sich schon auf den Rehrücken des nebenstehenden Bismarck-Menüs. Auch ein Wildschwein mit Kirschen wäre hoch willkommen.
Bezug: Sechserkarton inklusive Verpackung und Versand für 59,40 Euro, Zwölferkarton für 109,70 Euro.
Weingut Draxler, Haschendorf 17, A - 7311 Neckenmarkt. Bestellfax: (00 43 - 26 10) 4 25 46, Fon (00 43 - 26 10) 4 23 91. E-Mail: office@weingut-draxler.at
Weiß
2001 Weißburgunder Qualitätswein trocken „sur lie“, Weingut Georg Mosbacher, Pfalz, 8,50 Euro ab Weingut
Das Weingut Mosbacher zählt seit langem zu den Topbetrieben der Pfalz. Seine Rieslinge aus bekannten Spitzenlagen gehören in guten Jahren zu den schönsten Weinen der Region. Aber das Forster Weingut kann es auch mit Weißburgunder, wie unser Wein des Monats beweist. Vieles an diesem Tropfen ist ungewöhnlich. Bis Mai dieses Jahres lag er auf der Feinhefe („sur lie“). Als er abgefüllt wurde, waren andere Pfälzer Weißburgunder fast schon wieder ausverkauft. Zusätzlich hat Mosbacher den Wein zu einem Drittel in neuen Barriques ausgebaut, er wurde also ein wenig von der Eiche geküsst. Mosbacher verzichtet bei diesem Wein außerdem auf den in Deutschland inflationär gebrauchten Lagennamen. Schon das Bukett ist beeindruckend: Fruchtaromen, Blütendüfte und feine Eichenholznoten wechseln in munterer Folge. Der Holzton ist nicht erschlagend, sondern bestens integriert, ein meisterlicher Umgang mit dem kleinen Eichenfass. Auch im Geschmack präsentiert sich vom kräftigen Auftakt bis zum langen Nachhall ein bemerkenswerter Wein bester Qualität. Pfälzer Junge mit Neigung zu Höherem. Der schmeckt auch im Winter. Guter Preis!
Speisen: Pilze à la Crème, aber vielleicht passt er sogar zur Bismarckschen Fleischsuppe.
Bezug: Sechserkarton inklusive Versand und Verpackung für 55 Euro, Zwölferkiste für 105 Euro
Weingut Georg Mosbacher, Weinstr. 27, 67147 Forst/Pfalz. Bestellfax (0 63 26) 67 74, Fon (0 63 26) 3 29, E-Mail: mosbacher@t-online.de
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