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Robert Capa in LeipzigWohnen im letzten Bild des Krieges

Das Haus, in dem das berühmte Foto „The Last Man to Die“ entstand, sollte abgerissen werden. Die Renovierung ist ein Erfolg bürgerschaftlichen Engagements.

Ausschnitt der Ansicht vom Display gegenüber dem Capahaus in der Jahnallee 61 Foto: Daniel Poller

„Robert Capa, 1913-1954, Fotograf und Antifaschist, sein weltbekanntes Foto ‚Der letzte Tote des Krieges‘ entstand am 18.04.1945 im Haus Jahnallee 61“ – so steht es in weißen Buchstaben auf blauem Grund unter dem Straßenschild Capastraße in Leipzig, die vor einem Jahr umbenannt wurde.

An jenem Apriltag 1945 betrat Capa das Eckhaus, vor dem deutsche Soldaten letzten Widerstand gegen die US Army leisteten. In einer Wohnung fotografierte er den jungen Raymond J. Bowman, der auf dem Balkon sein Maschinengewehr lud. Kurz darauf traf Bowman ein tödlicher Schuss. Capa, wenige Meter hinter ihm im Wohnzimmer stehend, hielt den Moment fest. Die Fotos wurden am 14. Mai 1945 in der sogenannten Victory-Ausgabe des LIFE-Magazins veröffentlicht, Capa selbst versah sie später mit dem Titel „The Last Man to Die“.

Jetzt wurde die unmittelbar vor dem Gebäude liegende Straße in Bowman-Straße umbenannt, eine Gedenktafel am Gebäude enthüllt sowie ein kleiner Ausstellungsraum im hauseigenen Café eröffnet. Das sogenannte Capa-Haus, es steht nun auch für das jahrelange Engagement einiger Leipziger wie für die Gentrifizierung der Stadt.

Noch im September 2011 war die Abrissgenehmigung für das stark einstürzgefährdete Gebäude erteilt wurden, eine Zahnärztin erwarb es bei einer Zwangsversteigerung und verkaufte an die L&S Immobiliengruppe. Die renovierte und veräußerte die 42 neu geschaffenen Eigentumswohnungen und drei Gewerbeeinheiten aufgrund der unmittelbaren Parknähe unter dem Schlagwort „Palmengarten Palais“. Ein Blick auf die Homepage verrät: Palais sind das Aushängeschild der Gruppe.

Ein 96-jähriger reiste aus den USA zur Eröffnung an

Unabhängig davon setzte sich eine Bürgerinitiative seit 2011 kontinuierlich für den Erhalt des Gebäudes ein und recherchierte zu Ereignissen im April 1945. Ein inzwischen 96-jähriger Augenzeuge und Kamerad Bowmans wurde in den USA gefunden und reiste zur Eröffnung an; Robert Petzold, der als Kind in der Wohnung lebte, meldete sich und stellte der Ausstellung den Stuhl zur Verfügung, der auf Capas Foto um die Welt ging.

Dazu läuft ein dreiminütiger Ausschnitt aus einem Radiointerview mit Robert Capa vom Oktober 1947, in dem er über sein Foto vom 18. April 1945 spricht: „Ich glaube, das war der Moment, an den ich mich am besten in diesem Krieg erinnern kann.“

Die Ausstellung

„The war is over – Robert Capa in Leipzig“ im Café Eigler im Capa-Haus, Jahnallee 61, Leipzig, täglich 9-19 Uhr

Ein im Schaufenster des Ausstellungsraumes hängendes, vergrößertes Fotos Capas verankert den April 1945 nun dauerhaft im Stadtraum. Im Juni thematisierte auch das Fotografiefestival f/stop den Ort – mittels einer großformatigen Reproduktion der Doppelseite aus dem LIFE-Magazin, stand Capas berühmtes Foto der Jahnallee 61 direkt gegenüber am Straßenrand.

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2 Kommentare

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  • Danke an die engagierten Leipscher;) &

     

    Wer mehr über diesen ungewöhnlichen Robert Capa wissen möchte,

    Dem sei - Russische Reise - Mit Fotografien von Robert Capa -

    by John Steinbeck empfohlen; ausgebuddelt - wenn ich recht erinner -

    von Ilija Trojanow - erstmals auf deutsch - in Büchergilde Gutenberg;) -

    Wahrlich humorig - lesens- und sehenswert;))

    • @Lowandorder:

      sorry - Leibsch - mitn harden b - na glahr

      Newahr.

       

      & - Verlag: Nagel & Kimche