Restaurant-Rabatt in Israel: Essen für die Völkerverständigung
Ein Hummus-Restaurant in Israel gibt Juden und Arabern, die gemeinsam essen, 50 Prozent Rabatt. Die Aktion ist ein voller Erfolg.
Der Hintergrund ist ein ernster: Dem palästinensischen Gesundheitsministerium zufolge sind bei Protesten und Unruhen im Oktober bislang 44 Palästinenser ums Leben gekommen, sieben Israelis starben bei Angriffen mit Messern, Schusswaffen oder Autos. Inmitten dieser Eskalation sendete Tzafrir vergangene Woche ein Zeichen der Völkerverständigung.
Übersetzt lautet seine Nachricht: „Angst vor Arabern? Angst vor Juden? Für uns gibt es keine Araber, aber auch keine Juden. Für uns gibt es Menschen! Und wirklich großartigen arabischen Hummus! Und absolut lobenswerte jüdische Falafel mit kostenlosem Nachschlag bei jedem Hummus-Gericht, egal ob du Araber, Jude, Christ oder Inder bist.“
Der Times of Israel sagte Tzafrir, der Post sei eine Reaktion auf die wachsende Intoleranz sowohl bei arabischen als auch bei israelischen Extremisten und ein kleiner Schritt, Menschen zu verbinden. „Wenn es eine Sache gibt, die diese Leute zusammenbringen kann, ist es Hummus“, sagte Tzafrir der Zeitung.
Bisher sei die Aktion ein voller Erfolg und werde von beiden Seiten gut aufgenommen. Am Montag habe er bereits mehrere Tische mit Arabern und Juden bedient. Das Kichererbsenmus ist koscher und damit gleichzeitig halal, sodass nur der fehlende Wille bei Juden und Araber vom gemeinsamen Essen abhalten könne. Es scheint, als habe Kobi Tzafrir ein Rezept dagegen gefunden.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Politikwissenschaftlerin über Ukraine
„Land gegen Frieden funktioniert nicht“
Nan Goldin in Neuer Nationalgalerie
Claudia Roth entsetzt über Proteste
Proteste bei Nan Goldin
Logiken des Boykotts
Juso-Chef über Bundestagswahlkampf
„Das ist unsere Bedingung“
Bundeskongress der Jusos
Was Scholz von Esken lernen kann
Bündnis Sahra Wagenknecht
Ein Bestsellerautor will in den Bundestag