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Repression im IranZwei Oppositionelle hingerichtet

Nach Angaben der Staatsanwaltschaft waren die Getöteten Mitglieder der verbotenen Volksmudschahedin. Sie sollen Fotos und Videos von den Protesten nach den Wahlen verschickt haben.

Ein Demonstrant vor dem iranischen Generalkonsulat in Hamburg hält am Montag Fotos des hingerichteten Mohammad Ali Haj-Aghai hoch. Bild: dpa

TEHERAN/BERLIN dpa/afp/taz | Im Iran sind am Montag morgen zwei Mitglieder einer Oppositionsgruppe hingerichtet worden. Offiziellen Angaben zufolge haben Jafar Kazemi (47) und Mohammad Ali Haj-Aghaie (62) an den Demonstrationen im Sommer 2009 im Zusammenhang mit den umstrittenen Präsidentschaftswahlen an Demonstrationen teilgenommen. Sie hätten Flugblätter verteilt sowie Foto- und Filmaufnahmen gemacht und diese an Empfänger im Ausland, darunter den Volksmudschahedin, zugesandt.

Außerdem warf ihnen die Staatsanwaltschaft vor, Camp Ashraf, einen Stützpunkt der Organisation im Irak, zu Ausbildungszwecken besucht zu haben. Kazemi und Haj-Aghaie, so die Staatsanwaltschaft weiter, hätten "einem von Großbritannien gelenkten Netzwerk" angehört, das nach den Wahlen für Unruhen habe sorgen sollen.

Der Iran stuft die Volksmudschahedin als Terrororganisation ein und macht sie für Anschläge auf hochrangige Politiker in den letzten Jahrzehnten verantwortlich. Erst im Dezember war ein angebliches Mitglied der Organisation hingerichtet worden. Im offiziellen Sprachgebrauch werden Mitglieder der Volksmudschahedin als "Abtrünnige" bezeichnet.

Wie die "Internationalen Kampagne für Menschenrechte im Iran" berichtete, wollte die Frau von Kazemi, Roudabeh Akbar, ihren Mann am Montag im Teheraner Evin-Gefängnis besuchen, als ihr gesagt wurde, dieser sei am Morgen hingerichtet worden. Weder die Familie noch sein Anwalt seien informiert worden. Akbari stritt ab, daß ihr Mann Mitglied der Volksmudschahedin gewesen sei. Wie viele andere Bürger auch habe ihr Mann Fotos und Videos von den Protesten verschickt. "Ist die Strafe dafür die Todesstrafe?" fragte sie in einem Telefongespräch mit der Menschenrechtsorganisation.

Maryam Radschawi, Präsidentin des Nationalen Widerstandsrats Iran (NCRI), forderte in einer Stellungnahme die internationale Gemeinschaft auf, "diese barbarischen Hinrichtungen zu verurteilen und die wirtschaftlichen und diplomatischen Beziehungen zu dem herrschenden mittelalterlichen Regime zu suspendieren, bis sich die Lage der Menschenrechte verbessert hat und Folter und Hinrichtung gestoppt sind". Der NCRI ist eine Dachorganisation der Volksmudschahedin.

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3 Kommentare

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  • MM
    Meryem Marx

    Ich finde es sehr sonderbar, dass unsere Medien "Oppositionelle" aus Terroristen machen. Wie wäre es, "unsere" RAF zu ebensolchen zu erklären?

    Meines Wissens hat die EU erst kürzlich die "Volksmujaheddin" von der Terrorliste gestrichen, warum auch immer.

    Ich stelle im Gegensatz zu Herrn Gober eher fest, dass in Richtung Iran jegliche Hetze recht ist - schon diese Aufregung wegen einer verurteilten Gattenmörderin, deren "sofortige Freilassung" gefordert wurde - dass in den USA eine geistig behinderte Frau hingerichtet wurde, hat hier niemanden gestört. Auch in der Sache Asthiani war eine "Menschenrechtlerin" mit terroristischer Vergangenheit beteiligt.http://tinyurl.com/3x4j324

     

    Etwas Objektivität in Iran-Recherchen würde auch der TAZ gut anstehen. Man kann die Todesstrafe kritisieren, muss aber nicht aus jedem in Iran verurteilten Straftäter einen "Oppositionellen " machen.

  • DG
    Dirk Gober

    Warum funktioniert die linke Empörungsindustrie eigentlich nicht in diesem Fall?

    Wird in den USA ein Kindermörder oder ein Sexualmörder hingerichtet, fließen dicke Tränenbäche die linken Alleen hinunter, aber wenn zwei Menschen ermordet werden, die lediglich ihr Recht auf politische Betätigung in Anspruch genommen haben, schweigen die Linken. Was solls, der Held der "Aemrikakritischen", Achmadinedschad, ist ja der Feind des eigenen Feindes, also per se gut.

  • M
    Marcela

    versteh ich nicht, die "volksmujjahedeen" sind doch international anerkannte Terroristen, warum schreibt ihr dann "Opposition"?