Reisepässe aus Vietnam: Auch in Spanien nicht akzeptiert
Vietnam führte kürzlich neue Reisepässe ein, die bisher nur Deutschland nicht akzeptiert hat. Nun will sie auch Spanien nicht anerkennen.

Der alte grüne vietnamesische Reisepass geht, aber den neuen blauen akzeptiert Spanien nicht mehr Foto: makidotvn/imago
BERLIN taz | Nach Deutschland erkennt seit Montag mit Spanien ein weiterer Schengen-Staat vorläufig keine der seit dem 1. Juli ausgestellten neuartigen vietnamesischen Reisepässe mehr an. Inhaber bekommen keine Visa mehr ausgestellt. Wie die taz berichtet hatte, hat Deutschland als einziger Staat weltweit die neuen vietnamesischen Reisepässe nicht mehr anerkannt, weil darin kein Geburtsort mehr steht.
Wegen vieler Namensähnlichkeiten im Vietnamesischen sei der Geburtsort allerdings ein wichtiges Merkmal, um Personen voneinander zu unterscheiden, hatten das Auswärtige Amt und das Bundesinnenministerium argumentiert. Vietnam besteht aber auf den neuen Reisepässen und hält sie für rechtskonform. Vietnam hat darauf verzichtet, den Geburtsort in den Pass zu schreiben, wie es international Standard ist. Er steht dort nur indirekt – versteckt in einem Zifferncode.
„Derzeit führen die zuständigen spanischen Behörden in Zusammenarbeit mit anderen Schengen-Mitgliedsstaaten technische Analysen der neuen vietnamesischen Reisepässe durch“, heißt es auf der Facebookseite der spanischen Botschaft in Hanoi. „Die Vorschriften erlauben die Erteilung von Schengen-Visa an vietnamesische Staatsbürger mit den neuen Reisepässen nicht mehr.“ Wer einen vor dem 1. Juli 2022 ausgestellten Reisepass des alten Typs hat, darf weiterhin nach Spanien und Deutschland reisen.
Die Entscheidungen von Deutschland und Spanien sind vorläufig, die Prüfungen sind noch nicht abgeschlossen.