Regierung und Opposition in Venezuela: Dialog soll wieder starten
Die venezolanische Regierung und die Opposition nehmen am Wochenende wieder Gespräche auf. Gesucht wird ein gemeinsamer Weg aus der Krise.
Themen sind unter anderem die gravierende humanitäre Krise und die Abhaltung von Wahlen. Der Dialog zwischen der Regierung von Nicolás Maduro und der Opposition begann im September 2021 in Mexiko, wurde jedoch bereits im Oktober desselben Jahres ausgesetzt.
Die venezolanische Opposition strebt bei den Gesprächen die Durchsetzung freier Präsidentschaftswahlen 2024 an, die von unabhängigen internationalen Beobachtern begleitet werden. Bei seinem Antrittsbesuch vor ein paar Wochen in Venezuela hatte auch der kolumbianische Präsident Gustavo Petro von seinem sozialistischen Amtskollegen Maduro Garantien für die Opposition bei kommenden Wahlen gefordert.
Die venezolanische Regierung möchte bei den Verhandlungen erreichen, dass die Sanktionen aufgehoben werden und die Blockade humanitärer Hilfsprogramme beendet wird. Vertreter Maduros und der Opposition, einschließlich einer von den USA unterstützten und von dem Interimspräsidenten von Venezuela seit 2019 Juan Guaidó angeführten Fraktion, sollten voraussichtlich auch über eine Ausweitung der US-Erlaubnis für den Ölgiganten Chevron sprechen, in Venezuela zu operieren.
Krise führte bereits zu Wegzug
Frankreichs Präsident Emmanuel Macron begrüßte die Ankündigung als „wunderbare Nachricht“. Zuletzt hatten sich Petro, Macron und Argentiniens Staatschef Alberto Fernández getroffen, um über eine Wiederaufnahme des Dialogs zu beraten. Eingebunden war auch Norwegen, das bereits bei den Friedensgesprächen in Kolumbien eine entscheidende Rolle spielte.
Venezuela leidet seit Jahren unter einer schweren Wirtschaftskrise. Wegen der unsicheren politischen und wirtschaftlichen Verhältnisse sowie staatlicher Repression haben inzwischen rund sechs Millionen Venezolanerinnen und Venezolaner ihre Heimat verlassen.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Nahost-Konflikt
Alternative Narrative
Nach der Gewalt in Amsterdam
Eine Stadt in Aufruhr
Putins Atomdrohungen
Angst auf allen Seiten
+++ Nachrichten im Nahost-Krieg +++
IStGH erlässt Haftbefehl gegen Netanjahu und Hamas-Anführer
Die Wahrheit
Der erste Schnee
Krise der Linke
Drei Silberlocken für ein Halleluja