Reformen in der Katholischen Kirche: Synodaler Weg für Homoehe
Erneut diskutieren progressive Katholiken bei der Synodalversamlung. Sie fordern die Gleichstellung von Homosexuellen in der Ehe und in kirchlichen Ämtern.
Ebenso wie bei einem Text zu ehelicher Liebe und Sexualität bedeutet das eine lehramtliche Neubewertung, das heißt eine Weiterentwicklung der katholischen Lehre. Sollte der Text beschlossen werden, empfiehlt die Synodalversammlung dem Papst, eine solche lehramtliche Neubewertung vorzunehmen. Wenn der Papst dies tun würde, hätte dies nicht nur Auswirkungen auf den Katholizismus in Deutschland, sondern weltweit.
Manchen Delegierten gingen die Texte zu weit, anderen nicht weit genug: Ein Diskriminierungsverbot dürfe nicht nur für Homosexuelle gelten, sondern für alle sexuellen und Geschlechtsidentitäten, forderten vor allem junge Delegierte. Eine lesbische Religionslehrerin würdigte den Text als ersten „Schritt zu einer Kirche ohne Angst, eine wahre inklusive Kirche“.
Auch im Bereich der Sexualität von Ehepaaren sprach sich die Mehrheit der Synodalen für Änderungen der bisherigen Lehre aus, wie sie beispielsweise im Katechismus, dem katholischen Glaubenshandbuch, dargelegt wird. Es müsse eine Grenze gezogen werden, sagte der Priester und Philosoph Eberhard Tiefensee: „In keinem anderen Bereich geht die Kirche so ins Detail wie im Schlafzimmer.“ Der Münchner Kardinal Reinhard Marx betonte: „Der Katechismus ist nicht der Koran. Er wird immer wieder geändert.“
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