Rechtsextreme Brutalität 2016: Mindestens elfmal wollten Nazis töten
2016 gab es bereits elf versuchte Tötungsdelikte von Neonazis. Im Vorjahr waren es sieben. Das erklärte das Innenministerium auf eine Anfrage der Linken.
Dem Bericht zufolge wurde vier versuchte Morde und sieben versuchte Totschlagsdelikte registriert. Jeweils drei Delikte wurden demnach in Bayern und Sachsen verübt, zwei in Sachsen-Anhalt und je eines in Nordrhein-Westfalen, Brandenburg und dem Saarland. Dem Tagesspiegel zufolge richteten sich mehrere Attacken gegen Flüchtlinge und andere Migranten.
Als versuchte Morde wertete die Polizei zwei Fälle aus Bayern: Im Februar warf in Hirschau ein Mann eine Brandflasche in ein Flüchtlingsheim. Im selben Monat attackierte in Kelheim ein Mann mit einer Machete einen Flüchtling. Auch Brandanschläge auf Flüchtlingsunterkünfte im Juni in Zwickau und im September in Wilnsdorf in Nordrhein-Westfalen wurden als versuchte Morde eingestuft.
In einem Fall war dem Tagesspiegel zufolge ein Mann aus der rechtsextremistischen Szene Opfer. Am 3. Oktober prügelten im brandenburgischen Wittstock drei Rechtsextremisten einen weiteren Mann aus der Szene und verletzten ihn schwer.
Der Verfassungsschutz beobachtet seit längerem, dass die Neonazi-Szene immer brutaler wird. Nach dem aktuellen Verfassungsschutzbericht gilt inzwischen jeder zweite Rechtsextremist als gewaltbereit. Die Zahl der Gewalttaten ist seit 2015 stark gestiegen.
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