Reaktionen auf Internet-Bemerkung: Merkel und ihr Neuschland
Für Angela Merkel ist das Internet „Neuland“. Onlinenutzer und politische Gegner reagieren umgehend. Doch nicht jeder Seitenhieb funktioniert.
BERLIN taz/dpa | „Das Internet ist für uns alle Neuland“, sagte Bundeskanzlerin Angela Merkel am Mittwoch bei einer Pressekonferenz mit US-Präsident Barack Obama im Kanzleramt zum Thema Prism. Die Kanzlerin hat wohl nicht erwartet, dass dieses komische Internet ihre Bemerkung zum #Neuland aufgreift:
tumblr-Blogs wie Neues aus Neuland oder Das Internet ist für uns alle Neuland eröffneten die Elektropforten. (Bitte nicht verwechseln mit den Seiten Neuland oder Neuland.) Fotos von Merkels Schreibtisch, ihrer Neulandentdeckung und oder Neuland für Dummies.
Politische Gegner von Merkel versuchten, die Gelegenheit zu nutzen. „Also ich fühle mich in diesem #Neuland eigentlich meistens ganz wohl“, twitterte der SPD-Vorsitzende @sigmargabriel. Der Fuchs hatte Twitter nämlich schon im Mai 2012 für sich entdeckt. Ein Nutzer fragt ihn: „Sie meinen dieses Myspace, oder?“ Die Piratenpartei verbreitete als Antwort auf die Merkel-Bemerkung einen Link zu ihrem Wahlprogramm und macht aus ihr einen Boris Becker.
Die Bundeskanzlerin ist im Gegensatz zu US-Präsident Barack Obama selbst nicht (!) auf Twitter vertreten, sondern überlässt das Twittern ihrem @RegSprecher Steffen Seibert. Merkel veröffentlicht aber seit Sommer 2006 regelmäßig Video-Podcasts im Web und veranstaltete im April einen Google-Hangout zum Thema Integration.
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