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Raus aus Hamburg

■ Großreeders Container nach Bremen

Die beiden Großreedereien Maersk (Dänemark) und Sealand (USA) werden künftig den Containerumschlag von Hamburg nach Bremen und Bremerhaven verlagern. Sie gründeten gestern gemeinsam mit der Bremer Lagerhaus-Gesellschaft (BLG) eine neue Firma, die das Containerterminal III (CT III) in Bremerhaven übernimmt. Der BLG-Vorstandsvorsitzende Hans-Heinrich Pöhl freute sich über diesen „Meilenstein für Bremen“.

Von den acht wöchentlichen Containerdiensten würden in Zukunft sieben Bremerhaven und nur noch einer den Hamburger Hafen anlaufen, sagte der Chef der Maersk Line, Ib Kruse. Damit wird Hamburg weitere Container der Reederei verlieren. 1997 waren allein von Maersk in Hamburg 150.000 Standardcontainer und in den bremischen Häfen 120.000 umgeschlagen worden.

Mit dem CT III, das künftig „North Sea Terminal Bremerhaven“ heißt, könnten die Reedereien ihren Kunden „ein modernes Terminal“ bieten, betonte Kruse. Er begrüßte das Kooperationsangebot der BLG, das Maersk und Sealand damit eine bevorzugte Abfertigung – ein sogenanntes „dedicated terminal“ – sichere. Hamburg habe sich zu einer bevorzugten Behandlung nicht durchringen wollen, kritisierte der Reeder.

Bis zu 500.000 Container könnten jährlich an dem Ende 1997 eingeweihten neuen Terminal abgefertigt werden, sagte Bremens Hafensenator Uwe Beckmeyer (SPD). Mit dem in den nächsten drei Jahren gebauten CT IIIa erhöhe sich die Kapazität auf etwa 780.000 Container.

Im vergangenen Jahr wurden in Bremerhaven 1,7 Millionen TEU umgeschlagen. Das waren nach Angaben der Bremischen Hafenvertretung 180.000 Containereinheiten mehr als 1996. Insgesamt hatten die bremischen Häfen 1997 mit 34 Millionen Tonnen (Vorjahr: 31,5) ihren bisher besten Gesamtumschlag erzielt. lni

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