Rassistischer Anschlag vermutet: Mann fährt in Fußgängergruppe
Ein Autofahrer fährt im Ruhrgebiet in eine Menschenmenge, vier Menschen sind verletzt. Ermittler haben Hinweise auf einen fremdenfeindlichen Anschlag.
Nordrhein-Westfalens Innenminister Herbert Reul (CDU) erklärte: Der Fahrer hatte die „klare Absicht, Ausländer zu töten“. Der Fall müsse „sehr ernst genommen werden“, es werde mit Hochdruck ermittelt.
Unter den Verletzten sind Syrer und Afghanen. Zwei weitere Versuche des Mannes, in Bottrop und der Nachbarstadt Essen Passanten anzufahren, schlugen fehl. Hier kamen die Menschen mit dem Schrecken davon. Die Ermittler haben nach eigenen Angaben „erste Informationen über eine psychische Erkrankung des Fahrers“. Zu seiner Nationalität machten sie zunächst keine Angaben.
Der aus Essen stammende Mann hatte nur Minuten nach dem Jahreswechsel mit seiner Attacke begonnen. Auf einer Zufahrtsstraße zur Bottroper Innenstadt habe der 50-Jährige mit seinem Wagen zunächst auf einen einzelnen Passanten zugehalten, berichteten die Behörden. Doch der Fußgänger konnte sich retten.
Danach kam es zu dem folgenschweren Zwischenfall am zentralen Berliner Platz. Der Autofahrer sei in eine Gruppe von Menschen gefahren, die gerade den Jahreswechsel mit Böllern und Raketen feierten. Dabei wurden mindestens vier Menschen teils schwer verletzt. Unter den Verletzten sind auch Syrer und Afghanen, teilten die Ermittler mit.
Flucht nach Essen
Der Mann flüchtete den Angaben zufolge anschließend in seine Heimatstadt Essen. Dort habe er noch einmal versucht, gezielt in eine an einer Bushaltestelle wartende Menschengruppe zu fahren. Die Polizei nahm den Mann wenig später fest. Schon dabei habe er sich fremdenfeindlich geäußert, erklärten die Behörden.
Zu den Hintergründen und dem genauen Ablauf der Tat sind noch viele Fragen offen: So sei nicht klar, warum der Anschlagsversuch in Essen gescheitert sei, sagte eine Polizeisprecherin. „Vielleicht sind Leute weggerannt, vielleicht hat das aus anderen Gründen nicht funktioniert. All das zu klären, ist jetzt unsere Aufgabe.“ Es müssten jetzt Zeugen befragt werden.
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