Rassismus: Anzeige erstattet gegen Polizei
Beamte hatten Napuli Langa in der U-Bahn in Gewahrsam genommen und die Geflüchtete nach ihrer Aussage misshandelt.
Die Vorwürfe gegen die Beamten sind drastisch: Sie sei im Polizeigewahrsam rassistisch und sexistisch beschimpft und misshandelt worden, hatte Flüchtlingsvertreterin Napuli Langa der taz vor anderthalb Wochen berichtet. Nun wurde gegen die Polizisten Anzeige erstattet. „Die Kollegen, die an dem Tag Dienst hatten, werden vom Landeskriminalamt vernommen“, so ein Polizeisprecher am Mittwoch. Mehr könne er zu den Ermittlungen derzeit nicht sagen.
Napuli Langa gehört zu den Mitbegründern des Camps auf dem Oranienplatz. Nicht sie selbst hat Anzeige erstattet, sondern jemand, der aus den Medien von den Vorwürfen erfahren hat, erklärt der Polizeisprecher. Langa bestätigt, dass sie bislang von einer Anzeige abgesehen habe. Sie denke stattdessen über andere Schritte nach, etwa über eine Diskussionsveranstaltung mit Vertretern der Polizei und mit Flüchtlingen. Wer die Anzeige erstattet habe, wisse sie auch nicht, so die Sudanerin.
Am Freitag vor knapp zwei Wochen war eine Gruppe Flüchtlinge in eine Fahrscheinkontrolle geraten. Als ein Flüchtling kein gültiges Ticket vorweisen konnte, kam es zum Konflikt (siehe Video). Napuli Langa soll einen Beamten gebissen haben, heißt es vonseiten der Polizei. Gegen sie und einen weiteren Flüchtling wird wegen gefährlicher Körperverletzung und Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte ermittelt.
In Polizeigewahrsam sei Langa sieben Stunden festgehalten worden, weil sie keine Papiere dabeigehabt habe. Langa sagt, beim Abnehmen ihrer Fingerabdrücke hätten bis zu sechs Beamte am Boden auf ihr gesessen. „Sie haben mir einen Eimer über den Kopf gestülpt.“ Sie sei als „Monkey“ beschimpft worden, ein Beamter habe gesagt: „I fuck you in the ass.“
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