Raketentests in Nordkorea: Kim Jong-un grüßt das Meer

Unter Missachtung von UN-Auflagen testet Nordkorea offenbar erneut ballistische Raketen. Diesmal wurden zwei Scud-Kurzstreckenraketen abgefeuert.

Grüße aus Nordkorea: Raketentest am 27. Juni 2014. Bild: dpa

SEOUL dpa | Nach dem Test angeblich neuartiger Lenkraketen setzt Nordkorea erneut auf militärische Stärke. Am frühen Sonntagmorgen feuerte das Militär des kommunistischen Landes nach südkoreanischen Angaben im Abstand weniger Minuten zwei Kurzstreckenraketen an der Südostküste nahe Wonsan in Richtung offenes Meer ab.

Es seien vermutlich zwei ballistische Raketen des Typs Scud mit einer Reichweite von 500 Kilometern gewesen, sagte ein Sprecher des Verteidigungsministeriums in Seoul. Der Weltsicherheitsrat untersagt Nordkorea per Resolution den Start von Raketen „unter Verwendung ballistischer Raketentechnik“.

In Südkorea wurde spekuliert, dass Nordkorea wenige Tage vor dem Südkorea-Besuch des chinesischen Staatschefs Xi Jinping Stärke demonstrieren will. Beim Gespräch Xis mit Präsidentin Park Geun Hye am Donnerstag wird nach Angaben des Präsidialamts in Seoul der Streit um das nordkoreanische Atomprogramm ein Schwerpunkt sein.

China, das nach wie vor gute Kontakte zum kommunistischen Regime in Nordkorea pflegt, versucht seit langem, neue Mehrparteiengespräche über Nordkoreas Atomprogramm in Gang zu bringen. Südkorea und die USA verlangen jedoch vorher konkrete Abrüstungsschritte Pjöngjangs.

Nordkorea testet regelmäßig Raketen von kurzer Reichweite. Am vergangenen Donnerstag wurden nach südkoreanischen Angaben drei Raketen mit 190 Kilometern Reichweite verschossen. Nur einen Tag später berichteten die staatlichen nordkoreanischen Medien, die Streitkräfte hätten erfolgreich eine neuartige Lenkrakete getestet.

Seit Anfang des Jahres haben sich die Spannungen auf der koreanischen Halbinsel wieder erhöht. Nordkorea hatte im Februar und März zahlreiche Raketen abgefeuert, darunter auch Scud-Kurzstreckenraketen und zwei Mittelstreckenraketen. Die Tests wurden auch als Antwort auf die gemeinsamen südkoreanisch-amerikanischen Frühjahrsmanöver gesehen. Auch Südkorea hatte im März mehrere ballistische Raketen getestet.

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