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RAW-Tempel in Berlin-FriedrichshainKreative Hoffnung

Für zwei Gebäude des RAW-Tempels wurden langfristige Mietverträge abgeschlossen. Weitere könnten folgen.

Seit gut 15 Jahren kämpfen die NutzerInnen des RAW-Tempels in Friedrichshain für ihr Grundstück. Nun gibt es erstmals berechtigte Hoffnung, dass das Gelände langfristig für kulturelle und soziale Gruppen und Veranstaltungen gesichert werden kann: Wie erst Donnerstag bekannt wurde, konnten Anfang Dezember Mietverträge für zwei der vier denkmalgeschützten Gebäude an der Revaler Straße 99 unterzeichnet werden – auf 15 Jahre, mit der Option auf Verlängerung. Für die zwei anderen Gebäude könnte es eine ähnliche Lösung geben, sagte Holger Werner vom Verein Clof (Creative Lobby of Future), der die Verhandlungen im Auftrag des RAW-Tempels führte. Auf dem Grundstück zwischen Warschauer Straße und Modersohnstraße gibt es neben dem RAW-Tempel noch andere Kultureinrichtungen, etwa die Clubs Astra und Cassiopeia und einen Kletterturm.

Die Situation des RAW-Tempels ist komplex. Grund dafür sind die Eigentumsverhältnisse des ehemaligen Reichsbahnausbesserungswerks entlang der Bahngleise. Die Bahn hatte ihr Gelände gestückelt verkauft, der westliche Teil gehört der R.E.D. Berlin Development GmbH, die es wiederum an isländische Investoren veräußern wollte. Nach mehr als einjährigen „zähen Verhandlungen“ konnte laut Holger Werner nun jedoch ein „Vertrag zur Sicherung der soziokulturellen Nutzer“ auf dem Gelände erarbeitet, den auch die R.E.D. anerkannt habe. Die Miete beträgt 1,50 Euro pro Quadratmeter. Ohne Unterstützung von Senat und Bezirk wäre eine solche Lösung nicht möglich gewesen, so Werner. Er hofft auf ähnliche Verträge mit der R.E.D. für die zwei anderen Häuser.

Udo Glaw vom RAW-Tempel freut sich zwar über diesen ersten Erfolg. Er teilt aber den Optimismus von Holger Werner nicht. Es werde schwierig, auch die anderen beiden Häuser zu bekommen. (BIS)

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13 Kommentare

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  • M
    mütze

    Soviel ich weiss, wurde das Gelände an die BNRE verkauft. Der ehemaligen Vermieterin RED ist es nach aktueller Rechtslage gar nicht möglich, Mietverträge auf diesem Teil des Geländes auszuhandeln. Dies soll sicher nur ein Störmanöver sein - man muss dazu wissen, dass sich die BNRE und die RED gerade in einem Rechtsstreit um die Wirksamkeit des Grundstückskaufvertrages befinden.

    Erschreckend hierbei ist für mich vor allem, dass der Verein jetzt hinter verschlossenen Türen Verträge mit seiner eigentlichen Erzfeindin RED abschliesst. Also der Gesellellschaft, die den Verein die letzten Jahre am liebsten gleich vor die Tür gesetzt hätte. Liebe Taz - recherchiert doch mal in diese Richtung, ich bin mir sicher, dass dies die wesentlich interessantere Geschichte ist.

  • Die Gerüchteküche gerüchtet, dass sich die Situation etwas anders darstellen könnte und Holger Werner mit dem CLOF sowas wie eine feindliche Übernahme betreiben könnte. Und wie war das mit der Nähe zwischen Udo Glaw und der RED?

     

    Alles nur Gerüchte... ;) Lohnt sich aber vielleicht das mal zu recherchieren liebe TAZ

    • @ko mm en ta tor:

      Um die Informationen aus dem Artikel wenigsten etwas bewerten zu können ist es gut zu wissen, dass es sich bei den beiden Gebäuden um das Stoff- und Gerätelager und das Ambulatorium handelt. Die beiden Gebäude, die kommerziell am ehesten verwertbar erscheinen.

       

      Für das Ambulatorium hat der RAW-Tempel e.V. bisher keinen Vetrag gehabt und es folglich nicht genutzt.

       

      Dass Holger W. im Auftrag des Vereins dafür nen Vetrag aushandelen soll, ohne das BWH und das VWG (die beiden anderen Gebäude) einzubeziehen, muss einen schon Wundern.

       

      Sinn würde das natürlich machen, würde man annehmen, Udo G. wollte mit dem Theater Majak das Ambulatorium für sich reklamieren, Holger W. ginge es vordergründig um die Veranstaltungshalle und die beiden anderen Gebäude würden dafür geopfert...

       

      Naja Gedankenspiele... ;)

      • @ko mm en ta tor:

        Wenn es denn schon bewertet werden soll, dann auch bitte vollständig: es gab im letzten Jahr weder seitens der RED noch von der isländischen Seite ein Vertragsangebot für Haus 4/Verwaltungsgebäude. Sehr wohl war angedacht, dieses Haus gemeinsam mit einem weiteren Träger unter Vertrag zu bringen. Auch für Haus 2/Beamtenwohnhaus wurden Gespräche geführt, jedoch kein Vertragsangebot erstellt. Derzeit besteht für Haus 2 und 4 noch ein Vertragverhältnis des RAW-tempel bis 2019. Es wird eine Kooperation der involvierten Träger und Vereine angestrebt, die in einer zu entwickelnden Rechtsform alle 4 Häuser unter Vertrag nehmen soll. Zum Artikel: Die Vivico hat 2007 das Gesamtgelände an die RED verkauft, mit Hilfe isländischer Investoren. Infolge innergesellschaftlicher Auseinandersetzungen wurde 2013 ein Lasten- und Nutzenwechsel für die westlichen Grunstücksteile bekanntgegeben, der jetzt wiederum strittig ist.

  • N
    Nicht-Friedrichshainer

    Was ist der RAW-Tempel? Ein Club oder ein Tempel, Anderes? Ist RAW eine Abkürzung?

    • @Nicht-Friedrichshainer:

      Nachzusehen unter www.raw-tempel.de oder auf Facebook, der RAW-tempel e.V. ist ein soziokulturelles Zentrum welches seit 1999 zunächst in Zwischennutzung auf dem leerstehenden ehemaligen Reichsbahnausbesserungswerk (RAW) Franz Stenzer entwickelt wurde.

      • @Mikado:

        Danke, Mikado.

         

        So, meine Meinungsbildung zum RAW-Tempel ist erschöpft. Würde ich dem Baby einen Namen geben, würde ich sagen: RAW-Tempel ist ein staatliches Kulturprojekt in Friedrichshain-Kreuzberg.

      • @Mikado:

        Von dem, was ich so lese und höre, sind die Identitäten von Friedrichshain-Kreuzberg als Ganzem noch sehr unterschiedlich. Der Bezirk ist weit davon entfernt, sich einen für den alltäglichen Gebrauch einfacheren Namen zu geben. Einfachere Namen kamen in Berlins Geschichte stets irgendwann nach der Zusammenlegung von Stadtteilen. Kommt Zeit, kommt Name. Bleibt noch viel zu tun beim Entwickeln einer gemeinsamen Identität. Gutes Arbeiten, RAW-Tempel!

        • @Anke.:

          Der Name ist nur ein Beispiel. Gemeinsame Identität macht klar viel mehr aus.

      • @Mikado:

        In den Open-Data des Abgeordnetenhauses, der Datenbank Pardok, ist in der Drucksache 15/3943 die Rede von RAW-Tempel als "kulturgewerblichen Projekt- und Gründerzentrums".

      • @Mikado:

        Gucke ich beim Internet-Archiv (archive.org) nach, kennt das den Verein seit 2001. In der ersten verfügbaren Vereinssatzung von 2000 lese ich in § 2, dass der Verein gegründet wurde, um die Stadtteile Kreuzberg und Friedrichshain einander näherzubringen. In meiner Vorstellung dämmert eine mögliche Entstehungsgeschichte.

      • @Mikado:

        Lese ich in der Kategorie Ziele auf www.raw-tempel.de, werde ich mit einem 40-Wörter-Satz begrüßt. Kurzfassung des zweiten Satzes: RAW-Tempel ist ein Kultur-Verein.

         

        Kultur-Verein. Ok, was bedeutet das in der Praxis jetzt?

      • @Mikado:

        Ich lese Definitionen zu aktuellen Themen lieber aus der Hand eines Journalisten mit Namen als aus der eines gleichgesinnten relativ anonymen Kommentators/in. Kann ja sein, dass Sie von RAW-Tempel sind. Dass Sie ein bestimmtes Image transportieren wollen.