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■ Psychischer Druck auf Schüler nimmt zuWeniger Gewalt an Schulen als gedacht

Frankfurt/Main (AP) – „Das öffentliche Bild einer massiven und weitverbreiteten Gewaltbelastung in den Schulen stimmt nicht und muß erheblich differenziert werden“, schreiben die Bielefelder Autoren einer Untersuchung über Gewalt an hessischen Schulen. Sie registrierten nur unerheblich mehr Gewalttaten als 1973. Verbreiteter als körperliche Angriffe sei vielmehr psychischer Druck.

Immerhin mehr als 50 Prozent der Schüler gaben an, Mitschüler zu hänseln oder zu beschimpfen. Lediglich 4 Prozent der 3.540 Befragten sagten dagegen, sie würden mehrmals monatlich bedroht oder geschlagen. 2 bis 5 Prozent gaben zu, andere jede Woche mehrmals zu erpressen oder zu bedrohen oder sich massiv zu prügeln.

Die Gewalt gehe vor allem von Jungen aus. Mädchen seien eher an Beleidigungen und Beschimpfungen beteiligt. Zudem fanden die Forscher heraus, daß Mädchen bei Gewalthandlungen oft als Drahtzieherinnen oder motivierende Beifallsbekunderinnen im Hintergrund beteiligt waren. 18 Prozent der Mädchen an Gymnasien und 27 Prozent an Real- und Hauptschulen fühlen sich geschmeichelt, wenn Jungs sich ihretwegen prügeln.

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