Proteste in Honduras: Demo fordert Zelayas Rückkehr
Die Proteste reißen nicht ab: Nach schweren Ausschreitungen wird erneut eine nächtliche Ausgangssperre verhängt.
BOGOTÁ epd | Rund 10.000 Anhänger des gestürzten honduranischen Präsidenten Manuel Zelaya haben am Dienstagabend (Ortszeit) in der Hauptstadt dessen Rückkehr gefordert. Nach Medienberichten kam es zwischen der Polizei und den Demonstranten zu Zusammenstößen. Demonstranten zündeten Autoreifen, einen Linienbus und ein Schnellrestaurant an. Die Sicherheitskräfte setzten Tränengas ein. Die Putschregierung unter Roberto Micheletti verhängte daraufhin erneut eine nächtliche Ausgangssperre. Zelaya war Ende Juni von der Armee abgesetzt und außer Landes gebracht worden.
In tagelangen Märschen waren die Demonstranten aus verschiedenen Regionen des Landes in die Hauptstadt gekommen. In einer Erklärung kündigten die Organisatoren eine Ausweitung der friedlichen Proteste an, wenn Zelaya nicht wieder in sein Amt eingesetzt werde. Auch in anderen honduranischen Städten gingen Anhänger des gestürzten Präsidenten auf die Straße. In der Wirtschaftsmetropole San Pedro Sula wollten Unterstützer Zelayas am Mittwoch beim WM-Qualifikationsspiel zwischen Honduras und Costa Rica demonstrieren.
Unterdessen verschob die Organisation Amerikanischer Staaten (OAS) die für diese Woche geplante Reise einer Delegation von Außenministern nach Tegucigalpa auf Ende des Monats. OAS-Generalsekretär José Miguel Insulza erklärte in Washington, zunächst solle eine Reise von Vertretern der Interamerikanischen Menschenrechtskommission nach Honduras abgewartet werden. An der geplanten OAS-Mission hatte sich ein Streit entzündet, weil Micheletti dem OAS-Generalsekretär Parteilichkeit vorwirft.
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