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Proteste in ChinaErneut Schüsse auf Tibeter

Bis zu fünf Demonstranten werden bei Unruhen in der Provinz Sichuan von Sicherheitskräften getötet. Exiltibeter fordern ein internationales Eingreifen.

Stiller Protest junger tibetischer Mönche im indischen Dharmsala gegen das gewaltsame Vorgehen chinesischer Sicherheitskräfte in Sichuan. Bild: dapd/ap

PEKING taz | Die Unruhen in tibetisch besiedelten Gebieten Südwestchinas breiten sich aus. Am Dienstag wurden nach unterschiedlichen Angaben von Sicherheitskräften bis zu fünf Tibeter erschossen und rund vierzig Personen verletzt. Lobsang Sangay, der Premierminister der tibetischen Exilregierung mit Sitz in Indien, rief die internationale Gemeinschaft auf, "einzugreifen, um weiteres Blutvergießen zu verhindern".

Der Hergang der Unruhen und ihre Ursachen sind unklar, da unabhängige Journalisten und Beobachter keinen Zugang haben. Die amtliche Nachrichtenagentur Xinhua sprach von einem "Mob", der am Dienstag im Kreis Seda in der Provinz Sichuan eine Polizeistation mit Benzinflaschen, Messern und Steinen angegriffen habe. 14 Polizisten wurden verletzt. Aus der Menge sei auch geschossen worden. Tibet-Organisationen im Ausland zufolge hatten sich Mönche und andere Tibeter zu Protesten gegen Verhaftungen und Repressionen versammelt.

Am Montag war es bereits in einem anderen Kreis von Sichuan zu Zusammenstößen gekommen, bei denen bis zu sechs Tibeter getötet worden sein sollen.

Die Proteste entzündeten sich offenbar an verschärften Kontrollen der örtlichen Polizei und Zivilverwaltung, die sich den tibetischen Klöstern festgesetzt haben, um, wie es offiziell heißt, die "Stabilität" zu wahren. Mit einer Welle von Selbstverbrennungen 2012 hatten Mönche, Nonnen und tibetische Laien in dieser Region ihren Widerstand gegen die Regierungspolitik ausgedrückt. Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International forderte Peking auf, einen Sondergesandten der UNO in die Region reisen zu lassen, der die Situation überprüfen könnte.

Chinas amtliche Medien berichteten derweil von Feiern in der tibetischen Hauptstadt Lhasa und anderen Orten der Region anlässlich des chinesischen Neujahrfestes Anfang dieser Woche, die offenbar den Herrschaftsanspruch der KP unterstreichen sollen: Dabei wurden an zentralen Gebäuden überdimensionale Porträts kommunistischer Parteiführer aufgehängt.

Wenige Tage zuvor hatte die KP angekündigt, sie wolle in diesem Jahr ihre "patriotischen Schulungen" in den Klöster und den Kampf gegen die "separatistischen Aktivitäten des Dalai Lama" verstärken.

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4 Kommentare

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  • R
    real

    herr maoam, sie sollten nicht etwas behaupten,was vieles nicht stimmt. es geht nicht um den geistliche oberhaupt, sondern um die zufriedenheit der tibetischen volk in tibet.

    übrigends hat der Dalai lama politischen Amt demokratisch von volk wählen lassen.

    menschenrechte, meinungs-,pressefreiheit und brutalen unterdrückung der tibeter in eigene heimat tibet von der fremdherscher der chinesischen cp regierung ist langfristig sicher keine lösung.

  • M
    maoam

    "Viele Tibeter verehren den Dalai Lama als ihr geistiges Oberhaupt und tragen ein Bild von ihm mit sich."

     

    Dieses geistige Oberhaupt wäre nach einer Machtübernahme der religiösen auch gleichzeitig der Präsident, König, Mogul.

    Nennen wir ihn einfach religösen Führer eines fundamental-religiösen buddhistischen Gottesstaates.

     

    "Jegliche Kritik an der chinesischen Führung wird hart bestraft."

     

    Hier geht es nicht um Kritik, als um eine Separation Tibets aus dem chinesischen Vielvölkerstaat um einen sich selbst isolierenden Gottesstaat zu gründen.

     

    Die Rolle der Frauen in fundamental-religösen Staaten braucht man eigentlich nicht mehr zu hinterfragen.

     

     

    Für Tibet wäre die unabhängigkeit ein Rückschritt, eine Rückbesinnung zum Tagelangen 'rumsitzen und Göttern fröhnen. Gesellschaftlich und ökonomisch würde es rapide Bergabgehen, und dieser Gottesstaat würde sich nur noch mit sich und seinen Göttern beschäftigen.

     

     

    Diese Proteste sind keine Kritik, sondern verfassungsfeindliche Bestrebungen, die zum Ziel haben, den chinesischen Staat zu zerstückeln.

     

     

    Wie wird eigentlich Deutschland mit Verfassungsfeinden umgegangen? Ist ja ein etwas aktuelleres Thema, nicht wahr?!?

  • R
    real

    mit heutige kp chinas regierungschef darf man in zukunft keine auf bessere zeit hoffen. sie sind zu solz,rechthaberisch und arrogant, daher gefahr für die ganze welt.

  • B
    bernhard1964

    wozu gibt es denn die Abteilung für Menschenrechte der UNO. Übrigens gehört China dieser Organisation an und hat - so sollte man glauben - die Regeln die dort gelten akzeptiert. Doch die Realität sieht anders aus. Die Ausweglosigkeit der Tibeter in der autonomen Region Tibet ist größer denn je. Selbstverbrennungen von Nonnen und Mönchen sind der verzweifelte Aufruf an die Weltgemeinschaft dem tibetischen Volk zu helfen. Weder Religionsfreiheit, noch Rede- und Pressefreiheit existieren. Jegliche Kritik an der chinesischen Führung wird hart bestraft. Viele Tibeter verehren den Dalai Lama als ihr geistiges Oberhaupt und tragen ein Bild von ihm mit sich. Gerät dieses vor die Augen der Chinesen zieht dies harte Strafen nach sich. Was ist das für eine Nation die ein solches Gebahren an den Tag legt. Ich dachte immer die Chinesen wollen in der Welt eine verantwortungsvolle Rolle spielen? Davon ist nichts zu spüren.