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Proteste gegen die Regierung16-Jähriger in Venezuela getötet

Bei den seit Monaten dauernden Demonstrationen gegen die Regierung sind Dutzende Menschen verletzt worden. Die Zahl der Toten stieg auf 93.

Mit der Shotgun gegen Demonstranten – Sicherheitskräfte in Caracas am Montag Foto: ap

Caracas afp | Bei Protesten gegen die Regierung in Venezuela ist erneut ein junger Mann getötet worden. Der 16-Jährige sei am Montag bei einer Demonstration in La Isabelica im nördlichen Bundesstaat Carabobo ums Leben gekommen, teilte die Staatsanwaltschaft mit. Gut drei Monate nach Beginn der Protestwelle gegen Präsident Nicolás Maduro stieg die Zahl der Toten damit auf 93.

Bei den neuen landesweiten Protesten wurden zudem dutzende Menschen verletzt. Unter den Verletzten waren auch neun Soldaten, wie die Nationalgarde mitteilte.

Die Opposition hatte am Montag mit landesweiten Straßenblockaden gegen Maduro protestiert. Die Regierungsgegner machen den Präsidenten für die schwere Wirtschaftskrise und die Versorgungsengpässe im Land verantwortlich. Ein weiterer Streitpunkt ist eine von Maduro geplante Verfassungsreform.

Am Sonntag hatte die Regierung ihren Wahlkampf für die Einsetzung einer verfassunggebenen Versammlung am 30. Juli begonnen. Die Opposition lehnt das Vorhaben ab und will keine Kandidaten für die 545 Sitze in der Versammlung aufstellen. Die Regierungsgegner werfen Maduro vor, die verfassunggebende Versammlung mit seinen Anhängern besetzen zu wollen und haben für den kommenden Sonntag zu einer Volksabstimmung gegen das Vorhaben aufgerufen.

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5 Kommentare

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  • Als die Öl-Einnahmen sprudelten und Wohltaten an das Volk verteilt werden konnten, war es leicht, den „Sozialismus des 21. Jh.“ auszurufen. Doch seit der Geldsegen versiegt und die Lage schwierig geworden ist, zeigt dieser „Sozialismus“ sein wahres Gesicht. Hervor kommt die Fratze einer ganz „normalen“ Diktatur, die sich gegen das eigene Volk erwehren muss, das sich abgewandt hat!

    • @Pfanni:

      Zustimmung bis auf eine Korrektur: Es wird immer wieder der gesunkene Ölpreis für das Desaster in Venezuela verantwortlich gemacht - wahlweise auch gern in Verbindung mit einer Verschwörung böser Mächte, die den Preis drücken, um der sozialistischen Regierung zu schaden.

      Die Wahrheit ist, dass die Ölpreise Jahrzehnte lang vor dem Boom zur Jahrtausendwende noch deutlich unter heutigem Niveau lagen und dass in anderen Ölexportländern wegen der gesunkenen Preise auch keine Kinder wegen fehlender Medikamente sterben so wie es in Venezuela an der Tagesordnung ist. Schuld am Desaster ist ein komplett verfehltes, auch schon im 20Jh. gescheitertes Wirtschaftsmodell. Dazu kommt eine hemmungslose Korruption und Selbstbereicherung der politischen Elite, die sich nun mit allen Mitteln versucht, an die Macht zu klammern, auch weil klar ist, dass sie nach einem Machtverlust juristisch zur Verantwortung gezogen würden. Wie weit sie dabei gehen, musste nun ein 16jähriges Kind erfahren. R.I.P.

    • 8G
      82236 (Profil gelöscht)
      @Pfanni:

      Klar, so einfach ist das. Der böse Maduro und die lieben Lopez und Capriles, die nur das beste fürs Volk wollen.

      • @82236 (Profil gelöscht):

        Na zumindest lassen die beiden nicht wie Maduro aufs eigene Volk schießen. Das ist doch schonmal was.

      • @82236 (Profil gelöscht):

        Keiner weiß wie gut Lopez, Capriles oder irgendein Anderer Venezuela regieren würden.

        Eines ist aber sicher. Eines der reichsten Länder dieser Erde in so kurzer Zeit so massiv zu verarmen ist eine "enorme" Leistung.

        Schwer vorstellbar, dass es irgendjemand geben sollte, der das noch schlechter machen kann!