■ Am Rande: Protest gegen „Tatort“
Bonn (dpa) – Der türkische Botschafter Volkan Vural hat scharf gegen den „Tatort“-Beitrag „Der Entscheider“ vom 24.11. protestiert. Nach seinen Worten wurde darin gezeigt, wie ein Botschaftsangehöriger foltert, einen Mord verübt und einen weiteren anordnet. In einem Schreiben an den ARD-Vorsitzenden Albert Scharf warf Vural der ARD ferner vor, durch das Zeigen der diplomatischen Autokennzeichen für die Türkei die Mitarbeiter der Botschaft zur „Zielscheibe für Terrororganisationen“ zu machen. „Durch diese auf Lügen und Diffamierung beruhende Sendung wurde versucht, das Ansehen des türkischen Staates zu treffen und unsere Botschaft zu verdächtigen“, schrieb Vural, der von der ARD eine Entschuldigung verlangte. „Sollten in Deutschland tätige Beamte der Türkei angegriffen werden, wird die ARD mitverantwortlich dafür sein“, erklärte er unter Hinweis auf die Ermordung von 34 türkischen Diplomaten und ihrer Angehörigen seit 1974. In Deutschland, wo Vorurteile zu Brandanschlägen gegen von Türken bewohnte Gebäude geführt hätten, sollte die vorrangige Aufgabe der Medien der Kampf gegen diese Vorurteile sein. Der Pressesprecher des Saarländischen Rundfunks, Rolf-Dieter Ganz, wollte erst nach Vorliegen des Schreibens Stellung nehmen.
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