Protest gegen Straße durch die Wuhlheide: Baumhaus abgeräumt
Die Polizei hat den Protest gegen ein Straßenprojekt in der Wuhlheide beendet. Die Aktivst:innen wollten gerade weitere Strukturen schaffen.
Die Polizei rückte am Nachmittag mit einem größeren Aufgebot und einer technischen Einheit samt Kran und Kletterer:innen an, war also auch auf eine Höhenräumung vorbereitet. Die Aktivst:innen hatten das Baumhaus auf sieben Meter Höhe jedoch bereits zuvor verlassen, sodass niemand heruntergeholt werden musste. Das Holzplateau wurde abgerissen und entsorgt, zu Festnahmen oder Personalienfeststellungen kam es nicht. Die Polizei teilte auf Anfrage der taz mit, dass sie nach einem Strafantrag des Revierförsters tätig geworden sei. Das illegale Errichten eines Baumhauses falle unter Sachbeschädigung.
Die Besetzer:innen, eine Gruppe namens Queer_wuhl_ant:is, äußerten sich gegenüber der taz in einer Mitteilung: „Die Polizei hat nun eine Plattform von uns zerstört. Unseren Willen, dieses Straßenprojekt zu stoppen nur umso mehr gestärkt.“ Den Aktivist:innen zufolge war zur selben Zeit, als die Polizei den Wald erreichte, ein Treffen geplant, um „weitere widerständige Strukturen zu erschaffen“, also womöglich weitere Baumhäuser zu bauen.
Die TVO ist eine sieben Kilometer lange Schnellstraße, die die Märkische Allee im Norden mit dem Knotenpunkt An der Wuhlheide/Spindlersfelder Straße im Süden verbinden soll. Sie ist eines der größten Straßenbauprojekte Berlins. Voraussichtlich im nächsten Jahr soll das Planungsfeststellungsverfahren für den Bau beginnen. Anwohner:innen und Organisationen können dann ihre Einwände einbringen. „Auf dass diese ‚Bedenken‘ vielfältig, bunt, schwarz und vor allem störend wirken werden“, schrieben die Aktivist:innen.
Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen
Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Soziologische Wahlforschung
Wie schwarz werden die grünen Milieus?
Streit um tote Geiseln in Israel
Alle haben versagt
Nach Absage für Albanese
Die Falsche im Visier
Nach Taten in München und Aschaffenburg
Sicherheit, aber menschlich
Treibhausgasbilanz von Tieren
Möchtegern-Agrarminister der CSU verbreitet Klimalegende
Ägyptens Pläne für Gaza
Ägyptische Firmen bauen – Golfstaaten und EU bezahlen