Protest gegen Morde in Paris: Kurden aus ganz Europa gedenken
Tausende Menschen haben sich in Paris versammelt. Sie erinnern an den Dreifachmord vor 10 Jahren sowie an den rassistischen Anschlag vor Weihnachten mit drei Toten.
Zu der Kundgebung am Samstag kamen Kurden aus Deutschland, den Niederlanden, der Schweiz und Belgien mit Bussen angereist. Die Demonstrantinnen und Demonstranten trugen Bilder der Getöteten und Flaggen der kurdischen Arbeiterpartei PKK, die in der Türkei verboten ist.
Die Organisatoren wollten mit der Demonstration an den Mord an drei Kurdinnen am 9. Januar 2013 erinnern, von denen eine, Sakine Cansiz, zu den Mitbegründerinnen der PKK gehörte. Die PKK wird in der Türkei, der EU und den USA als Terrororganisation eingestuft. Kurdische Aktivisten vermuten den türkischen Geheimdienst hinter dem Mord. Die Türkei hat dagegen kurz nach der Tat erklärt, womöglich sei der Angriff Teil einer Auseinandersetzung unter Kurden gewesen. Der Tatverdächtige, ein türkischer Staatsbürger, starb vor Prozessbeginn in französischer Haft.
Die Demonstranten erinnerten auch an den Mord an drei Kurden am 23. Dezember in Paris. Die Tat geht nach Angaben der Staatsanwaltschaft auf das Konto eines 69 Jahre alten Franzosen, der sich selbst pathologischen Hass auf Nichteuropäer bescheinigt hat. Ihm wird Mord aus rassistischen Motiven vorgeworfen.
Kurdische Aktivisten haben dagegen den Verdacht geäußert, die Tat sei politisch motiviert. Die Türkei beschwerte sich beim französischen Botschafter über Propaganda kurdischer Aktivisten in Frankreich nach dem Mord.
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