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Pro und ContraSollte man jetzt Glühbirnen horten?

Die EU verbietet ab September Glühbirnen, um Energiesparlampen zu fördern. Ist ein Aufbegehren gegen diese Gängelung angebracht - oder ist der Hang zur Birne albern?

Schön oder Schrott? Bild: "photocase"/ careaux mit o.

P RO

Gleich zwei Hubschrauber kreisten über der Hasenheide. Bild berichtete anderntags triumphierend, dass ihr Einsatz erfolgreich war: "12 Drogenhändler gingen der Polizei ins Netz." Demnächst werden damit keine Rauschgift-, sondern Glühbirnen-Dealer gemeint sein.

Fakt ist, dass sofort nachdem Herstellung, Handel und Genuss dieser Lichtquellen verboten worden waren, Osram und Philips die Glühbirnenpreise erhöhten. Und obwohl sie dann sogar doppelt so viele Birnen wie früher verkaufte, weil die Kunden massenhaft Vorräte anlegten, drängte Siemens/Osram auf Beendigung des Handels mit Glühbirnen.

Das allerdings war nur der Konkurrenz geschuldet: Narva, General Electric und Auer Lighting boten neuartige Birnen an, die länger brennen, weniger verbrauchen und heller sind. Über diese schrieb Technology Review: "Die neue Technologie wendet sich an umweltbewusste Kunden. Denn reguläre Energiesparlampen enthalten giftiges Quecksilber, was sie zum Sondermüll macht." Außerdem fehle ihrem "kalten Licht" der auf Dauer lebenswichtige Infrarotanteil.

Während das italienische Wirtschaftsministerium sich einstweilen noch dem europäischen Glühbirnenverbot verweigert, verfügt das deutsche: Wer nach dem Stichtag noch matte Glühbirnen bestellt, dem droht ein Bußgeld von bis zu 50.000 Euro. Die letzte Möglichkeit, an die Glühbirne zu kommen, ist also das Horten.

In Kreuzberg aber haben pfiffige Ökos bereits eine Beschäftigungsgesellschaft für Langzeitarbeitslose gegründet: Diese werden durch den Bezirk patrouillieren und alle anzeigen, die ihre Räume mit matten Glühbirnen erhellen. Das warme Licht wird sie verraten. Vom Ordnungsamt wird daraufhin ein Bußgeld von 123 Euro pro Birne verhängt - schon der Besitz ist strafbar. "Es ist wie früher im Krieg, als Verdunklung angeordnet wurde, nur andersherum", meint einer der "Light-Controller". Er spürt bereits den Hass der Kreuzberger, die sich nach dem Rauchverbot nicht schon wieder was verbieten lassen wollen.

HELMUT HÖGE ist taz-Kolumnist und Aushilfshausmeister.

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CONTRA

Haben wir denn keine anderen Probleme? Glühbirnen, ausgerechnet schnöde Glühbirnen! Und dann diese Aufgeregtheit auf beiden Seiten. Einerseits wird die Glühbirne plötzlich zum Allerheiligsten der modernen Wohnkultur erhoben, weil ohne ihr Licht die wohlige Atmosphäre auf den Kanapees für immer zerstört scheint. Wie furchtbar! Andererseits stilisiert die Umweltpolitik die Glühbirne zum veritablen Feind, als hänge die Rettung des Planeten von ihrem Verbot ab. Wie dramatisch!

Ist natürlich beides Unsinn. Und so muss an dieser Stelle über das Thema Relevanz geredet werden: Wer Glühbirnen verbietet, Stromheizungen aber ungeniert zulässt, hat die ökologische Relevanz der Technologien nicht begriffen. Wer sich andererseits über das Birnenverbot echauffiert, als ginge es dabei um den Entzug von Menschenrechten, dem sind wiederum die politischen Maßstäbe entglitten. Sehr viel bringen wird das Verbot nicht, aber wohl ein bisschen - womit das Verbot schon okay ist.

Und was ist mit den Hamsterkäufen? Man kann die Verehrung des Glühfadens als harmlose Marotte abtun und darüber schmunzeln, weil sich dadurch viel Unwissen offenbart: Längst gibt es Sparleuchten mit hochwertigem Lichtspektrum und schon bald wird die LED zum neuen Stern am Wohnzimmerhimmel. Dann braucht wirklich keiner mehr Glühlampen.

Doch Fakten zählen offenbar nicht mehr in dieser Debatte. Es geht um Emotionen. Es geht beim Horten von Glühbirnen auch um das gute Gefühl, einen Beschluss der Obrigkeit zu unterwandern. Gerne auch kollektiv. Wehrt euch, leistet Widerstand - hamstert Glühbirnen. Was für eine Programmatik!

Zugleich offenbart der Hang zur Birne aber auch die fehlende Fähigkeit, mit Veränderung umzugehen. Schon der Gedanke an ein neues Licht über dem Wohnzimmertisch verunsichert offenbar manche Menschen hochgradig. Alles in allem ist es ziemlich bizarr, wie man an so einem belanglosen Ding wie einer Glühbirne festhalten kann.

BERNWARD JANZING ist Geowissenschaftler und taz-Autor.

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35 Kommentare

 / 
  • AL
    Anna Lühse

    "Verbraucherbetrug, tickende Zeitbomben!"

     

    Zufällig jemand einen einzigen ernsthaften Testbericht gesehen? Hat das EU-Kartell leider vergessen.

     

    " ... Laut "Öko-Test" sei es unmöglich, durch Energiesparlampen, 80 Prozent an Energie einzusparen, wie von den Herstellern beworben wird. "Öko-Test" offenbarte bereits, dass keine (!) geteste Lampe so hell leuchtete bzw. so langlebig war, wie angegeben.

    Die Bewerbungen der Lampen grenze an Verbraucherbetrug.

     

    Energiesparlampen enthalten zudem hochgiftiges Quecksilber. Laut Umweltschützern seien Energiesparlampen aufgrund des Umweltgiftes "tickende Zeitbomben" und zudem eine Gefahr für die Umwelt."

     

    http://www.shortnews.de/start.cfm?id=783699

     

    "Die Sparlampe Swiss Lights Classic übertraf im Verbrauch sogar die Glühbirne."

     

    Klasse, wa?

    Volksverarsche mit Quecksilber.

    Weg mit der EU-Mafia! Die hassen uns!

  • D
    Dunkelbier

    @ Meyer / Tino E / Gnu

     

    "Nachteil ist die Quecksilberbeschichtung im inneren. Wie hoch da die Entsorgungskosten sind hat mir noch keiner sagen können und ob das nicht wieder auf Kosten der Umwelt geht. Einfach in die Mülltonne sollen sie ja nicht, aber wer hält sich schon daran." (Tino E)

     

    Das ist das Grosse Problem bei so fragwürdigen Verboten: Wer bewusst die in der Anschaffung teure Birne wählt, um Umwelt und Geldbeutel zu schonen macht sich wahrscheinlich auch Gedanken um die Entsorgung.

     

    Wenn aber Leute, die Energiesparen als "Ökosch***e" bezeichnen, diese Birnen kaufen müssen weils nichts anderes mehr gibt, landen die kaputten Birnen natürlich im Hausmüll.

  • M
    meyer

    Mir scheint das politische Feingespühr abhandengekommen zu sein, wenn es neuerdings für ein Verbot ausreichen soll, dass es "ein bißchen hilft" und somit "schon OK ist".

    Früher galt in unserer Demokratie unter anderen das Gebot der Verhältnismäßigkeit, das Verbote stets nur als ultima ratio zuließ und verlangte, ob mann den gleichen Effekt mit einem geringeren Eingriff erreichen könnte.

     

    Bei Grlühbirnen fällt mir da z.B. eine höhere Steuer ein.

     

    Dieser leichtfertige Umgng mit Verboten, der nicht danach frag, ob das Verbot zwingend notwendig ist, sondern allgemeine Zielvorstellungen als Begründung ausreichend lässt sorg dafür, dass wir immer weiter in unsere private Lebensgestaltung hinein staatlich reglementiert werden.

     

    Was nicht verboten werden muss, darf nicht verboten werden.

  • TE
    Tino E.

    Ich verwende Energiesparbirnen schon lange und kann nicht meckern, auch wenn es einige Minuten dauert bis sie die volle Leuchtstärke erreichen. Definitiv spare ich dabei Strom und auch an den Kosten für Leuchtmittel da die Energiesparbirnen länger halten und günstiger wurden.

    Nachteil ist die Quecksilberbeschichtung im inneren. Wie hoch da die Entsorgungskosten sind hat mir noch keiner sagen können und ob das nicht wieder auf Kosten der Umwelt geht. Einfach in die Mülltonne sollen sie ja nicht, aber wer hält sich schon daran.

  • G
    Gnu

    Man kann sicherlich ohne großen Probleme auch ohne Glühbirnen im Alltag auskommen, aber trotzdem, schon wieder so ein sinnfreies Verbot. Von mir aus hätten die Öko-Steuer auf Glühbirnen erheben können, aber warum gleich verbieten? Mit einem SUV durch die Gegend zu fahren ist ja auch nicht verboten. Also ehrlich, Überregulierung bei der Arbeit.

  • O
    ole

    @Dunkelbier

     

    Ja, auch das fehlt in diesem Artikel. Wie fast alle wirklich interessanten Details und wichtigen Infos.

     

    Spezialglühlampen wie die von Kühlschränken oder Backöfen sowie ein Großteil der bisherigen Glühlampen sind vorerst nicht betroffen.

  • J
    j.knippenberg

    Wie umweltfreundlich sind Energiesparlampen im Vergleich mit LED- und konventionellen Glühbirnen?

  • DN
    Der neue Mensch

    Die taz, das verläßliche Organ des Ökostalinismus. Alle Matten in den Gulag!

  • D
    Dunkelbier

    Ich habe Schon lange alle Lampen die lange am Stück brennen mit Energiesparbirnen versehen und daher relativ entspannt den Artikel gelesen.

     

    Erstaunlicherweise ist genau heute meine Kühlschrankbirne Durchgebrannt und als ich mir grade ein Bier geholt habe fragte ich mich was denn mit solchen Spezialbirnen ist.

    Die leuchten ja nur sehr kurz am Stück, nicht grade die Stärste Disziplin der Energiesparlampen. Ich stell mir auch grade LEDs als Backofenbeleuchtung vor...

  • D
    Dimitri

    Wann haben die denn bitte diese Verordnung erlassen?! Ich höre zum ersten Mal davon. Aber jetzt heißt es hamstern was das Zeug hält. Ich habe eine Zeit lang mit Energiesparlampen gelebt und bin, nachdem sie recht bald ihre Leuchtkraft verloren und weil mir die Warterei bis sie angingen auf die Nerven ging, wieder auf die Glühbirnen umgestiegen. Und das Licht ist wirklich angenehmer. Außerdem lasse ich mir nun wirklich ungern vorschreiben, was ich kaufen soll und was nicht.

  • M
    Martin

    Halogenlampen sind auch Glühlampen und sind nur rund 10% sparsamer, werden aber nicht verboten, die sind aber deutlich teurer. Also alles nur ärgerliches Theater.

  • O
    ole

    An die taz bzw. die beiden Artikelschreiber.

     

    Ist es wirklich der Fall, daß ab September die Glühlampe verboten wird?

    Sollte man nicht erst recherchieren und dann einen solchen Artikel verfassen?

  • T
    Tom

    Klassischer Schnellschuss …

    Es gibt durchaus Anwendungsbereiche die nach dem Licht einer Glühlampe verlangen oder besser: Es gibt Bereich wo Glühlampen durchaus effizient betrieben werden können (z.B. Beleuchtung der Abstellkammer o.ä.). Die negativen Seiten der Leuchtstofflampe sind ja zu genüge diskutiert worden (Farbe, Pulsieren, Trägheit Entsorgung). Jetzt Glühlampen zu verteufeln und die Leuchtstofflampen als das Heilmittel zur Rettung des Erdenklima darzustellen halte ich für äußerst daneben, gerade da die Leuchtstofflampe nur eine Zwischenlösung darstellt und eigentlich schon wieder „out“ ist – die Zukunft heißt (O)LED.

    Ich verstehe nicht, warum die Menschen immer bevormundet werden müssen. Wenn erst mal das Angebot da ist und die Technik ausgreift ist, findet der Verdrängungsprozess schon von selbst statt.

    Der größte Hohn ist natürlich das Verbot von mattierten Glühlampen, hier wird mit Effizienz argumentiert. Aber warum werden Kerzen nicht verboten?

     

    Da fällt mir ein: Was ist eigentlich mit Oldtimern? Die sind laut, unsicher und verbrauchen Benzin ohne Ende. Aber statt eines Verbotes gibts Steuerfreiheit.

  • A
    adenauer

    Dann kann man mit den Energiesparlampen also Terroranschläge verüben, indem man Sie in den Räumen der zu terrorisierenden Personen zerbricht.

    Alleine das wäre schon ein Verbot für Energiesparlampen wert.

  • A
    adenauer

    Dann kann man mit den Energiesparlampen also Terroranschläge verüben, indem man Sie in den Räumen der zu terrorisierenden Personen zerbricht.

    Alleine das wäre schon ein Verbot für Energiesparlampen wert.

  • B
    Betti

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    Ich hab etliche Lampen, die immer nur für 1-2 Minuten angeschaltet werden, oder oft nur für Sekunden. Häufiges An- und Ausschalten ist ja nicht gerade Lebensdauerfördernd. Da hält wohl eine billige Glühbirne ähnlich lange wie eine teure Energiesparlampe, an deren Lebensende ich dann extra (ganz ökologisch!?) zum Recyclinghof fahren muß...

    Da ist der Stromverbrauch im Jahr sicher irrelevant, wenn eine Lampe nur wenige Stunden im Jahr brennt. Solche Lampen habe ich und ich freu mich, wenn vielleicht nach 10 Jahren die Birne hin ist und ich sie einfach in den Müll werfen kann, weil sie nicht Sondermüll ist.

    Und - eine (teure Energiespar-)Leuchte, die die Nutzungsdauer der Lampe überlebt und dann vielleicht nicht weiter verwendet werden kann (unpassende Größe, Gewinde, Leuchtstärke), macht für mich keinen Sinn (sondern sinnlosen sondermüell). Da spare ich lieber woanders viel effizienter Energie!

  • Y
    Yadgar

    Ich wohne seit 1993 (!) mit Energiesparlampen und bin bis heute weder durch Quecksilberdämpfe verblödet noch durch das ach so kalte Licht (es gibt übrigens auch "warmweiße" Energiesparlampen!) depressiv geworden!

     

    Und wenn man sich die Websites ansieht, auf denen gegen das Glühbirnenverbot polemisiert wird, versinkt man recht bald in einem traurigen Sumpf aus Ohne-mich-Populismus, pseudowissenschaftlicher Panikmache und den üblichen Verschwörungstheorien aus der rechts-esoterischen Paranoia-Szene (diese skurrilen Gestalten, die auch an Gedankenkontrolle durch Chemtrails, UN-Völkermordprogramme und Illuminaten glauben!)...

     

    Dass ausrangierte Energiesparlampen wegen ihres Quecksilbergehalts als Sondermüll entsorgt werden müssen, lasse ich als Argument gelten - die Frage ist, wie quantifiziert man das in der Ökobilanz gegen den geringeren Stromverbrauch. Abgesehen davon werden auch die Energiesparlampen auf die Dauer nur eine Übergangslösung sein, einige Kommentatoren haben es hier schon angesprochen, langfristig wird man wohl LEDs verwenden.

     

    @Erwin Knolle: Zumindest Osram (bei Philips bin ich mir nicht ganz sicher) hätte eine solche Pro-Glühbirnen-Propaganda gar nicht nötig, die stellen nämlich selbst Energiesparlampen her (und zwar recht hochwertige, die deutlich länger halten als die 1,50-Euro-Billigimitate aus China!)...

  • R
    Regine

    und nun

    ich habe dreiarmige

    5 armige, sogenannte Kronleuchter

    und einen tollen mit kristall

    alle echt alt und von mir neu aufgebaut.

    Was schraub ich da rein?

    die neuen Energiespar Gurken?

    sieht ja zum Fuerchten aus....

  • M
    Michael

    Ja, es geht durchaus auch um Emotionen. Licht ist ein sehr starke Emotion. Das zu zu übersehen, wäre wenig sinnvoll. Den normalen Sparlampen fehlt eine Spektralfarbe, so dass deren Licht als unagenehm empfunden wird. Drastischer gesagt: Sparlampen sind fahl. Essen sieht wie Schleim darin aus. Besser ist da schon Halogen, noch besser wäre der große Umstieg auf LED, wie es im Ausland schon geschieht.

  • M
    Michael

    Ja, es geht durchaus auch um Emotionen. Licht ist ein sehr starke Emotion. Das zu zu übersehen, wäre wenig sinnvoll. Den normalen Sparlampen fehlt eine Spektralfarbe, so dass deren Licht als unagenehm empfunden wird. Drastischer gesagt: Sparlampen sind fahl. Essen sieht wie Schleim darin aus. Besser ist da schon Halogen, noch besser wäre der große Umstieg auf LED, wie es im Ausland schon geschieht.

  • V
    vic

    Ich bin sehr zufrieden mit meinen Energiesparlampen. Ich habe die schon seit Jahren und es gibt für jeden Einsatzzweck die richtige Lichtintensität.

    Das kann für Bühnen, Ausstellungen und Künstler anders sein.

    Für mich ist´s ok.

  • V
    Vince

    Politiker scheinen ihren Lebenszweck darin zu sehen, dem Bürger immer mehr Verboten und Gesetze aufzubürden. Irgendann ist die Schmerzgrenze erreicht; seien es nun durch Lobbies erwirkte Gesetze oder die Selbstgefälligkeit des Staates. Alles muss reglementiert, kontrolliert und beschränkt werden. Wenn die lieben Politiker meinen sie könnten uns alles vorschreiben, dann werden sie irgendwann ignoriert.

     

    Dieses Gesetz werde ich mit Freuden und aus Prinzip ignorieren. Wenn ich dafür mit möglichst hohem Transport- und Energieaufwand aus dem nicht-EU-Ausland Glühbirnen importieren muss, umso besser. Wie heißt es so schön: Wenn der Staat zum problem wird ..

  • HW
    Holger Wolpensinger

    Die Glühbirnen werden vermutlich durch die etwa 30% stromeffizienteren Halogenlampen ersetzt udn nur die wenigsten durch Energiesparlampen. Die neuen Halogenlampen können in fast alle alten Fassungen gedreht werden und haben ebenfalls ein angenehmes Licht wie Glühbirnen, sind allerdings günstiger als Energiesparlampen. Ich halte dies für eine sinnvolle Entwicklung.

  • C
    Christian

    Erwin, ich wage zu bezweifeln, dass die Studie gleichwarmes Licht bei beiden untersuchten Leuchtmitteln verwendet hat.

     

    Und hast du das mit den kurzen Betriebszeiten mal ausgerechnet? Oder nur "irgendwo gehört"? Nach meinen Messungen (abgesehen davon, dass ich es jetzt schon zwanzig Mal in den Medien gehört habe, dass an diesem Märchen nichts dran ist), verbraucht eine Birne die ersten 6 Sekunden ungefähr doppelt so viel wie normalerweise. Also immer noch einen Bruchteil einer konventionellen Birne. Generell ist mir schleierhaft, wie eine normale Sicherung nach Ansicht der Beim-Einschalten-so-viel-wie-in-einer-halben-Stunde-verbrauchen-Verfechter die Last eines solchen Einschaltstroms von einer oder sogar mehrerer Birnen aushalten soll.

  • SS
    Siegfried Schöpplein

    Ist doch prima: Dank meiner Energiesparlampe im Keller, den ich damit in der Woche so ca. 10 Min. erleuchte, kann ich in 1000 Jahren immer noch beim Licht eben dieser Lampe mein Bier holen, derweil eine Glühbirne schon nach 50 Jahren kaputt wäre.

  • C
    Christian

    Joman, Leuchtstofflampen sind nicht hochgradig, sondern nur ein bisschen giftig, wenn man die Energiedifferenz an Kohle verfeuert, stößt das mehr Quecksilber aus und zwar in die Luft und nicht auf die Deponie oder gar das Recyclingwerk. Aber was ich eigentlich sagen wollte: Woher nimmst du, dass im Gesetz eine Technologie vorgeschrieben wird? Wär ja auch völlig unsinnig. Vorgeschrieben wird eine Energieeffizienzklasse. Du kannst dir also gerne LEDs kaufen, wenn es irgend einen Grund geben sollte, warum eine Mischung aus monochromatischen LEDs besser sein sollte als eine Mischung aus monochromatischen Leuchtstoffen. Denn natürlich gibt es Leuchtstofflampen, deren Quecksilber gebunden ist, die schnell angehen und die angenehmeres Licht verbreiten. Und die eigentliche Hoffnung des Gesetzes ist ja auch, dass der größere Markt ein besseres Angebot schafft.

  • A
    Amos

    Das ist doch wieder purer Blödsinn und Verarscherei. Man

    kennt das doch-, der Bürger will Energiekosten sparen in dem er sich entsprechend verhält, aber der "Clementismus"

    erhöht wieder die Preise, weil sein Unternehmen weniger

    einnimmt. In diesem Land geht vieles nicht mehr mit gesundem Menschenverstand zu, weil die Abzockermentalität

    gewonnen hat.

  • S
    Steffen

    Wann wurde denn dieses Verbot erlassen?

    Ich lese viel Zeitung und schaue jeden Tag Nachrichten und bin erst durch diesen Artikel darauf gestoßen.

    September ist ja nicht mehr lange hin. Drollig, wie schnell so etwas erlassen werden kann, wenn genug Geld dahinter steckt. Ich nehme doch an, dass es der Lobbyarbeit der Leuchtmittelproduzenten zu verdanken ist (Hamsterkäufe, die Aussicht, nur noch die aufwendigeren und somit teureren Lampen zu verkaufen).

  • S
    SunshineReggae

    auf jeden fall horten, werd ich mir mir ein kleines packet glühbirnen, bevor die nur im

    importhandel erhältlich sind. sie haben ein schöneres licht und ich komm mir nicht vor

    wie im klassenzimmer unter den leuchtstoffröhren.

  • J
    Joman

    So ein Schwachsinn!

    Energiesparlamen sind hochgradig giftig und die Entsorgung schwer.

    Warum nicht gleich auf LED Technik gehen, was in einer Massenproduktion Sinn macht.

    Oder haben die Hersteller von Energiesparlamen einige EU Parteispenden geopfert, um diese Entscheidung zu forcieren?

    In dieser Welt muss man immer mit dem schlimmsten rechnen....leider!!!

    Und einen Sinn suche ich da schon lange nicht mehr....

  • S
    Sänger

    Wenn sich die Raumtemperatur in den USA um 1-2° erhöhte, ist das doch gut für die Energiebilanz, das heißt doch dass die Klimaanlagen nicht mehr ganz so kalt eingestellt wurden, oder?

  • R
    Rod

    Ich verwende seit etwa 4 Jahren ausschließlich Energiesparlampen. Ich lebe noch.

    Im übrigen halten die Lampen bereits seit diesen 4 Jahren und die Stromrechnung ist erfreulich günstig.

    Neuerdings habe ich einen Raum meiner Wohnung auf LED-Lampen umgestellt, diese werden über einen Solarakku betrieben, der tagsüber mit einem Solarkollektor aufgeladen wird. Das funktioniert sogar im Winter.

  • PP
    Peter Pander

    Seit der Erstausstattung meines Hauses habe ich immer nur Licht gekauft, keine Lampen. Der Grund ist einfach, mir war eine behagliche Warmton beleuchtung wichtiger als alles andere. Die nun vorgegebenen Energiesparlampen werde ich nicht verwenden. Irgendwie laviere ich mich durch, bis eine neue Generation LED`s anstelle der herkömmlichen Glühbirnen mir mein Heim verschönern. Bis dahin behelfe ich mich mit Hamsterkäufen von Glühbirnen (Reflektorbirnen), bzw. Halogens.

  • N
    Nigredo

    "Doch Fakten zählen offenbar nicht mehr in dieser Debatte. Es geht um Emotionen."

     

    Wann ging es denn jemals in irgendeiner politischen Debatte um Fakten?

     

     

    Ich kaufe übrigens schon lange keine Glühbirnen mehr und habe trotzem keine bleibenden Schäden davongetragen.

  • EK
    Erwin Knolle

    Zum einen gab es eine Untersuchung in den USA, daß nach Austausch der Glühlampen gegen Energiesparlampen die Bewohner die Raumtemperatur um 1 - 2°C erhöhten. Da möchte ich mal die Energiebilanz sehen! Von den anderen Details wie kurzzeitiger Betrieb etc. will ich gar nicht erst reden. Für mich steht fest: Osram, Philips und Konsorten suchten Möglichkeiten, ihren Gewinn zu erhöhen. Ihre Lobbyarbeit hat sich gelohnt!