Presseschau BVB – Malaga: „Fußball, du rätselhafte Schöne“
Die Beurteilung des Champions League-Spiels zwischen dem BVB und Malaga fällt unterschiedlich aus: vom „Spiel für die Ewigkeit“ bis zur „grausamsten aller Niederlagen“.
Die Dramaturgie erinnerte an das Champions-League-Finale von 1999, als Manchester United dem FC Bayern den Titel mit zwei Toren in den Schlussminuten wegschnappte – diesmal allerdings mit dem besseren Ende für das deutsche Team.
In der Nachspielzeit drehte Borussia Dortmund das Rückspiel gegen den FC Malaga ebenfalls mit zwei Treffern. Endstand 3:2 (1:1). Nach dem 0:0 im Hinspiel steht Dortmund im Halbfinale. Spieler, Fans und Presse sind in Aufruhr: „Der liebe Gott war heute auf unserer Seite“, glaubt der Dortmunder Nuri Sahin.
Die spanische Presse ist weniger begeistert. El País titelt: „Die grausamste aller Niederlagen“. Die Sportzeitung As trauert: „Ein illegales Tor eleminiert ein großes Malaga in der Nachspielzeit“. Beim 3:2 in der 93. Minute standen gleich drei Dortmunder regelwidrig, für El Mundo der „Albtraum Abseits“.
Der in Malaga erscheinende Diario sur titelt: „Raub in Dortmund“ und zitiert Klubdirektor Vicente Casado: „Wir sind empört über den Betrug“. Malagas Geldgeber, Scheich Abdullah ben Nasser Al Thani, interpretiert die Niederlage so: „Das ist kein Fußball, das ist Rassismus!“
Die Sportzeitung Marca wittert Verrat: „Der Fußball ist Málaga etwas schuldig. Zu einer solchen Ungerechtigkeit, wie sie den Andalusiern in Dortmund widerfuhr, fehlen die Worte. Ganz Spanien drängt sich der Eindruck auf, dass der Uefa-Boss Platini etwas gegen diesen Klub hat.“
„Der Hammer“
Die deutsche Presse überschlägt sich: „Das Wunder von Dortmund! Unfassbar! Unglaublich! Wahnsinn! Dieser BVB ist einfach der Hammer“: Bild-Zeitung. „Der Wahnsinn kommt ganz zum Schluss“: Süddeutsche Zeitung. Die Zeit wird poetisch: „Fußball, du rätselhafte Schöne“.
Die italienische Presse sieht in dem BVB-Sieg eine Ermunterung für Juventus, das am Mittwoch gegen Bayern München ein 0:2 aufholen muss. Tuttosport: „Bis zum Schluss. Sensationeller Epilog im Westfalenstadion. Juve, glaub daran. Das, was Dortmund passiert ist, kann auch im Juventus Stadium geschehen.“
La Gazzetta dello Sport: „Unglaubliche Borussia: Vom 1:2 zum 3:2 in der Nachspielzeit. Eine Schaukel der Emotionen. Desaströs die schottischen Schiedsrichter.“
Kronen Zeitung, Österreich: „An diesem Abend gingen die schwarz-gelben Stars mit ihrem Trainer Jürgen Klopp durch Himmel und Hölle. Ein Spiel für die Ewigkeit.“
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