Pressefreiheit in der Türkei: Autor Ahmet Şık festgenommen
Der Journalist und Autor Ahmet Şık wurde 2014 mit dem Unesco-Preis für Pressefreiheit ausgezeichnet. Nun hat ihn die türkische Polizei festgenommen.
Şık wurde 2014 mit dem Unesco-Preis für Pressefreiheit ausgezeichnet. Die UN-Organisation für Erziehung, Wissenschaft und Kultur würdigte ihn als „glühenden Verteidiger der Menschenrechte“, der „Korruption und Gewalt gegen Meinungsfreiheit“ anprangere. Şık ist einer der bekanntesten türkischen Journalisten. Er verbüßte bereits in den Jahren 2011 und 2012 eine längere Haftstrafe.
Zu Şıks Veröffentlichungen zählt ein Buch über die Bewegung des islamischen Predigers Fethullah Gülen, den die Regierung in Ankara als Drahtzieher des fehlgeschlagenen Putschversuchs vom 15. Juli ansieht. Das 2011 veröffentlichte Buch zeigt auf, wie Gülen-Anhänger die türkischen Behörden unterwanderten. Der im Exil in den USA lebende einstige Weggefährte von Präsident Recep Tayyip Erdoğan bestreitet, für den Putschversuch verantwortlich zu sein.
Nach dem vereitelten Putsch wurde in der Türkei der Ausnahmezustand verhängt. Seither wurden nach einer Zählung der Plattform für unabhängigen Journalismus P24 bereits 118 Journalisten festgenommen, 80 von ihnen im Zuge der Ermittlungen gegen mutmaßliche Unterstützer des Umsturzversuchs.
Für Donnerstag war in Istanbul eine Anhörung gegen die Schriftstellerin Aslı Erdoğan und die Übersetzerin Necmiye Alpay vorgesehen. Die beiden Frauen wurden im Zuge von Ermittlungen festgenommenen, die der inzwischen verbotenen prokurdischen Zeitung Özgür Gündem galten.
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