Präsidentschaftswahl in den USA: Obama II.
Mitt happens, Romney! Die meisten Stimmen in den USA sind ausgezählt – und Barack Obama hat die entscheidende Mehrheit gewonnen. Der alte Präsident ist also der neue.
WASHINGTON afp/dpa/dapd | Vier weitere Jahre für Barack Obama im Weißen Haus: Der Amtsinhaber konnte am Dienstagabend (Ortszeit) in einem dramatischen Rennen gegen Herausforderer Mitt Romney im Staat Ohio gewinnen (Die Nacht zum Nachlesen in unserem Ticker). Damit entschied er die gesamte Wahl für sich.
Am Wahlabend hatten sich Obama und Romney lange das erwartet enge Rennen um die Stimmen im Wahlmännergremium geliefert, das offiziell den Präsidenten der USA kürt. Während der Präsident in den traditionell demokratischen Bundesstaaten im Nordosten der USA die meisten Stimmen erhielt, konnte der Republikaner sich Texas und andere konservative Südstaaten sichern.
Als Obama in den heiß umkämpften Bundesstaaten New Hampshire und Wisconsin gewann, neigte sich das Ergebnis zu seinen Gunsten. Wisconsin ist die Heimat von Romneys Vizekandidaten Paul Ryan.
Gegen 23.00 Uhr (Ortszeit, 05.00 Uhr MEZ) überschlugen sich die Ereignisse. Zunächst konnte Romney dem Präsidenten den Schlüsselstaat North Carolina abnehmen. Anschließend holte Obama aber eine Reihe jener Swing States, die wegen ihrer wechselnden Mehrheiten bei den US-Präsidentschaftswahlen das Zünglein an der Waage sind. Zunächst erklärten die Fernsehsender den Präsidenten in Iowa und dann in Ohio zum Sieger. Auch die Demokraten-Hochburgen an der Westküste, darunter das bevölkerungsreiche Kalifornien, stimmten erwartungsgemäß für Obama.
Romney lässt sich nicht blicken
Die Erfolge in den Swing States hoben Obama über die erforderliche Schwelle von 270 Wahlmännerstimmen. Die Anhänger des Präsidenten, die sich zu einer Siegesfeier in Obamas Heimatstadt Chicago versammelt hatten, brachen in Jubel aus. Zu diesem Zeitpunkt standen die Ergebnisse aus einigen Schlüsselstaaten noch aus, darunter Florida und Virginia. Auf das Gesamtergebnis hatten sie aber keinen Einfluss mehr.
Die Stimmung in Romneys Hauptquartier in Boston war dagegen gedrückt. Auch eine Stunde nach der Verkündung der Wiederwahl von Barack Obama äußerte sich der Republikaner nicht zur dem Ergebnis. Laut einem Bericht des Fernsehsenders NBC wollte er den wichtigen Swing State Ohio nicht verloren geben. Die meisten US-Medien hatten den Staat aufgrund von Hochrechnungen an Obama gegeben und darauf aufbauend die Wiederwahl des Amtsinhabers festgestellt.
Der frühere Finanzinvestor und Gouverneur von Massachusetts hatte während des Wahlkampfes versucht, die mehr als 200 Millionen Wahlberechtigten mit dem Versprechen eines wirtschaftlichen Aufschwungs für sich zu gewinnen. Die Arbeitslosenquote in den USA lag im Oktober bei 7,9 Prozent. Vor Obama war kein Präsident seit 70 Jahren mit einer ähnlich hohen Arbeitslosigkeit wiedergewählt worden.
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