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Präsidentschaftskandidat in PeruErfolg der Extreme

In Peru hatte niemand Pedro Castillo auf dem Zettel. Doch nun ist der Streikführer vom Außenseiter zum Sieger im ersten Wahlgang geworden.

Der Linkskandidat bei den Präsidentschaftswahlen in Peru liegt nach ersten Auszählungen vorne Foto: Sebastian Castaneda/reuters

Der linke Grundschullehrer Pedro Castillo mit den plakativen Parolen ist die absolute Überraschung im ersten Wahlgang der peruanischen Präsidentschaftswahlen. Niemand hatte den 51-Jährigen aus der im Norden Perus liegenden Provinz Chota auf dem Zettel, der für die ­marxistisch-leninistische Kleinstpartei Perú Libre kandidiert.

Erstmals trat Castillo als Anführer des Lehrerstreiks im Jahr 2017 in Erscheinung und lange galt er in den Umfragen als einer der Außenseiter unter den 18 Kandidaten und Kandidatinnen für das höchste Staatsamt. Nun liegt er nach Auszählung von rund der Hälfte der Stimmen durch die Nationale Wahlbehörde (ONPE) mit gut 16 Prozent der Stimmen vorne.

Die hohe Zahl der Frauen und Männer, die in den Präsidentenpalast von Lima einziehen wollen, belegt das Grundproblem des demokratischen Systems in Peru: „die Fragmentierung der Parteienlandschaft“, so Carlos Herz. Der Entwicklungsexperte und Direktor einer kirchlichen Bildungseinrichtung in Cusco hatte, wie so viele andere, Castillo unterschätzt. „Wir sind mit einer Atomisierung der Parteien und der auf Parteiprogrammen und Konzepten basierenden Politik konfrontiert“, meint Herz.

Pedro Castillo ist ein Produkt dieses Prozesses und im Wahlkampf war er mit radikalen Programmpunkten aufgefallen wie der Verstaatlichung der Öl- und Gasförderung und dem Aufbau eines sozialistischen Staates. Programmpunkte, die dafür sorgten, dass sich Castillo schon im Wahlkampf anhören musste, der Guerilla der Terrororganisation „Leuchtender Pfad“ anzuhängen.

Die hohe Zahl der Frauen und Männer, die in den Präsidentenpalast von Lima einziehen wollen, belegt das Grundproblem des demokratischen Systems in Peru: Die Fragmentierung der Parteienlandschaft

Die hat in den 1980 und 1990er Jahren einen überaus brutalen Bürgerkrieg gegen den peruanischen Staat geführt, der unter Diktator Alberto Fujimori ähnlich brutal zurückschlug. Dessen Tochter, Keiko Fujimori, zählt nun zu den vier Kan­di­da­t*in­nen auf die Pedro Castillo im zweiten Wahlgang am 6. Juni treffen könnte.

Keiko Fujimori liegt mit ihrer Partei Fuerza Popular laut der Wahlbehörde (ONPE) mit 12,87 Prozent der Stimmen an vierter Stelle. Davor liegen die Wahlplattform Avanza País (Vorwärts Land) mit dem 79-jährigen Entwicklungsexperten Hernando de Soto an der Spitze und Renovación Pías (Erneuerung des Landes), die vom ultrarechten Rafael López Aliaga angeführt wird.

Aliaga, ein Multimillionär, der sich bereits mehrmals gegen die Coronaschutzmaßnahmen aussprach, punktet vor allem in Lima und bei den wohlhabenden Bevölkerungsteilen. Er gehört dem ultrakonservativen Opus-Dei-Orden an und gilt als vehementer Abtreibungsgegner.

Der Erfolg der Extreme ist für viele ein Zeichen des Protests, denn Korruptionsaffären und politische Skandale haben das Vertrauen in die Parteien und Politiker erschüttert. Erst im November letzten Jahres hatten sich in einer Woche drei Präsidenten die Klinke in die Hand gegeben, keiner der letzten sechs Präsidenten konnte sich vom Vorwurf der Korruption reinwaschen, mehrere landeten im Gefängnis. Das gilt auch für sechs der Kandidaten für diese Präsidentschaft. Knut Henkel

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1 Kommentar

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  • Schnell die Dossiers aus den Schubladen holen, auf Wahlbetrug und Korruption plädieren und irgendwelche unterdrückten indigenen Minderheiten funktionalisieren. Menschenrechte oder Umwelt gehen immer, dann machen auch unsere Grünen mit.

    OTPOR/CANVAS hat auch ein paar Aktivist*innen aus Peru auf der Payroll, die jetzt aktiviert werden können um lieber das Chaos zu pertetuieren als eine linke Regierung zu akzeptieren. Der Rest läuft dann mit entsprechender finanzieller Unterstützung von ganz alleine weiter.