Polizeigewalt in den USA: Nach neun Monaten angeklagt
Der schwarze Therapeut Charles Kinsey wollte einem Patienten helfen, wobei ihm ein Polizist ins Bein schoss. Der Beamte wurde jetzt festgenommen.
Aledda hatte im Juli 2016 bei einem Einsatz in Miami auf den Therapeuten Kinsey geschossen, der sich gerade um einen Patienten kümmerte. Nach Angaben der Polizei war zuvor ein Notruf eingegangen, dass ein Mann mit einer Waffe herumlaufe und sich selbst umbringen wolle. Bei dem Mann handelte es sich um einen autistischen Patienten Kinseys, der aus einer Wohngruppe weggelaufen war.
Kinsey bat den Polizisten mit erhobenen Händen, nicht zu schießen. Der Polizist schoss ihm jedoch ins Bein. Die Szene wurde von einem Augenzeugen mit einem Handy gefilmt und ins Internet gestellt. In dem Video ist Kinseys Stimme zu hören, der dem Polizisten zuruft: „Er hat nur einen Spielzeuglastwagen in der Hand. Einen Spielzeuglastwagen. Ich bin Verhaltenstherapeut in einer Wohngruppe.“
Nach dem Vorfall sagte Kinsey einem Fernsehsender, der Schuss habe sich angefühlt wie ein „Mückenstich“. Auf die Frage, warum er auf ihn geschossen habe, habe der Polizist ihm geantwortet: „Ich weiß es nicht.“
Fälle von Polizeigewalt gegen Schwarze haben in den vergangenen Jahren in den USA wiederholt für Empörung und Aufruhr vor allem in der afroamerikanischen Bevölkerung gesorgt.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
Starten Sie jetzt eine spannende Diskussion!