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Podcast über Ton Steine ScherbenMacht kaputt, was euch kaputt macht

In „Musik ist eine Waffe“ erzählt Philip Meinhold die Geschichte der Band. Mit Recherche und Promis ergründet er, was ihr Werk so zeitlos macht.

Rio Reiser im Jahr 1986 Foto: imago

Die Frage „Wann hast du zum ersten Mal Ton Steine Scherben?“ gehört, können viele wahrscheinlich kaum beantworten. Die Modefrage „Was hat das mit dir gemacht?“ dafür vielleicht schon. Wer die Musik der Westberliner Band hört, vergisst sie nicht. Sie rührt noch immer, zu Tränen und an das Gefühl, rebellieren zu wollen.

In dem Podcast „Musik ist eine Waffe“ erzählt der Autor, Journalist und erfahrene Pod­caster Philip Meinhold anhand von Originalaufnahmen, eigenen Recherchen und mit Promigästen wie Herbert Grönemeyer, Danger Dan oder Marianne Rosenberg die Geschichte der legendären Band und versucht zu ergründen, warum ihr Werk so gut gealtert ist.

Eine mögliche Erklärung liefert ihr erster Manager, Nikel Pallat, berühmt für seinen Auftritt in einer Talkshow 1971, wo er mit einem Beil den Tisch zerschlug – aus Protest gegen die Kapitalisierung politischer Kultur.

„Macht kaputt, was euch kaputt macht“ – der legendäre Song war da schon aufgenommen und ein Hit. Die Größe, Wucht und Durchschlagskraft der Texte kamen daher, dass sie den einfachen Leuten „abgehört“ waren, wie Pallat es ausdrückt. Ob Arbeiter, Jugendliche, Knastis – es sind ihre Sätze, die Rio Reiser und R. P. S. Lanrue zu Liedern verarbeitet hatten und die den Sound bis heute nicht peinlich, sondern lebendig wirken lassen.

Der Podcast

Musik ist eine Waffe, vier Folgen in der ARD-Audiothek

Viele der Zeitzeugen und Promis sagen im Podcast, Ton Steine Scherben war die einflussreichste deutsche Band des 20. Jahrhunderts, weil sie gezeigt hat, dass sich aus deutschen Texten Rockmusik machen lässt. Sie war aber auch die einzige deutsche Band, die so viel linke Bewegungen wie keine andere in ihren Aufs und Abs inspirieren und begleiten sollte. Auch für diese Aussage liefert der Podcast eine Fülle an großartigem Material. Und natürlich jede Menge antreibenden Sound.

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